168 Comments

Montag, 23.07.2018

Guten Tag. Ich bin ein Platzhalter, an dem bis heute niemand nichts ergänzt hat (ja, reicht jetzt auch).

168 comments

  1. Franzx

    Ulli Hoeness begrüßt die neue Woche im Rantmodus:

    “…„Ich finde das gut. Das ist für die deutsche Nationalmannschaft prima und zwar nur aus sportlichen Gründen. Weil für mich der Mesut Özil seit vielen jahren ein Alibi-Kicker gewesen ist, der der deutsche Mannschaft überhaupt nicht geholfen hat. Und deswegen ist es nur konsequent, wenn er jetzt die Konsequenzen zieht. Er macht es vordergründig wegen dieser angeblichen schlechten Behandlung durch den DFB. Aber ich finde, er sollte sich mal selbst hinterfragen, wann er den letzten Zweikampf gewonnen hat. Das ist Jahre her.
    Ihr werdet alle manipuliert von diesen Online-Boys. Die kümmern sich drum, dass wenn er bei Arsenal einen Querpass zum Mann spielt, dann hat er schon überragend gespielt und ihr fallt alle drauf rein. Und das ist das ganze Problem. Die ganze Entwicklung in unserem Land ist eine Katastrophe. Dass man sich nicht mal reduziert, auf das, was es ist. Sport! Und sportlich hat er schon lange nichts mehr in der Nationalmannschaft verloren. Deswegen finde ich’s prima und für den Neuanfang wunderbar, dass er jetzt endlich aufhört…“

    https://www.tz.de/sport/fc-bayern/uli-hoeness-schiesst-gegen-mesut-oezil-hat-seit-jahren-einen-dreck-gespielt-10055896.html

  2. Embolado

    Ich suche noch das Wort Satire auf der Seite. Das hat er nicht wirklich so gesagt, oder?

  3. Fred

    Ich verstehe echt nicht, wie man Fan von dem Typen sein kann. Oder dem Verein. Bei so einer Assoziation hätte ich mir längst einen anderen gesucht.

  4. Speedy

    Harte Worte, aber wirklich falsch ist die Aussage ja nicht, wenn man sich anschaut, wie Özil in den letzten Jahren gespielt hat. Das war nun mal meist Alibifussball. Wirklich gut spielte er doch nur gegen deutlich unterlegene Gegner. Ich würde ihm und vor allem Arsenal wünschen, dass er endlich mal in wichtigen Spielen zu sehen ist.

  5. Petermännchen

    Ihr werdet alle manipuliert von diesen Online-Boys. Die kümmern sich drum, dass wenn er bei Arsenal einen Querpass zum Mann spielt, dann hat er schon überragend gespielt und ihr fallt alle drauf rein.

    Die gute Nachricht für Uli lautet ja: Das mit diesem Internet geht ja bald vorbei. Das wird so gehypt, ist ey bald vorbei…

    Unfassbar. Ich möchte nicht wissen, was die Social Media Abteilung beim FCB so für Diskussionen austragen muss.

  6. Kombüse

    Ich würde ihm und vor allem Arsenal wünschen, dass er endlich mal in wichtigen Spielen zu sehen ist.

    Das hat er desöfteren, wird dann aber nicht thematisiert.

  7. Franzx

    welche wichtigen Spiele hat denn Arsenal in den letzten Jahren unter Beteiligung von Özil gewonnen?

  8. Kombüse

    Die Frage ist, was ihr als “wichtige Spiele” definiert? Dann könnte ich ausholen

  9. a) Uli Hoeneß ist exakt der letzte, dessen Meinung ich in der Frage für relevant halte.

    b) Heute ist echt nicht der Tag, an dem wir uns über die sportliche Tragweite von Özils Rücktritt unterhalten sollten.

    Er hat ihn komplex gesellschaftlich und politisch begründet. Egal, wie man dazu steht hat er es aus meiner Sicht verdient, dass man die Diskussion auf dieser Ebene belässt.

  10. Peter Pan

    hier schon mal das Programm der etwas zusammengekünstelten “European Championships” mit 7 Sportarten vom 2. – 12. August in Berlin (LA) und vor allem Glasgow (der “Rest”):

    Leichtathletik, Schwimmen (dazu Wasserspringen/Synchron/Freiwasser), Rad (mit Bahn/Straße/BMX/Mountain Bike), Turnen, Rudern, Triathlon und natürlich Golf (Team)

    konkret: https://www.europeanchampionships.com/sites/default/files/ec_2018_schedule.pdf

    prinzipiell ist dies zu begrüßen, aber natürlich (noch) nicht bis zu Ende gedacht; in den einzelnen Sportarten finden EM’s ja in verschiedenen Rhythmen statt (1 oder 2 Jahre); die nä. (gemeinsame) Ausgabe soll es dann aber erst 2022 geben…

  11. thorben

    Aber kann man denn das sportliche vom Rest trennen?
    Hätte Fußball Deutschland die Meinung, dass Özil gute Leistungen zeigt, dann wäre die Reaktion vermutlich eine andere.
    Just my 2 cents.

  12. Dominik

    @Kombüse: Das ist einfach.

    Wichtige Spiele sind immer die, die die jeweilige Mannschaft (hier: Arsenal) später verloren hat. Verlorengegangene KO-Spiele sind sogar sehr wichtige Spiele.

    Hat Arsenal gewonnen, war es kein wichtiges Spiel, weil der Gegner ganz offensichtlich zu schlecht war.

    Und jetzt darfst Du ausholen.

    (Ich habe jahrelang gelesen, dass ein gewisser Miroslav K. nur gegen unwichtige Gegner trifft…)

  13. Paul Herrmann

    Ihr könnt euch echauffieren, so lange ihr wollt, aber sachlich hat Uli H. zu 100 Prozent Recht, wenn man Özil seit der WM 2014 auch nur halbwegs verfolgt hat.
    Zumal er auch damals schon zu 90 Prozent Dreck gekickt hat, auch wenn ihn die anderen zum Titel mitgeschleift haben.
    Und das sage ich, der Herrn H. vom Tegernsee eigentlich eine lebenslängliche Haftstrafe mit anschließender Sicherungsverwahrung gewünscht hätte…

  14. dermax

    Gelegentlich muss man sich als Fan des FC Bayern über seinen Präsidenten massiv ärgern… leider in jüngerer Vergangenheit deutlich öfter. Für solche Statements hätte man jetzt nicht in Bad Wiesee anrufen müssen, die gibts auch gleich nebenan am Stammtisch.

  15. Haidhauser

    Mein Gott, der Uli haut halt manchmal einfach einen raus, da kann schon mal was durcheinander kommen….und wer, wenn nicht er, kennt sich mit Rücktritten nach, sagen wir, sub-optimaler Leistung, aus.
    Sich bisschen mit Zahlen vertun, kein Problem. Aber JAHRELANG keinen Zweikampf gewinnen – das geht ja wohl gar nicht.

  16. Online-Boys. Seine 35 Millionen Follower-Boys, die es natürlich in der wirklichen Welt nicht gibt,

    Wenn wir den Aluhut-Schwachsinn des verwirrten alten Straftäters schon zitieren, dann bitte auch komplett.

  17. Franzx

    @Kombüse, Dominik

    ich würde mal CL-Playoff-Spiele, Cup Finalis und Spiele in der Rückrunde der Liga gegen direkte Konkurrenten um CL-Plätze als wichtige Spiele im Verein definieren; da ist Özil, das liegt aber nicht zwingend nur an ihm, nicht wirklich in Erscheinung getreten in den letzten Jahren (auch das FA Cup-Final 2017 würde ich jetzt nicht zwingend als seinen großen Erfolg werten).

    Querpass-Toni hingegen hat schon, seitdem er in Madrid etwas weiter vorn spielt, eine etwas bessere persönliche Bilanz in “großen” Spielen.

  18. BSI

    Für mich stellt sich weniger die Frage, ob Uli H. mit seiner Aussage recht hat, sondern vielmehr, ob ich mich als Präsident des FC Bayern München in dieser Frage derart äußern muss. Ist ja nicht das erste Mal, dass Hoeneß (oder auch Rummenigge) über einen Spieler eines anderen Vereins herziehen. Wieder einmal würde ich mir wünschen, dass sich mal jemand in ähnlicher Form über einen Spieler des FC Bayern so äußern würde. Was glaubt ihr, was da los wäre!

  19. Franzx

    @BSI

    in der Schockstarre der gestrigen Einlassungen zu den Ausführungen von Özil finde ich es jetzt nicht verkehrt, dass tatsächlich mit Hoeness einmal jemand die Frage stellt, ob der Rücktritt denn auch sportliche Folgen haben könnte. Über die Wortwahl kann man streiten (und als Blauer ist der Ulli mir natürlich immer suspekt).

  20. dermax

    Stimmt, eigentlich sind doch Ulis Worte ne Lobeshymne auf Jogi, offenbar hat Deutschland die guten Platzierungen 2010-16 mit nur 10 Mann aufm Feld erreicht…

  21. NoBlackHat

    Bin gerade im Urlaub und habe mir wirklich alle 3 Statements von Özil (na, wohl eher von seinen Beratern) angetan. Unerträglich diese Lamorjanz, mal schnell alles durcheinander gequirlt und die Schuldigen identifiziert. Kaum ein Wort über seine eigenen Fehler im sportlichen und politischen Umfeld. Der“könnte“-Spieler dankt ab, man wird es überleben.

  22. Fred

    Herr H. mit der CSU-Strategie – Resentiments bedienen, vom Boulevard verbreiten lassen und – zack, internationale Aufmerksamkeit. Widerlich.

  23. MarioP

    Zum Glück leben wir in einem freien Land und es ist niemand gezwungen in der Nationalmannschaft zu spielen.

  24. Thor

    Man kann ja von Hoeneß halten was man will, aber grundsätzlich macht der Mann wenig ohne Hintergedanken oder Agenda, auch wenn er oft wie der 1a-Wutbürger rüberkommt. Deswegen finde ich es bemerkenswert, dass dieser meinungsstarke Mensch
    – nix zur gesellschaftlichen Thematik sagt
    – sondern im Gegenteil die Özil-Aversionen der Zeit vor den Fotos befeuert und bewusst auf einen Zeitraum vor der WM 2014 datiert
    – die Gelegenheit sichtbar nicht nutzt, dem DFB gezielt was mitzugeben
    – dafür gezieltes Neuland-Bashing betreibt

    Meine Interpretation:
    – er, der alte CSUler fürchtet, dass die Rassismusdiskussion der AFD nutzt (remember: Wahlkampf in Bayern), deswegen würde er es gerne auf den Sport verlagern (da hat er die Rechnung ohne Sternburg gemacht)
    – dieses Internet mit ihren followern und hatern und Trollen hat die Welt so verändert, dass auch eine AFD möglich geworden ist.

    Wir sollten seinen Beitrag also als das nehmen, was er vermütlich ist: ein lautstarker Versuch die Agenda zu beeinflussen.

  25. Nesro

    so, nachdem das Mobbing des weddinger HalbGhanaers damals gescheitert ist, beim schalker Deutsch-Türken aber erfolgreich war, könnte man sich doch jetzt auf den Quotenossi konzentrieren!

    Der ist ja auch nur in der “Mannschaft”, um die Neubürger da drüben zu beruhigen.
    Ulli H hat das damals übrigens schon richtig erkannt und ihn höflich aus München herauskomplementiert!

  26. MarioP

    @ Nesro

    Ich musste echt länger überlegen, wer der Quoten-Ossi sein soll.

    Ist das Ost-West Denken nicht out? Oder müssen Resentiments gepflegt werden?

  27. Serverus

    Moin!
    Ich zitiere Mal die Zeitung Welt online, es geht um die Gesamtleistung von Mesut Özil bei der WM 2014!

    Das Özil ein Fußballer von Weltklasseformat ist, weiß jeder – aber leider zeigt er es nie bei großen Turnieren. Mit seinem Phlegma trieb der 25-Jährige viele deutsche Fans zur Weißglut. Trotz schwacher Leistungen stand der Mittelfeldspieler bei alle deutschen Partien in der Startelf. Immerhin erzielte er das entscheidende 2:0 im Achtelfinale gegen Algerien. Aber unter dem Strich ist das einfach viel zu wenig für einen Spieler mit seinen Fähigkeiten.

    Note: 4

  28. Serverus

    Zu Özils Rücktritt:
    Keine Frage für stellt sich sofort die Frage nach dem Sinn des ganzen. Nach diesem Ergebnis ist klar, alle Beteiligten haben versagt.
    Auch ein Mesut Özil. Immerhin hat er die Eier zu sagen, er stehe zu seinem Erdogan Foto, aber daraus so ein Drama zu machen. Ein Rücktritt in 3 Akten, bei Facebook. Oh mein Gott. Dies sind generell keine guten Zeiten.
    Mein Fazit nach dem ganzen, “Mensch Mesut spiel Fussball und lass den ganzen anderen Kram einfach sein”.

    So ein Mädchen Rücktritt, sorry der ist beleidigt, nur darum geht es.

  29. fak

    Özil: Die Teile, in denen ausgeteilt wird, finde ich größtenteils gut. Gleichzeitig aber keine Reflektion und null Verständnis in den Statements von Özil für die Sichtweise vieler Leute, keinerlei sinnvolle Erläuterungen dazu. Das steht natürlich dem umgekehrt auch komplett fehlenden Verständnis entgegen, aber ich frage mich trotzdem, ob da nicht bei einer Situation, die so viel Beachtung findet, mal jemand eingreifen könnte, der das Ganze ein wenig sinnvoller betrachten könnte, wenigstens dann nach so vielen Wochen.

    Ich halte es nicht für unglaubwürdig oder ungewöhnlich naiv, wenn Özil schreibt, dass er halt ein Foto mit dem Präsidenten gemacht hat, wie er es mit jedem Präsidenten gemacht hätte. Zunächst ist das ja genau die Haltung, die es in der Politik (meines Erachtens richtigerweise) auch in der Regel gibt. Darüber hinaus ist es, wie hier schon vielfach erläutert wurde, für einen türkischstämmigen Menschen schwierig, sich gegen den Präsidenten zu positionieren. Wobei wir an einem Punkt wären, den man – wenn man den Anlass dazu hätte hernehmen wollen, eine sinnvolle Diskussion zu führen und das auf sachlichem Level aktuell möglich wäre – an diesem Beispiel hätte diskutieren können, eben genau diese Position, in der sich Türken in Deutschland oder türkischstämmige Deutsche befinden.

    Da gibt es meinem Eindruck nach grob zwei Gruppen; einerseits Menschen, die sehr stark in eine türkisch geprägte Gemeinschaft eingebunden sind. Da findet sich dann oft eine zunächst einmal merkwürdig anmutende, unkritische Haltung der Türkei gegenüber. Ich saß vor wenigen Jahren mal in einem Seminar an der Uni, wo eine türkische Gastdozentin von den Geziprotesten berichtete, an denen sie teilgenommen hatte und auch darüber, was sich im Land ändert und warum sie gegen Erdogan protestierte. Im Seminar dann eine türkischstämmige Studentin, die gegen alles opponierte, unter anderem mit dem Satz, der sich mir sehr eingeprägt hat, weil ich ihn für eine Studentin durchaus bemerkenswert fand: “Aber das kann doch gar nicht sein, alles was Erdogan macht, ist doch gut.” Meine Schwester ist Lehrerin in der Oberstufe und begegnet dort regelmäßig ähnlichem; teilweise in einer recht absonderlichen Kombination, bei der deutsche Politiker genau so kritisch gesehen werden, wie es hierzulande oft üblich ist, die gleiche kritische Haltung dann aber im speziellen Fall auf Erdogan bezogen keine Anwendung findet, weil “der ist halt anders”. Das ist meinem Eindruck nach durchaus weit verbreitet und als spezielle Spielform von einer gleichzeitig kritischen Haltung, die dann aber als Gegenpol wiederum in eine partiell komplett unkritische Haltung mündet, wie man sie in Deutschland in den letzten Jahren ja auch wieder vermehrt findet, problematisch. Meine Vermutung ist, dass man bei Özil und im Umfeld eine durchaus ähnliche Haltung finden könnte; gleichzeitig aber schon merkt, dass es wahrscheinlich nicht so gut ankäme, das so zu kommunizieren. Dabei sollte er die Haltung natürlich haben dürfen, auch öffentlich, auch wenn sie doof ist und auch als deutscher Nationalspieler.

    Es ist unheimlich schwer, eine differenzierte Haltung zu dem Thema einzunehmen, wenn man einen türkischen Hintergrund hat. Denn man wird – unabhängig davon, wie man sich selbst sieht – immer mal wieder auch als türkisch oder türkischstämmig wahrgenommen, was nicht immer positiv konnotiert ist. Dann trotzdem eine kritische Haltung dazu zu übernehmen fordert meines Erachtens in der Regel ein hohes Maß an Bildung, Intelligenz und emotionaler Reife. Schön, wenn man das hat, aber nichts davon würde ich als erstes bei einem 29jährigen vermuten, der seit er 18 ist sein Geld damit verdient, gegen einen Ball zu treten. All das kam mir von Anfang an und kommt mir oft generell zu kurz (ich bin lange Jahre mit einer türkischen besten Freundin aufgewachsen, die man glaube ich als bestens integriert bezeichnen könnte und wenn man es aus der Nähe sieht ist es der Hammer, welchen intellektuellen aber insbesondere emotionalen Zusatzaufwand es meiner Einschätzung nach bedeutet, “sich zu integrieren” – trotzdem sind ihr immer wieder Situationen begegnet, in denen sie es wegen ihrem Hintergrund schwierig hatte oder sie sogar angefeindet wurde (wenn es nicht gerade andererseits die kopftuchtragenden Türkinnen waren, die sie wegen fehlenden Kopftuchs angefeindet haben, aber ich schweife ab).

    Deswegen finde ich auch hier den inszenierten Rücktritt und die fehlende Reflexion nicht toll; genau so wenig wie ich das Bild toll fand. Angesichts des vielfach völlig fehlenden Verständnisses für Hintergründe und des unsäglichen Verhaltens von Bierhoff und Grindel sind meine Sympathien hier dennoch recht deutlich verteilt.

  30. Hoeness passt sich mit seinem Rant in die Deutung von BILD und Co. ein, die Özil vorwerfen mit jede Menge Whataboutism vom eigentlichen sportlichen Problem abzulenken.

    Ich finde seine Worte völlig unnötig und unverschämt und auch den BILD “Jammer” – Artikel viel zu einseitig, aber ganz falsch ist das auch nicht. Wenn Özil wenigstens mal erwähnt hätte, dass seine Leistung auch sportlich bei der WM nicht den Ansprüchen entsprach, dann wären seine Worte sicher auf mehr Wohlwollen gestoßen. Stattdessen sich einen Fan rausgreifen, der ihn – natürlich auf eine nicht zu tolerierende Art und Weise – nach dem Spiel rassistisch beschimpft hat, das ist mir dann auch zu nah am negativen “Cherry Picking”.

    Ich finde es wichtig, dass man eine Diskussion führt, auch über die Rolle der Medien und Sponsoren und auch über die Rolle von Grindel und Bierhoff – aber die Kommentare, die heute mit “Es gibt nur Verlierer” überschrieben sind, die treffen es aus meiner Sicht ganz gut. Für Özil ist der Abgang auch alles andere als eine Glanznummer.

  31. Mal was anderes. Die TV-Quoten für die Formel 1 gestern waren außergewöhnlich gut.

    Da ich keine Formel 1 verfolge, lag das am guten Rennen oder am Saisonverlauf bzw. das es ein Heim-Grand-Prix war?

    Ich denke eine Summe aus verschiedenen Faktoren. Alleinige Übertragung bei RTL, Heim-Grand-Prix, kaum Konkurrenz im TV – durchaus spannender Saisonverlauf mit zwei polarisierenden Charakterköpfen, die sich um den Titel auf Augenhöhe duellieren. Es geht bei Vettel vs. Hamilton eben schon darum, wer den fünften Titel einfährt und sich damit nochmal eine Stufe über fast allen anderen außergewöhnlichen Fahrern positioniert.

    Denken Sie sich hier als Replik einen >50 zeiligen Rant von User v….. über die Formel 1 ;)

  32. ze_german

    Mir geht schon seit Jahren der folgende Gedanke im Kopf rum (ich glaube das erste Mal habe ich ihn 2006 gedacht):

    Ich meine mich aus den späten 90ern (da speziell auf die Niederlande und Kluivert/Seedorf bezogen) an Kommentare zu erinnern der Form: “tja, hätten die Deutschen mal auch Kolonien behalten, dann könnten sie von deren Talentpool zehren” und ähnliche rassistische “Der Afrikaner kann halt schnell laufen” Aussagen.

    Und als in ‘Schland dann 2006 Podolski und Klose zu Helden wurden, hat niemand gesagt: “wir haben halt einfach stattdessen Zuwanderer”

  33. guelph

    Die wichtigste Meldung vom Tag geht natürlich wieder unter. Bald gibt es die Amateur-Spiele auf Sporttotal.tv mit Kommentar (zumindest ein paar)! Endlich kann ich da nur sagen. Hilft dem Amateur-Fußball bestimmt unheimlich weiter …

    http://m.dwdl.de/a/67930

  34. Fred

    “Mädchen Rücktritt”, RLY?

    Wieso sollte eine Einschätzung der Blöd, die vier Jahre alt ist, richtiger sein, als der Unsinn, der jetzt verzapft wird?

  35. spoonman

    Die DFB-Spitze ist anscheinend immer noch in Schockstarre. Weder auf dfb.de noch auf den Twitter-Profilen @DFB und @DFB_Team gibt es bisher eine Reaktion auf Özils Rücktritt.

  36. moris1610

    @Dudel Ein einziger Fan der ihn rassistisch anging? Ja klar. Um die sportliche Leistung geht es schon lange nicht mehr und in dem Fall mittlerweile auch völlig irrelevant in diesem Fall. Zu dem Foto oder Erdogans Politik hätte er irgendwas schreiben sollen im Optimalfall, ja.

    Dass Betroffene einfach Recht haben könnten, wenn sie von Ausgrenzung, Rassismus, Gewalt und Diskriminierung berichten, ist für viele Weißdeutsche offenbar immer noch undenkbar. Das kann so nicht bleiben, Leute. #Özil

    Quelle

  37. Nesro

    Montag ist ja auch homeoffice, bzw Fehltag bei den Halbtagskräften. da kannste nicht viel erwarten jetzt zur Ferienzeit

  38. moris1610

    Nach dieser komplizierten, zutiefst politisch-gesellschaftlichen Anklageschrift nun sportlich auf Mesut Özil einzuschlagen, ist unglaublich dumm.

    (in Bezug zu Hoeneß)
    Quelle

  39. Ja, er benennt doch konkret den einen Fan, der ihn nach Spielende als “Türkensau” etc.. beschimpft hat. Entweder ist das ein Einzelfall, dann ist es fragwürdig sich nur darauf zu beziehen, oder das ist gängige Ausdrucksweise unter den deutschen Fans, dann soll er das bitte auch benennen, dass er einer breiten Masse diesen Rassismus unterstellt.

    Nicht falsch verstehen, jede Form von Rassismus, Beschimpfung und Diskriminierung ist zuviel und jeder einzelne reagiert da persönlich auch anders drauf, aber man wird das leider nie völlig ausmerzen können und natürlich müsste sich z.B. der DFB oder seine Teamkollegen in solchen Fällen viel stärker zu Özil bekennen, vergleiche die Schweden und Jimmy Durmaz, aber ich halte die dort zitierten Beschimpfungen immer noch für wenige unschöne Fälle.

  40. Standuhr

    Geh doch mal auf einen Amateurfußballplatz, Dudel.
    Was ich da gestern wieder zum Thema Özil gehört hab, spottet jeder Beschreibung und das in Unkenntnis von Teil 1. Da sind das noch Leute die niemals anonym im Internet schreiben würden.
    Hier in Sachsen reicht es schon zu, wenn du aus Polen oder Tschechien um übelst beschimpft zu werden und da rede ich noch nicht mal von. dunkelhäutigen Zuwanderern, die es mittlerweile verstärkt gibt.

  41. moris1610

    Bellerin, Rio Ferdinand, Arsenal, Boateng, Rüdiger, Merkel, Barley. Ob es noch viel mehr DFB Spieler werden? Eher nicht. #socialmediaschnellcheck

  42. dermax

    @Thor: zu Ulis Agenda könnte man noch erwähnen, dass er kein Interesse an einer politischen Diskussion hat, sowas könnte schnell Querschläger in Richtung eines grossen Münchner Vereins erzeugen, der gerade sein Auswärtstrikot in den Farben seines katarischen Premium-Sponsors gestaltet hat…

  43. Fred

    Heutzutage (?) ist “Rassismus”, in Deutschland an der Tagesordnung. Nix Einzelfall und das betrifft auch nicht nur Prominente und auch den Westen.

  44. spoonman

    Sobald ich auf Twitter & Co. eine Äußerung über Özil lese (egal, von welcher Seite), möchte ich kotzen. Insofern verstehe ich auch jeden, der kotzen möchte, wenn er meine Äußerungen liest.

    Bei mir kommt die Übelkeit vor allem daher, dass alle so tun, als hätte Mesut Özil sich nach inneren Kämpfen im stillen Kämmerlein hingesetzt und die drei gestern verbreiteten Statements verfasst, um dann noch mal jemanden drüberlesen zu lassen (wie moris1610 es gestern formuliert hat). Die versammelte Öffentlichkeit und Journalistenschar geht also davon aus, dass es sich hier um eine authentische Erklärung von Mesut Özil persönlich handelt. Und jeder pickt sich heraus, was ihm in den Kram passt: wahlweise die berechtigten Rassismusvorwürfe, die alles andere in den Hintergrund treten lassen – oder die Selbstgerechtigkeit, die den Rest als wirre Abrechnung erscheinen lässt.

    Kommt wirklich keiner auf die Idee, mal die Entstehungsgeschichte und die eigentliche Intention dieser Pamphlete zu hinterfragen? Das ist doch eine perfekt inszenierte Kampagne in eigener Sache, bei der jedes Wort sowie Art und Zeitpunkt der Veröffentlichung genau durchdacht wurde. Das wurde mit Sicherheit seit Wochen geplant, und vermutlich nicht von Mesut Özil am Strand mit dem iPhone.

    Özil ist m.W. in der Öffentlichkeit bisher nicht durch besondere Meinungsfreude aufgefallen. Was genau legt den Schluss nahe, dass er ausgerechnet jetzt ausschließlich seine persönliche Meinung dargelegt hat? Ich weiß nur, dass er früher von seinem Vater beraten wurde, heute von seinem Bruder. Alles Weitere wäre Spekulation, aber wenn ich Journalist wäre, würde ich mal ein bisschen recherchieren.

    Ich bin mir jedenfalls ziemlich sicher, dass alle, die an den Werken Özil I bis III mitgeschrieben haben, sich heute vergnügt die Hände reiben und sich über alle öffentlichen Reaktionen diebisch freuen. Vor allem auch über die negativen.

    Und ich geh jetzt weiterkotzen.

  45. moris1610

    @spoonman Es gibt wichtigere Themen in den Statements als diese logischerweise bewusste Inszenierung. Von was sollte ich bei seinen verifizierten Social Media Accounts denn bitte sonst ausgehen als von ihm? Das dieses Thema ihm persönlich nicht nahegegangen ist dürfte auch sehr unwahrscheinlich sein.

  46. dermax

    @spoonman: inwiefern ist das wichtig, wer das zusammen geklöppelt hat? Mir doch egal, wieviel da drüber nachgedacht und welche Agenturen und Berater da wieviel dran verdient haben.
    Er hats autorisiert. Punkt.
    Und inwiefern hat Mesut was von negativen Reaktionen? Weils geil ist, nun in jedem Stadion ausgepfiffen zu werden? Und für Sponsoren interessanter wird man mit dem Image auch nicht.

  47. spoonman

    @moris

    Von was sollte ich bei seinen verifizierten Social Media Accounts denn bitte sonst ausgehen als von ihm?

    Puh, da weiß ich gerade nicht, wo ich anfangen soll. ;)

    @dermax
    Dass er in englischen Stadien ausgepfiffen wird, glaube ich nicht. Mit den im Statement namentlich genannten Sponsoren wird der Text wohl abgestimmt worden sein. Und auch das “neue” Image wird sich vermarkten lassen.

    Was wäre denn, wenn es ungefähr folgenden Dialog gab?
    “Ich hab die Schnauze voll vom DFB, die können mich mal, ich trete zurück.”
    – Okay, sollen wir dir ein schönes Statement schreiben? Mit ordentlich Wumms?
    “Mir egal. Ja, macht mal. Hauptsache, ich muss keine PK geben oder so. Ich will meine Ruhe.”
    – Geht klar, wir machen das. Kriegst den Entwurf nächste Woche aufs Handy.
    […]
    – Und, was sagste? Sollen wir das so posten?
    “Ja, geil. Aber schreib mal noch die Sache mit der Schule dazu, das war echt das Letzte. Aber sonst, isses nicht etwas heftig?”
    – Nee, Mann. Das muss richtig knallen, damit in Deutschland die Bude wackelt.
    “Okay, meinetwegen.”

    Würde dann jetzt auch die gesamte deutsche Öffentlichkeit so hitzig darüber diskutieren?

  48. dermax

    @spoonman: “Würde dann jetzt auch die gesamte deutsche Öffentlichkeit so hitzig darüber diskutieren?”
    Was genau soll Sinn und Zweck dieser Spekulation sein? Dass Mesut das alles ja ned so gemeint und jemand anderes das ganze verzapft hat?
    Mir egal: Mesut hats autorisiert. Punkt.

  49. Uwe

    Na watt denn? Mesut hat in den Grindelwald jekackt und dat wurde auch langsam ma Zeit.
    Nun spieln andere Pfeifen in der N11 und Overpfeife Jogi trinkt weiter Espresso.
    Und das ist gut so.
    Draußen scheint die Sonne und die Frauen haben kaum was anzuziehen. Das ist ein wirkliches Problem. Da könnt ihr veniat fragen. Der kiekt fast nicht mehr auf sein Smartphone, da die Auslage in Berlin so reichhaltig ist.
    Muss man wissen.

  50. Thor

    @spoonman

    Dass er bei der Gestaltung der Stellungnahme allerlei Helfer hatte, dies darf vorausgesetzt werden. Zentrale Figur seines Beraterteams, das sich aus Familienmitgliedern und Fachleuten zusammensetzt, ist der Rechtsanwalt Erkut Söğüt, dessen Kanzlei in London residiert. Er ist auch in die Geschäfte der Nationalspieler İlkay Gündoğan und Shkodran Mustafi involviert.
    Wenn Özil, geboren in Gelsenkirchen, in seinem Statement geltend macht, er habe in seiner Brust “zwei Herzen – ein deutsches und ein türkisches”, dann trifft das auch auf seinen Berater zu, der in der Krisen-Kommunikation zwischen den DFB-Leuten und dem Spieler-Lager vor und während der WM die maßgebende Rolle spielte. Söğüt, 38, wurde in Hannover geboren, er hat in Deutschland Jura studiert und zwischenzeitlich für die Agentur gearbeitet, die der Berater des Bundestrainers, Harun Arslan, in Hannover betreibt. Bislang galt Söğüt in der Sache als eher unversöhnlich, zumal die öffentliche Debatte um die Erdoğan-Fotos von rassistischen Tönen unterwandert wurde; sein Einfluss auf Özil wird als stark beschrieben.

    Quelle Süddeutsche

  51. spoonman

    Puh. Also ein herzhaftes “Weiter so” vom DFB-Präsidium, immerhin garniert mit etwas Selbstkritik. Dass man nicht auf jeden einzelnen Vorwurf eingeht, ist erst mal okay, aber da müssen auf jeden Fall noch persönliche Stellungnahmen von Grindel und Bierhoff folgen, evtl. auch von Löw.

  52. moris1610

    Nichtssagendes Statement vom DFB. Auf Grindel direkt wird natürlich nicht eingegangen. Alles wie erwartet. Klassischer Grindel. DFL Statement von Rauball ist auch nicht besser.

  53. spoonman

    @Thor
    Danke.

    @dermax
    Okay, das ist dir egal. Muss ich akzeptieren. Jetzt wird sich erst mal zeigen, ob mit Grindels Rücktritt eins der Hauptziele des Statements erreicht wird. Falls es so kommt, wird sich das Mitleid allenthalben (auch bei mir) in Grenzen halten.

    Özil wird inzwischen Hunderte von Interview-Anfragen bekommen. Dass er die in den nächsten Wochen/Monaten vermutlich erst mal ablehnen wird, ist verständlich. Aber irgendwann, wenn sich der Pulverdampf verzogen hat, müsste er sich mMn auch mal persönlich äußern und zu dem stehen, was da in seinem Namen gepostet wurde. Mag natürlich sein, dass nur ich das so sehe.

  54. Serverus

    Zu meinem Mädchen Rücktritt Kommentar:
    Ein Rücktritt in 3 Akten via Facebook, ist für mich wie Schlussmachen per SMS. Sorry.
    Nebenbei geht es scheinbar auch um die Marke Özil. Siehe Sponsoren Gedöns. Das ist weit weg von meinem Sport.

  55. dermax

    RIP, die Story mit den Angriffen durch Vertreter der besten Fans der Welt 1997 kannt ich gar ned…
    Aber muss man den Nebensatz mit dem Zuspätkommen verstehen?

  56. Heiner

    Angeblich wurde wegen ihm, der Trauerzug und die Kranzniederlegung bei der Beerdigung von Ernst Kuzorra wiederholt. Er selbst konnte nicht rechtzeitig erscheinen. Ist aber eine Bild-Geschichte und Eichberg sagt, dass nur ein Foto nachgeholt wurde.

  57. JP_dereineinhalbte

    Das Statement vom DFB ist klassisch weichgespült, sehr nah an komplett nichtssagend. Allerdings ist es um ein Vielfaches besser, als das selbstkritikfreie Hit-and-Run aus dem Team Özil.

    Ich war nie der Meinung, daß Özil wegen dieses Fotos aus der NM hätte zurücktreten sollen, oder ausgeschlossen hätte werden sollen. Der Umgang des DFB mit dem Thema war schlecht, nach dem Ausscheiden sogar katastrophal schlecht in meinen Augen. Özil hat aber auch den großen Fehler begangen,vor der WM zu schweigen. Sein Statement gestern trifft dazu keine einzige Aussage. Er hat den medialen Aufruhr doch mitbekommen, er hat die Wochen vor und während der WM doch nicht in einer zentralmongolischen Höhle ohne WLAN und Sat-Empfang verbracht. Es ist auch nicht so, daß ihm keiner gesagt hätte, daß eine Stellungnahme opportun ware. Er hat es schlicht ignoriert. Das kann man von mir aus seiner Naivität zuschreiben – ein paar Wochen danach, in einem derartigen Rundumschlag darauf nicht mit ein paar erklärenden oder entschuldigenden Worten einzugehen, ist einigermaßen lächerlich.

    Ich bin mir auch nicht ganz sicher, daß die Diskussion den sportlichen Aspekt ausblenden sollte. Teil 2 des Rundumschlags kritisiert ausnahmslos alle Medien, damit auch die, die abseits der Erdogan-Affäre berechtigte Kritik an seiner Performance formuliert haben. Dann sollte er auch ein paar Worte dazu verlieren, und seien es ein paar Gemeinplätze. Mag redundant erscheinen, ware aber aus diplomatischen Gründen durchaus angebracht gewesen. Er war nicht besonders schlecht (wiewohl er während der besten Halbzeit des Teams, Nr. 2 gegen Schweden, nicht auf dem Platz stand), hat allerdings in dem Moment, in dem es nötig gewesen ware, auch kaum Impulse liefern können, warum auch immer (gegen Südkorea gegen Ende hin vermutlich auch ein Fehler von Löw, Özil ist im Mittelkreis nicht besonders wertvoll). Der andere vom Stammtisch (und auch von mir gelegentlich) notorisch unterschätzte Fußballer – Toni Kroos – hat genau das in der o.g. Halbzeit geschafft.

    Teil 3, sicher der Hauptteil des Sermons, ist dann auch der am schwierigsten einzuschätzende in meinen Augen. Der hört sich deutlich so an, als ob die Vorfälle rund um die WM nur das Sahnehäubchen auf einem Gesamtkuchenkunstwerk waren, von dem Özil schon länger den Kanal voll hatte (mangels Teilnahme an Twitter, Facebook und Instadingens kann ich dazu aber nicht wirklich mitreden). Teile der Pressekommentatoren haben völlig recht, wir erleben seit einigen Jahren einen Umschwung des gesellschaftlichen Denkens in eine wenig erstrebenswerte Richtung (für den meiner Ansicht nach die Flüchtlingskrise nur der unmittelbare Anlaß war, die Ursachen liegen viel weiter in der Vergangenheit, Stichworte Reaganomics, Thatcherism, Agenda 2000). Özils Rücktritt ist da durchaus verständlich. Mit den Pfiffen vor der WM sollte er dann aber nicht unbedingt argumentieren, denn da trägt er eine Mitschuld. Zumal ihn, vor ein paar Jahren, die Pfiffe seitens der türkischstämmigen Deutschen offenbar nicht gestört haben, warum eigentlich nicht? Warum keine klare Ansage damals “Hört zu, ich habe türkische Wurzeln, bin aber hier aufgewachsen und fühle mich fußballerisch hier zugehörig”? Diesen Eindruck, daß er eigentlich lieber für die Türkei gespielt hätte, und nur für Deutschland gespielt hat, weil er da was gewinnen kann, hatte ich bspw bei den vielbeschworenen Klose und Podolski nie. Der Eindruck kann falsch gewesen sein. Und letztlich ist es auch egal, natürlich.

    Am Schlimmsten an der ganzen Geschichte ist tatsächlich das Signal, das mit dieser Affäre für die Integration gegeben wird. Einerseits der DFB, der sich den billigen Sündenbock sucht, andererseits aber auch der Spieler selbst, der jegliche Selbstkritik vermissen läßt und stattdessen alles auf Rassismus zurückführt. Macht Rassismus salonfähig, und gibt jungen Leuten eine Generalausrede an die Hand (daß nämlich die Kritik an sich rassistisch ist, wie man bei Özil herauslesen könnte, wenn man es denn will). Auch das gibt es, hat – Vorsicht, Anekdötchen – meine Frau dereinst im Kinderhort erfahren. EIn dunkelhäutiger Junge (beide Eltern aus Äthiopien) hatte unserer Tochter eine Trinkflasche gestohlen und im Gebüsch entsorgt (Sachverhalt unbestritten).Als meine Frau (der Ausländerfeindlichkeit reichlich unverdächtig, über Seehofer schimpft sie lauter als ihr) das zur Sprache brachte, kam dann auch prompt der Publikumsjoker: sie sei ja wohl ausländerfeindlich (die Hort-Betreuer haben das zum Gluck anders gesehen und eingeordnet, beeindruckend war es schon). Und das ist durchaus nicht so selten, wie man glauben möchte, und wenn ein Promi wie Özil diese Karte spielt, dann wird es jedenfalls nicht seltener.

    Mithin: das ganze Statement war Nullkommanull für diejenigen gedacht, die sich als Anhänger der deutschen Nationalmannschaft, bzw. als Bürger der deutschen Gesellschaft gefragt haben, wie man Integration verbessern könnte, wie weit Integration überhaupt gehen muß (weder müssen es 100% sein, mit Zwangslederhose und notariell beglaubigtem Verzehr von 2 Schweineschnitzeln pro Woche, noch genügen 0%, mit Töchtern, die nicht zum Schwimmunterricht dürfen und Rechtsauffassungen, die sich an der Scharia orientieren).
    Das Statement war reines “Fishing for compliments” in der Social-Media-Filterblase, deutlich gemacht durch Veröffentlichungskanal und -sprache, so daß es gefühlte 80% der Adressaten nicht lesen, oder zum Teil auch nicht verstehen konnten. Das ist keine Erklärung, kein Versuch, irgendwie versöhnlich zu wirken, oder einen Dialog zu eröffnen (der noch nicht gescheitert war, da er noch gar nicht begonnen hatte), das ist einfach mit John Cleese’s Synchronsprecher gesprochen: “Ich furz auf euch, ihr schwulen Ängländäär!” (äh, fast..) Und da gefällt mir das Original doch etwas besser als Özils Variante…

    Und ja, Grindel und Bierhoff könnten und sollten zurücktreten. Aber das macht die Causa Özil nicht besser, weder auf der einen noch auf der anderen Seite.

  58. Peter Pan

    @spoonman

    auch für Deine tolle Übersicht im DF-Forum:

    Der MDR ist ja flexibel und kann durch seine Rechte an der RL NO auch dann samstags Livefußball zeigen, wenn sie in Liga 3 nicht zum Zug kommen….-)

    Termine:
    04.8. – SVB vs. CFC (beim MDR schon eingetragen);
    25.8. – CFC vs. Auerbach (schon auf 14:05 verlegt);
    01.9. – BFC vs. Lok (schon offiziell kommuniziert)

  59. Ich bin noch nicht soweit, einen substantiellen Kommentar zu den via Özils Social Media Accounts abgegebenen Statements Özil I-III abzugeben und die Repliken von DFB und persönlich Grindel und anderen zu bewerten und einzuordnen. Aber ich möchte jetzt schon festhalten, dass der Kommentar von Ullrich H. vor allem im zweiten Teil ab “Ihr werdet alle manipuliert von diesen Online-Boys” sehr, sehr bemerkenswert ist für den Aufsichtsratsvorsitzenden der FC Bayern München AG. Tonys dezenter Beitrag – ob bewusst oder nicht – offenbart eine Nuance, die so viel sagt, dass ich mir an dieser Stelle weiteres erspare.

  60. Uwe

    @veniat:
    Challenge of the day: Gib keinen Kommentar zu den Özil-Kommentaren!
    Hart, aber zu schaffen.

  61. Spoiler: Tennisupdate aus Hamburch mal zur Abwechslung SelectShow
  62. Fred

    “Spielekonsole der Playstation”? Qualitätsjournalismus, nicht mal Gossip wird in sprachlich ausreichender Form serviert.

  63. @serverus: Ich vermute stark, man hat Dich schon beim ersten mal verstanden. Stört sich aber daran, dass Du “Mädchen-” für ein Schimpfwort zu halten scheinst.

    Eine Empfindung, die ich teile. Lass das bitte.

  64. btw: Ich finde es grundsätzlich schwierig, wenn Nicht-Betroffene versuchen zu entscheiden, was Rassismus sei und was nicht.

  65. @spoonman: Verstehe ich Dich eigentlich richtig? Du bist der Ansicht, den Äußerungen von Özil (wer immer sie letztlich ausformuliert haben mag) liegen nicht die Empfindungen von Özil zu Grunde, sondern der Wunsch, einen großen Batzen Aufmerksamkeit zu generieren?

    Was sollte er denn davon haben? Ich verstehe überhaupt nicht, welche Motivation in dazu treiben sollte.

  66. JP_dereineinhalbte

    Sternburg:
    Ich dagegen halte es für mindestens genauso schwierig, wenn nicht viel schwieriger, wenn ausschließlich Betroffene über einen Sachverhalt urteilen. Die meisten Gesellschaften handeln ja auch entsprechend, seien es die in vielen Kulturen üblichen Mediatoren, die bei Konflikten hinzugezogen werden, sei es in unserer formalisierten Justiz der Befangenheitsantrag. Ich denke, daß man den Betroffenen ihre Gefühle lassen muß, daß diese Gefühle allerdings keine Entscheidungsgrundlage sein können.

  67. Original

    Man muss aber einfach sich selbst und Betroffenen gegenüber zugeben, dass manche Situationen (in diesem Fall rassistische Beleidigungen oder generell latenter Rassismus) für Nicht-Betroffene einfach schwierig nachzuvollziehen sind. Und man kann doch bei Özil viel kritisieren (siehe z.B. spoonman), ohne direkt seine Erfahrungen zu verharmlosen und zu sagen, dass sind Einzelfälle und er solle das doch nicht so hochspielen.

  68. spoonman

    @sternburg
    Im innersten Kern mögen da schon Özils Empfindungen drinstecken (Schnauze voll vom DFB, von rassistischen Anfeindungen, von den Aufforderungen, sich zum Erdogan-Foto zu äußern).

    Aber diese Empfindungen kann man ja auf vielerlei unterschiedliche Arten äußern. Auf einer Skala von 0 (Philipp Lahm) bis 10 (Stefan Effenberg) würde ich das Pamphlet bei 11 bis 12 einordnen. Und ich kann mir nicht so recht vorstellen, dass Mesut Özil sich diese Eskalationsstufe selbst ausgedacht hat. Da steckt für mich ein Batzen Rachegelüste seiner Berater dahinter. Wenn nicht sogar eine politische Intention, auch wenn das nach VT klingen mag. Die türkische Regierung hat sich jedenfalls sehr gefreut.

    “Where’s your tolerance? Your multiculturalism?” tweeted Erdoğan’s spokesman, Ibrahim Kalin. Abdulhamit Gul, the justice minister, wrote: “I congratulate Mesut Özil who by leaving the national team has scored the most beautiful goal against the virus of fascism.” The pro-government Star newspaper described Özil’s resignation as “a national slap from Mesut to the neo-Nazis”.

    https://www.theguardian.com/commentisfree/2018/jul/23/mesut-ozil-diaspora-footballers-migrant-players-arsenal-superstar-turkey-germany?CMP=share_btn_tw

  69. fak

    Das, was JP sagt. Betroffene sollten besonders gehört werden und insbesondere sollten Erfahrungen und Empfindungen respektiert werden. Gleichzeitig kann die Definition dessen, was ziemliches Verhalten ist und was nicht, aber nicht vollständig davon abhängig gemacht werden, ob jemand sich davon negativ berührt fühlt, weshalb auch nicht betroffene mitreden dürfen. Sie sollten das empathisch tun und wenn möglich zurückhaltend.

  70. Kleine Korrektur: Der von moris1610 verlinkte Zeit-Text stammt nicht von Fritsch, sondern von Spiller. (Interessiert wahrscheinlich niemanden, aber.)

  71. trempot

    Ich kenne die Äußerungen Özils nicht, ich kenne auch die Äußerungen Bierhoffs nicht, die er nach der WM von sich gegeben hat. Ich kenne auch den aktuellen Diskurs, der selbstredet keiner ist, auf den Onlineplattformen nicht, ich kenne auch die gestriege und heutige Berichterstattung – über die Schlagzeilen hinaus – nicht.
    Aber der Alltagsrassismus in Deutschland ist sicherlich kein “Gefühl” der “Betroffenen”.
    Das ist auch kein aktuelles Phänomen, kein Zeichen eines Erstarkens der AfD, keine Konsequenz aus der Situation der vielen Menschen, die nach Europa gekommen sind, kein Ausdruck der Unzufriedenheit Vieler. Das ist menschimmanet. Das ist der klassische, menschenverachtenden Rassismus, den wir alle ins uns tragen.
    Lebt damit. Wir sind alle Teil davon.
    …oder ändert was daran.
    Und das Sommerloch.

  72. Stan

    Was Özil davon hat, ist doch recht eindeutig sternburg. Das höchste Gut, was man in der heutigen Zeit haben kann, Aufmerksamkeit, Klicks, Likes, Markenstärkung wie man es auch nennen mag. Ein Abgang mit möglichst großen Feuerwerk. Wäre das nicht der Fall, hätte er die Erklärung nicht in drei Abschnitten mit zeitlichen Spannungsbogen veröffentlicht und auch anders formuliert. Das ganze ist von vorne bis hinten genau geplant. Man muss dazu sagen, auch vorher hatte man nie den Eindruck, dass die Einträge auf Social Media von ihm selbst kommen. Der DFB hat das bekommen, was sie den Fans verkaufen wollen mit blödsinnigen “Die Mannschaft” Slogan. Özil hat seine Marke von der Marke DFB entfernt, wie es sich heute gehört mit viel Aufsehen. Es hätte nur noch ein Slogan wie die Abrechnung und ein eigenes Logo gefehlt.

  73. Fred

    Wir reden hier doch aber nicht über Beleidigungen, bei denen es um einen Graubereich geht, oder? Die bekannten Äusserungen von Grindel und “Fans” sind doch eindeutig einordbar. Das die verklausulierte Kritik von Bierhoff sich NUR auf Özil bezog, weisst sie zwar nicht direkt als rassistisch aus, dass sie es im Umkehrschluss (andere Spieler ohne Migrations-“hintergrund” wurden nicht in der Form kritisiert) sehr gut sein könnte, ist aber auch klar.
    Mich wundert ehrlich gesagt, wie wenig von den anderen Nationalspielern kommt.

  74. Fred

    #brchnng sieht halt Scheisse aus und lässt sich nicht gerade gut entschlüsseln, Stan. :)

  75. Spoiler: Tennis in Hamburg SelectShow
  76. Adonis

    Was ich seltsamerweise heute noch in keiner Kommentarspalte gelesen habe:

    Wenn Uli Hoeneß sagt:
    “Und sportlich hat er [Özil] schon lange nichts mehr in der Nationalmannschaft verloren. Deswegen finde ich’s prima und für den Neuanfang wunderbar, dass er jetzt endlich aufhört.“
    dann greift das doch nicht in erster Linie Özil an, sondern richtet sich gegen Löw, der Özil ja immer weiter nominiert hat und so einem Neuanfang entgegen gestanden habe.

    Da werden ganz beiläufig (?) Absetzbewegung vom FC Bayern gegenüber Löw deutlich.

    Ich hatte es nach dem WM aus hier geschrieben und da fand es nicht ungeteilte Zustimmung, aber ich würde das jetzt noch mehr bekräftigen: Wenn die ersten beiden Spiele in der Nations League gegen den Weltmeister und die Holländer halbwegs deutlich verloren werden, ist Jogi als Bundestrainer ganz schnell weg. Da werden dann die lngjähirgen Unterstützer aus den Vereinen plötzlich in den Löchern verschwinden.

  77. @Stan: Ich bin nun wirklich der erste, der seit Jahren (hier genug dafür kritisiert worden) behauptet, wie würden in einer Aufmerksamkeits-Ökonomie leben.

    Aber meine Güte, allein der Twitter-Account von Özil hat mehr Follower als der Pabst, der DFB und die Nationalmannschaft zusammen.

    Der Mann braucht keine Aufmerksamkeit. Der hat sie.

  78. @Stan: Also einfach die Freude daran, die Welt brennen zu sehen? Das Ziel, die Bundesregierung und den DFB zu delegitimieren?

    Und dass, wo Du doch selber sagst, dass seine Auftritte nach außen (ob jetzt von ihm selbst verfasst oder nicht) noch nie durch besondere gesellschaftliche Relevanz aufgefallen sind?

    Ich weiß nicht. Man steckt nicht drinnen. Aber da erscheint mir die These, seine Äußerungen beschreiben die Realität exakt so, wie er sie empfindet (ob jetzt berechtigt oder nicht) deutlich plausibler.

    Dass er das alles nicht alleine geschrieben hat, daran dürfte bei einer Marke dieser Größenordnung (s.o.) ohnehin niemand zweifeln. Ist übrigens auch keine Schande.

  79. MarioP

    @adonis

    Ich musste schon einige Male an das Ende von Vogts als Bundestrainer denken…

  80. Spoiler: Hamburgtennis SelectShow
  81. Stan

    @sternburg
    Man kann nie genug Aufmerksamkeit haben, ähnlich wie man nie genug Geld haben kann. Von etwas viel haben, heißt leider nicht, dass man davon nichts mehr braucht, sondern meistens das Gegenteil.

  82. @sternburg: Willst Du die Verschwörungstheorie dazu kriegen, die mir heute einer ernsthaft unterbreitet hat: “Wenn Özil jetzt den ganzen DFB schön implodieren lässt, dann geht die EM 24 an die Türkei und dafür bekommt er ewigen Dank von seinem Präsident Erdogan.”

    #Aluhut

  83. @Stan: Das ist nicht, was ich meinte.

    Für uns ältere E-Mail-Schreiber ist das schwer zu verstehen (es ist für mich schwer zu verstehen, ich rede von mir). Aber in der Welt der Jungen, in der Sozial-Media-Welt, auf Facebook, Twitter und Instagramm ist Özil nicht einfach nur ein bekannter Fußballer. In dieser Welt ist Özil ein absoluter Weltstar.

    In dieser Welt gibt es kein News-Outlet, kein Medium, dass seine Botschaft verstärken könnte, dass ihm zusätzliche Aufmerksamkeit generiert. Weil seine eigene Aufmerksamkeit immer bereits größer ist.

    So jedenfalls mein Verständnis. Vielleicht ist das Quatsch – wie gesagt, ich verstehe es nicht.

    @Dudel: In diesem Sinne fällt es mir schwer, mir vorzustellen, dass er sich das Wohlwollen des Erdogan-Regimes auf diesem Weg erheischen müsse. Erdogans ewiger Dank dürfte ihm allein schon für das Foto und sein Schweigen in der nachfolgenden Diskussion sicher sein.

  84. Bei den Spielen der 3. Liga, die in den ÖR gezeigt werden, sendet der NDR getreu dem bekannten Motto “nicht alleine”, nur Rostocks Auswärtsspiel in Haching zeigen sie, der BR aber nicht. Das ist maximal kurios, passt gar nicht in deren Sendeschema und verwundert daher.

  85. Standuhr

    Noch vor der WM galt Löw als Trainerkandidat bei Real und Bayern und nun soll er nicht mal mehr gut genug sein, um einen Vorrundenauscheider weiter zu trainieren.

  86. Hm. Ein einflussreicher Londoner Rechtsanwalt, Deutscher mit türkischen Wurzeln und – soweit man hört – engster Özil-Vertrauer gibt sein Statement exklusiv an Goal.com. Also eine wenig beachtete Sportwebsite aus dem Hause Perform.

    Das finde ich jetzt interessanter als den Inhalt (dem man natürlich schwer widersprechen kann).

    Kann irgendjemand einen Grund dafür abschätzen? Die tollen PL-Übertragungen von Datzen werden es ja wohl kaum sein.

  87. Petermännchen

    Hoeness sagt etwas zu Özil, Özils Berater sagt etwas zu Hoeness…

    http://www.goal.com/de/meldungen/mesut-oezil-berater-erkut-soeguet-exklusiv-uli-hoeness/lggmheq4ka691k49b2yrgjh2d

    Hat eigentlich irgendjemand noch nicht etwas dazu gesagt?

    Seiner Meinung nach hat der FCB-Präsident nicht verstanden, worum es wirklich gehe. “Herr Hoeneß, wir werden keine weitere Zeit und Energie aufbringen, um mit Ihnen über ein Thema zu reden, von dem Sie keine Ahnung haben”, so Sögüt weiter. “Womit Sie sich aber auskennen, ist das Hinterziehen von Steuern in einer Höhe von 28,5 Millionen Euro, weshalb Sie nicht nur ihr Amt bei Bayern aufgeben mussten, sondern für Ihr kriminelles Verhalten eine Gefängnisstrafe erhalten haben.”
    “Was für eine Person macht das aus Ihnen? Als Sie diese Straftat begingen, haben Sie der deutschen Gesellschaft Geld gestohlen. Mit diesem Geld hätte man Schulen und Krankenhäusern helfen können, aber stattdessen wanderte es in Ihre eigene Tasche”, kritisierte er heftig. “Sie sind nicht nur eine Schande für sich selbst, sondern vor allem für Bayern München und die Leute in Deutschland.”

    Wow – was eine Schlammschlacht. Muss allerdings sagen was Erkut da raushaut ist nicht von der Hand zu weisen. Unabhängig ob es gegen Hoeneß oder andere geht.

  88. Petermännchen

    Hm. Ein einflussreicher Londoner Rechtsanwalt, Deutscher mit türkischen Wurzeln und – soweit man hört – engster Özil-Vertrauer gibt sein Statement exklusiv an Goal.com. Also eine wenig beachtete Sportwebsite aus dem Hause Perform.

    Das finde ich jetzt interessanter als den Inhalt (dem man natürlich schwer widersprechen kann).

    Kann irgendjemand einen Grund dafür abschätzen? Die tollen PL-Übertragungen von Datzen werden es ja wohl kaum sein.

    Kann es sein das er in Deutschland einfach kein passendes Medium findet? Vielleicht gute Kontakte zu Perform/goal.com?

  89. @Petermännchen: Wir reden von Uli Hoeneß und dem Mann, der ihm kaum verblümt in Özils Namen widerspricht.

    Ich behaupte, dass hätte er in jedem, absolut jedem deutschen Medium seiner Wahl untergebracht.

  90. Fred

    Langsam taucht der eine oder andere reflektierte Artikel in den deutschen Medien auf, nach all dem Schnellschusskrawall. Sehr interessant, wie klar die politische Position (oder die bestimmter Autoren) alleine durch die Artikel über diese Angelegenheit deutlich wird. FAZ, SZ, Zeit, you name it. Der Umgang damit sagt mehr über den Stand in der Debattenkultur in Deutschland aus, als über die Özil und DFB selbst.

  91. spoonman

    @sternburg
    Goal.com rühmte sich im November 2017, als erstes englisches Medium ein ausführliches Interview mit Erkut Sögüt geführt zu haben.

    Gestern ist übrigens auf goal.com dieser Artikel erschienen, in dem Özil (nach kurzem Querlesen) recht gut wegkommt.

  92. Interview/Kommentar von Serdar Somuncu in den Tagesthemen mit Ingo Zamperoni zu Özil vs. DFB.

    http://www.tagesschau.de/inland/somuncu-oezil-101.html

    Nicht nur aufgrund der differenzierten Meinung interessant. Das hat durch das gesprochene Wort und zwei Menschen, die sich “unterhalten” und dabei auch eine Mimik haben eine ganz andere Farbe als der rein textliche, hyperventilierende Output von allen Seiten seit Sonntag.

    Und der bemerkenswerte Satz, dass sich jetzt auf allen Seiten genau die “Falschen” freuen.

  93. Danke, spoonman. Jetzt muss man nur noch nachschauen, wem Perform gehört und schon hat man eine 1A-VT, die über Brexit, Putin und Erdogan eine Motivation konstruiert, mittels des Hebels Deutschland weiter die EU zu destabilisieren.

    Ein schlauer Schachzug im ganz großen Spiel von DENEN. Lacht Ihr nochmal darüber, dass ich den ganzen Tag mit Aluhut rumlaufe.

  94. Embolado

    Sorry, ich störe mal kurz mit Sport: Wade gegen Wattimena sind mittlerweile bei 10-10 angekommen. Bei 12-12 würde es in das Sudden Death Leg gehen. Sport 1 mit Basti Schwele is your friend. Oder DAZN mit Paulke.

  95. spoonman

    Alufolie sollte man ja derzeit lieber von außen an die Fensterscheiben kleben, anstatt sich daraus Hüte zu basteln.

    Aber die Beraterfirma Özil Marketing dürfte spätestens seit gestern in der Branche einen Ruf wie Donnerhall haben.

    Wir verstehen uns als sportliche Familie unserer Athleten. Gemeinsam mit dem Athleten treibt uns der Wille und die Leidenschaft für den Sport an, gemeinsam Ziele zu erreichen. Dabei wollen wir den Alltag der Athleten nicht einfach nur „unbeschwerlicher“ machen, damit sich die Sportler auf den sportlichen Erfolg konzentrieren können. Zusammen mit dem Athleten arbeiten wir auch an allen Bereichen, die wichtig für die weitere Karriere nach dem Sport sind.

    Dem Weg zu einer nationalen oder internationalen Sportler-Marke geht nicht nur sportlicher Erfolg, sondern auch eine konsequente Planung voraus. Von der Entwicklung einer Vision über eine kreative, individuelle Umsetzung bis zu Messung der Zielerreichung mittels empirischer Maßnahmen stehen dem Team von Özil Marketing Experten zur Verfügung.

  96. Embolado

    Und Wade macht es mit 12-10 in der Verlängerung. Letzte Partie ist jetzt noch Peter Wright gegen Jelle Klaasen.

  97. spoonman

    @robert
    Danke für den Link. Die (von mir unerwartet) unaufgeregten Aussagen von Serdar Somuncu sind eigentlich noch das Beste*, was ich in den Medien heute zu dem Thema mitbekommen habe. Wobei: Hat Somuncu den Mesut Özil etwa getrollt und ihm unterstellt, er habe sich jetzt gegen die deutsche und für die türkische Gesellschaft entschieden?

    *) Positiv hervorheben möchte ich auch noch einen Kommentar aus der FR von Jan Christian Müller, der sich schon gestern Abend um 20:33, also keine halbe Stunde nach dem Rücktritts-Posting, auf die Meta-Ebene begeben hat.

  98. moris1610

    @robert Schöner Beitrag.
    Kann mich noch gut erinnern wie Özil 2009 mit Werder in Istanbul gegen Donezk gnadenlos ausgepfiffen wurde von den türkischen Fans, da er sich für Deutschland entschieden hatte. Wurde nicht nur auf deutscher Seite immer sehr viel kritisiert. Ob es nur wegen dem Erfolg war kann ich nicht beurteilen. Das es nicht immer ganz einfach ist zwischen zwei Nationen im Herzen und das dies ab und zu auch mal etwas wechselt klingt auch recht logisch. Das von Özil etwas Selbstkritik fehlt im ersten Teil, dürfte klar sein.

  99. NoBlackHat

    Krawall-Komiker Somuncu in der Tat mit wohlgewählten Worten, hat mich auch überrascht. Als selber von Rassismus Betroffener wirkt er für einige wohl glaubhafter sich zu diesem Thema zu äußern.

  100. @robert: Vielen Dank für den Hinweis.

    Jetzt mal unabhängig von diesem Thema und nur, weil mir das erneut auffällt: Serdar Somuncus Hirn besitzt nach meiner Beobachtung das größte Abstraktionsvermögen im deutschsprachigem Raum.

    So sehr ich in weiten Teilen Fan seines Wirkens bin, seines in nicht unerheblichen Teilen von Trollierung getragenen Wirkens (und es wird niemand überraschen, dass ich Fan eines Menschen bin, der Trollierung zu einer Kunstform entwickelt hat) – ich leide mittlerweile daran, sein Wirken zu verfolgen.

    Weil ich mich oft frage, was ein Hirn mit diesem Abstraktionsvermögen in einem Job bewirken könnte, der in erster Linie Abstraktionsvermögen voraussetzt. Was wäre z.B. aus dem Typen für ein BGH-Richter geworden?

    Ich hab zwei juristische Staatsexamen und eher wenig daraus gemacht. Irgendwas sagt mir, wäre er an meiner Stelle gewesen (Bio-Deutscher mit Jurist als Elternteil) dann wäre er mit diesem Hirn kein “streitbarer Comedian” geworden sondern an den Schalthebeln der Macht.

    Das ist jetzt alles komplett gefühlte Wahrheit, reine Spekulation und sehr subjektiv. Und wenn ich daraus jetzt noch einen Bogen schlage zum Multimillionär und, mit Verlaub, Hirnakrobaten Özil (mit seiner maximalen Followerzahl in den sozialen Medien) und da irgendwie eine Aussage im Bereich strukturellem Rassismus in unserer Gesellschaft draus empfinden mag, dann wirkt das natürlich albern. Aber ich muss zugeben, ich empfinde dies trotzdem.

    Ich versuche mich – wie oben geäußert – aus dieser Empfindungsebene möglichst heraus zu halten. Weil ich nicht beurteilen kann, was jemand empfindet, in dessen Position ich nicht bin. Aber ganz im Ernst und bei aller beschissenen Scheiße, die ich Özil gerne vorwerfe: Sollte er oder sonstwer der Beteiligten irgendwann an dem Punkt angelangt sein, an dem er nur noch dachte: “Ey, wisst Ihr was, Ihr Wixer, leckt mir doch die Füße!” dann ich das gut verstehen.

    Ich würde daraus keine Rechtfertigung für danach folgendes Handeln ableiten und dieses trotzdem kritisieren. Aber etwas Verständnis, dass hätte ich schon über.

  101. Thor

    Zur Diskussion um „Aufmerksamkeit“: Ansicht des Boxers Ünsal Arik, der sich gegen Erfogan engagiert:

    Was glauben Sie, warum sich Özil immer wieder mit Erdogan trifft?

    Viele Sportler machen das und der Grund ist fast immer derselbe: Weil sie Geschäfte in der Türkei machen. Erdogan kann einem da viele Türen öffnen. Der Fußballer Arda Turan hat bei Barcelona gespielt, sich öffentlich für Erdogan ausgesprochen und kurz darauf ein Hotel in der Türkei eröffnet. Später war Erdogan sein Trauzeuge. Der Basketballer Hedo Türkoğlu wurde in Amerika wegen Dopings gesperrt, hat später Erdogan unterstützt und ist heute Präsident des türkischen Basketballverbandes. Özils Berater haben jetzt wohl eingesehen, dass er bei den Sponsoren in Deutschland keinen Fuß mehr auf den Boden bekommt. Also orientieren sie sich in Richtung Türkei. Das hat gut geklappt, wie die Reaktionen aus der Türkei heute zeigen. Da geht es nur ums Geld.

    Auch ansonsten durchaus lesenwertes Interview in der
    FAZ

  102. @sternburg: Schleimfrei eine Wonne, das zu lesen. Das Hauptproblem immer größer werdender Abstraktion ist in meinen Augen die umgekehrt proportional bis exponentiell abnehmende Anzahl an Personen, die sich dann darauf einlassen, unabhängig davon, warum das so ist.

  103. Uwe

    @sternburg:
    Ist Papa enttäuscht, dass du als einzigen Erfolg in deinem Leben eine Anstellung als Vollzugsbeamter in einer Teergrube im Internet vorweisen kannst? Mit zwei Staatsexamen. Das hätte er auch billiger bekommen können, aber dann würde es nicht so schön weh tun.

  104. @Thor: Nunja gut, aber Özils Sponsor Adidas – witzigerweise Anteilseigner der FC Bayern München AG (Hallo, Uli) – bleibt ja gerade bei ihm. Und das ganz sicher nicht, weil sie ihn so sympatisch finden.

    Und wie gesagt, den Erdogan hatte Özil bereits in der Tasche. Mir fehlt weiterhin etwas die Fantasie, warum er die ganze Nummer nur für ihn unternommen haben sollte.

  105. Thor

    @Sternburg
    Ich glaube nicht, dass es struktureller Rassismus ist, sondern struktureller Chauvinismus. Also Abgrenzung der Eliten gegen alles andere.
    Ich weiß nicht welcher Jahrgang Du bist, ich bin ’68er (yeah) und in meiner Generation gab es noch ein paar, die kein Akademikerelternteil hatten und trotzdem Gymnasium und Uni schafften. Manche sogar Jura inkl. beider Examen. Es war schwer, aber es gab ein paar.
    Gibt es das heute noch? Ich kann Dir zu 99% jetzt sagen, welche fortführende Schule die Erstklässler aus der Klasse meines Zweitgeborenen besuchen werden.
    Natürlich trifft es damit zu 100% alle Familien aus Ländern die zu Immigrantenstaaten (in der 4. Klasse des Erstgeborenen schaffte der in Deutschland geborene Mitschüler mit EU-italienischen Eltern – beide Akademiker in deutschen Großkonzernen – den Sprung aufs Gymnasium gerade so und weinte, als er es erfuhr, so unfassbar heftig, dass die ganze Klasse zwei Tage von nichts anderem redete) deklariert werden – aber auch eine nicht geringe Zahl von Deutschen.

    In meinen Augen genau der Kern des Problems, für das viele die AFD als Lösung sehen.

  106. Herr Holle

    Wer verstehen will warum für Özil der DFB-Sponsor Mercedes in dem ganzen Theater plötzlich auch eine Rolle spielt, der suche in deren aktuellem Kundenmagazin nach den Seiten 8 und 9. Die haben ernsthaft aus der gesamten Auflage eine Seite heraustrennen lassen was sich sicherlich auch in Özils Portemonnaie – und dem von dessen Beratern – negativ ausgewirkt haben dürfte. Der Türkei-Vertriebschef von Mercedes möchte ich gerade nicht sein, derjenige der diese blödsinnige und unreflektierte Selbstzensur in Deutschland zu verantworten hat aber auch nicht.

  107. Peter Ravelin

    Irgendwie finde ich es äußerst merkwürdig, dass sich niemand fragt, welche Agenda Özil/Özils Team hinter dieser Crash & Burn – Strategie haben könnte. Glaubt irgendjemand ernsthaft, abgesehen von berechtigter persönlicher Verletztheit und Gekränktheit, dass auch nur ein Satz aus diesem Statement von Özil selbst geschrieben/formuliert wurde?

    Das wurde formuliert von einer Agentur, die von einem Typen betrieben wird, der sich laut FAZ in den Verhandlungen – zur Versöhnung übrigens – zwischen DFB und Özil vor und während der WM “äußerst unversöhnlich” zeigte. Der türkischer Abstammung ist, natürlich so wie Özil selbst.

    Das ist in meinen Augen ein klarer Versuch, in Deutschland die Deutschtürken weiter von einer Integration wegzutreiben. Und wer steckt dahinter? Keine Ahnung, ey, ich hasse echt VTs, aber dass sich kein Mensch (in den deutschen Medien) fragt, wem so ein Skandal nutzt, wundert mich insbesondere bei der ganzen Inszenierung der Aktion schon. “Özil hat jeden Tag Fanta getrunken und von 100 Playspielenspielen vielleicht eines verloren.” und Jetzt soll er so einen anti-DFB-Kram zusammengeklöppelt haben, mit Zitaten von 2004 und brimborium. Das ist total lächerlich.

    Man sollte sich die Frage stellen, wer ein Interesse daran hat, in Deutschland, die Deutsch-Türken wieder mehr in Richtung Türkei zu treiben. Rassismus hin oder her, ist ja alles schlimm und auch richtig, es zu bennenen. Und verachtenswert, wenn es passiert. Aber kein Wort, von dem, was in diesen I-III steht, hat Özil selbst geschrieben, das ist doch wohl mal klar wie Kloßbrühe.

    Wer also möchte, dass es in Deutschland brodelt und die Türken wieder “heim ins Reich” kommen/wollen?

    Und ja, das klingt nach einer VT. Aber c’mon, Özil hat nichts von dem geschrieben, er sitzt/saß in Griechenland auf einer Urlaubsinsel. Irgendjemand seiner Agentur hat ein Interesse daran, diesen Kram hochzukochen. Und ich glaube nicht, dass das unpolitisch ist.

  108. Thor

    Sehe ich (als social media-Laie und twitter-Verächter) das richtig, dass nur Boateng (jung) und Rüdiger (toni) auf den Rücktritt reagiert haben?

    Beim Kapitän fand ich als aktuelles was zu head and shoulders, beim Ex-Kapitänchen was zu irgendeiner Charity, bei Hummels, Müller, Schweinsteiger, Kimmich, Khedira und Mertesacker nüscht.
    Alle (Ex-)Mannschaftsräte schweigen – nur die beiden mit zentralafrikanischer Abstammung nicht.
    Nix Mnnschft. Nix zsmmn. Nur schrbnhfn.

  109. moris1610

    @Thor Draxler auf Instagram auch.
    Wagner hätte bestimmt das Maul aufgerissen.

  110. Conejero

    @Peter Ravellin

    Mit diesem Talent für VT wärest Du gestern im 60er-Kommentarstrang besser aufgehoben gewesen.
    Sorry, aber das finde ich alles extrem absurd.

  111. moris1610

    @Peter Ravelin Özil ist seit Anfang der Woche mit Arsenal in Singapur.

  112. spoonman

    @moris
    Genauer gesagt: Özil saß just zu der Zeit im Flieger nach Singapur, als die drei medialen Bomben gezündet wurden.

  113. mik

    @moris1610: Wohl kaum. Dafür reichen Verlagsbudgets eben nicht aus, um Özil dort persönlich mit geballter Medienpräsenz mit seinen Aussagen zu konfrontieren.
    Die Unterdrückung von Medienvielfalt in Singapur ist zudem praktisch, um Kritiker auszuschliessen.

  114. moris1610

    @mik Ich bezweifle das die Nummer groß anders gelaufen wäre wenn er noch in Deutschland oder sonst wo in Europa gewesen wäre. Social Media Posts machen und alle Presseanfragen kann man überall ablehnen.

  115. mik

    @moris1610: Özil hat doch den Reigen auf RTL II Kameras erweitert. Also Draufhalten ohne Anfragen. Dazu den weiteren Boulevard. Musste er halt fliehen.

  116. Franzx

    hiess es nicht während der WM, dass ein Grüppchen aus Boateng, Draxler und Özil bestehen würde?

  117. Der Bling Bling Block?

    Aber ja, das große Schweigen aus dem Kreis der Spieler bietet viele Möglichkeiten zur Interpretation und Spekulation.

  118. Standuhr

    Zum Beispiel das sich kein Spieler vor Jogi äußert?
    Die andere Sache ist ja wie sie privat kommunizieren.

  119. Wäre sicher eine Möglichkeit, aber es gibt ja nicht nur aktuelle Nationalspieler.Ein Mertesacker z.B. hat lange Jahre mit Özil zusammengespielt, gilt durchaus als meinungsstark und muss sicher keine Rücksicht auf Löw und Co. mehr nehmen. Oder ein Lahm oder Schweinsteiger, die 2014 mit ihm Weltmeister wurden.

    Bis auf Hoeness hat sich doch keiner der üblichen Lautsprecher oder sonstigen Menschen mit “gewichtigen Meinungen” im deutschen Fußball dazu geäußert.

  120. Original

    Also von Lahm brauchen wir doch wahrlich keine kontroverse Meinung in irgendeine Richtung erwarten.

  121. Fred

    Zum Post von Thor – Deutschland ist das Land in Europa mit der geringsten vertikalen sozialen Mobilität.

  122. Uwe

    @Fred:
    Meintest du nicht eher, dass FRG das Land mit der geringsten Solidarität in Europa sei? Auf allen Ebenen, egal ob horizontal oder vertikal.

  123. Adonis

    @ Fred:

    Ich sage es nur ungern, aber in der mir dazu bekannten Statistik lag die Schweiz auf Platz 1.
    was natürlich nicht heißt, dass ein zweiter Platz Grund für Freude oder Stolz wäre.

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