90 comments

1. 29.04.2020 | 08:02

   Bregalor

   Guten Morgen,
   nicht ganz so tolle Zahlen wie am gestrigen Tag, aber das Bild entspricht den Vorwochen. Am Mittwoch und Donnerstag sind die Zahlen immer etwas höher.
   Robert-Koch-Institut
   157.641 Fälle (+ 1.304)
   120.400 Gesundete (+ 3.100 / geschätzt)
   6.115 Verstorbene (+ 202)
   31.126 Akutfälle ( -1.798 im Vergleich zu gestern)

   Die Zeit hat ihre gestrige Zahl der Neuinfektionen von 856 auf 951 korrigiert. Heute:
   160.483 Fälle (+ 1.285)
   110.041 Gesundete
   6.389 Todesfälle
   44.053 Akutfälle ( 1.263 im Vergleich zu gestern)

   Der Tagesspiegel hat eine deutliche Absenkung und weist 36.198 Fälle aus ((-4.434 zu gestern, kann ich mir gerade nicht so recht erklären). Das 7-Tage-Mittel liegt heute bei 1.669 (-58).

   Halbfinalrückspiele im weißrussischen Pokal.
   Schachzjor Salihorsk muss zuhause ein 0:2 gegen Dinamo Brest aufholen, BATE Borissow ein 0:1 gegen Slavia Mozyr.

   Und bei der PDC Home Tour steht Gruppe 13 an
   Steve Beaton – Callan Rydz
   Matthew Edgar – Carl Wilkinson
   Callan Rydz – Carl Wilkinson
   Steve Beaton – Matthew Edgar
   Matthew Edgar – Callan Rydz
   Carl Wilkinson – Steve Beaton

2. 29.04.2020 | 08:20

   Eishockey-Freak

   K League seals overseas TV deals ahead of 8th May restart
   Fix sind nach Südkorea selbst China, Hong Kong, und Kroatien (und da hoffe ich nicht auf Arenasport weil den gibt es bei https://nettvplus.com/ nicht)
   und Verhandlungen sind mit Australien, Frankreich, Deutschland and Italien.
   Gehandelt wird da Sportdigital und/oder DAZN (die hatten die Liga ja 2016 in der Beta-Phase um zu testen wie die Plattform läuft).

   Die K-League hat die Rechte an Sportradar verkauft.
   Komisch ist dann aber schon das die Rechte in DACH dann nicht auf laola1.tv laufen.
   Denn das ist die gekaufte Videoplattform von Sportradar die ja eigentlich auf Überwachung von Sportrechten spezialisiert sind.

   Wäre toll ab 8. Mai eine zusätzliche Fußball Liga nach Weißrussland, Taiwan und ab 10. Mai wieder Tadschikistan (wenn diese Liga nicht komplett pausiert bzw. abbricht) zu haben.

   Apropos Taiwan und Taiwan Premier League.
   Auch die versuchen die Liga international an den Markt zu bringen.
   Die Interessenten sollen aus Europa, Südamerika und dem nahen Südkorea kommen.

3. 29.04.2020 | 09:41

   Eishockey-Freak

   aus der heutigen SportBILD:

   DAZN darf keine Bundesliga zeigen, solange Discovery/Eurosport nicht die eigene und die DAZN Rate zahlt.

   Bei der DFL wird mit einer außerordentlichen Kündigung von Eurosport für diese und nächste Saison gerechnet, dann könnte die DFL das 45-Spiele Paket neu vergeben

4. 29.04.2020 | 09:44

   Markus

   An Stelle von DAZN würde ich aber an Discovery auch nichts zahlen, wenn nicht sicher ist, dass die das Geld an die DFL zahlen. Aber das ist schon heftig.

5. 29.04.2020 | 10:03

   Franzx

   gut, dass Discovery zukünftig die Finger von der Bundesliga lässt, ist klar; für DAZN ist die Konstellation natürlich direkt vor der nächsten Rechtevergabe mehr als suboptimal.

6. 29.04.2020 | 10:07

   Franzx

   noch ein ergänzender Comment. Discovery wollte ja die Rechte so dringend los werden, so dass man die Rechte deutlich unter Einkaufspreis an DAZN weitergegeben hat. Selbst wenn DAZN jetzt seine Sublizenz entrichten würde, wäre das bei Weitem nicht der von Discovery geschuldete Betrag. Wenn die DFL jetzt kündigen und die Rechte neu vergeben sollte (bsp. direkt an DAZN), wäre dies ein deutliches Minusgeschäft für die DFL.

7. 29.04.2020 | 10:27

   Embolado

   Jo, wenn man den Zahlen glauben schenken darf hatte Discovery das Paket für 70 Millionen erworben und DAZN zahlt 40 Millionen als Sublizenz.

8. 29.04.2020 | 10:32

   Embolado

   #Quoten
   Sehr starke Quoten für das Masked Singer Finale auf ProSieben. Auch wenn ich persönlich vom Faultier enttäuscht bin ;-)

   Zuschauer ab 3 Jahren: 5,34 Millionen
   Zuschauer zwischen 14 und 49 Jahren: 3,38 Millionen

   Marktanteil ab 3 Jahren: 19,1%
   Marktanteil zwischen 14 und 49 Jahren: 36,9%

   Gerade wenn man bedenkt, dass die Sendung bis knapp vor 0h00 ging, also fast 4 Stunden ging, sind das hervorragende Zahlen. Corona haben sicherlich auch geholfen bei den Quoten. Man darf gespannt sein ob es klug ist bereits im Herbst die nächste Staffel zu starten oder ob nicht irgendwann eine Übersättigung der Zuschauer eintritt. Zumindest hatte man die Anzahl an Sendungen, mit gerade einmal 6 Sendungen, nicht erhöht.

   https://www.dwdl.de/zahlenzentrale/77419/the_masked_singer_endet_mit_ueberragenden_finalquoten/

9. 29.04.2020 | 10:35

   Linksaussen

   Das waren nur 6 Sendungen? Mein Zeitgefühl ist völlig zerstört.

10. 29.04.2020 | 10:39

    Embolado

    @Linksaussen – Es gab zwischendrin an 2 Dienstagen keine Sendung, also eine Pause. Gregor Meyle hatte Corona und Tim Beck zumindest Fieber, jedoch war sein Test negativ, wenn ich das bei den beiden richtig verstanden habe. Dies hatte u.a. zu den Pausen geführt. Dadurch vielleicht dein zerstörtes Zeitgefühl?

11. 29.04.2020 | 10:46

    Franzx

    Tom Beck ist so ein ähnliches Thema wie Caroline Beil. Ja, die Namen sind bekannt, ja, wenn man sich etwas mit ihnen im Nachhinein beschäftigt, dann stellt man fest, dass beide auch musikalisch vorgeprägt sind und nicht gerade das erste Mal mit einem Gesangslehrer zusammengearbeitet haben. Aber irgendwie ist der “Wow”-Faktor dann doch kleiner als bei Sonja Zietlow.

    Was wohl Jan Böhmermann von Tom Beck hält (da gab es doch schon einmal etwas Ärger)?

12. 29.04.2020 | 10:52

    Embolado

    Jo, bei Sonja Zietlow und Didi Hallervorden war der “Wow” Effekt schon am größten in unterschiedlicher weise. Bei Didi Hallervorden haben zwar viele gedacht er könnte es sein, aber wirklich zugetraut hat man es ihm wegen seines Alters (Achtung: Keine Altersdiskriminierung) dann doch nicht. Am Ende dann umso schöner, dass es Didi war. Das war für mich der Höhepunkt der Staffel.

    Bei Tom Beck und Caroline Beil würde ich zumindest den Unterschied machen, dass Tom Beck vor allem von Ruth Moschner schon früh genannt wurde und sie ihn immer mal wieder gebracht hat. Caroline Beil wurde meines Wissens nicht einmal genannt.

    Am Ende ist es auch unmöglich hinter jedem Kostüm ein “Wow” Effekt hinzubekommen. Das hängt eben immer auch davon ab was die Promis daraus machen und natürlich wie bekannt sie sind. Da sind Zietlow und Didi natürlich bekannter als Beck oder Beil. Beck hat aber schon sehr viele hinters Licht geführt und Zietlow und Didi haben echt auch stark performt und waren deshalb zu Recht so lange dabei.

13. 29.04.2020 | 11:10

    Thor

    Beck geriet im Februar 2015 als Manager der deutschen YouTuberin Heinicke für die gemeinsame Geschäftspraxis unter Kritik. Heinicke hatte in einem ihrer Videos eine Uhr für rund 250 Euro Kaufpreis empfohlen. Dabei hatte sie allerdings verschwiegen, an einem Kauf über den von ihr angebotenen Affiliate-Weblink Einnahmen zu erzielen.[8] Beck wurde vom Moderator des Neo Magazin Royale Jan Böhmermann daraufhin vorgeworfen, ein Geschäftsmodell mit „[einer] Mischung aus der Coolness von QVC kombiniert mit der Seriosität und Transparenz von 9Live“ zu betreiben. Durch die Produktplatzierungen ließe er „13-Jährige seine Miete zahlen“.[9]

    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Tom_Beck

14. 29.04.2020 | 11:10

    RugbyLeaguer

    Wie schon bekannt wird die NRL am 28.5 wieder die Saison eröffnen.

    Die bisher gespielten 2 Runden werden gewertet. Man spielt dann noch einer 20er Runde. Jedes Team wird gegen 5 Teams 2x antreten, gegen die restlichen Teams je einmal. Der genaue Spielplan wird in den kommenden Wochen veröffentlicht. Noch ist nicht ganz klar ob Zuschauer in die Stadien dürfen.

    Ein Sonderfall sind die New Zealand Warriors. Stand jetzt werden sie alle Matches in Australien austragen, nicht nach Neuseeland zurück kehren.

    Das Grand Final soll am 25.10 ausgetragen werden. Wo ist aber noch nicht sicher. Das ursprüngliche Stadion der Sydney Cricket Ground ist an diesem Tag für den Twenty-20 World Cup belegt.

15. 29.04.2020 | 11:22

    Embolado

    @RugbyLeaguer – Wie sieht das “Konzept” (neues Modewort) aus wenn eine Mannschaft in Quarantäne müsste weil ein Mitspieler positiv getestet wird. Werden die Spiele verlegt, also irgendwann als Nachholspiele ausgeführt? Werden die Spiele gegen die Mannschaft gewertet? Muss nur der positive Spieler in Quarantäne und nimmt das Risiko in Kauf, dass die anderen Spieler eventuell schon angesteckt sind? Oder gibt es für dieses Szenario kein “Konzept”?

16. 29.04.2020 | 11:52

    Eishockey-Freak

    Mehreren Medienberichten soll Paul Dybala sechs Wochen nach der ersten Coronainfektion nun eine zweite CoronaInfektion haben.

    Oder wie in Südkorea, die erste Infektion nicht passend ausgeheilt und somit keine zweite sondern nur wieder erneut ausgebrochen

17. 29.04.2020 | 12:49

    Dominik

    Guten Tag alle,
    mit der gestrigen Entscheidung des saarländischen Verfassungsgerichts dürfen wir hier wieder Dinge tun, die in anderen Ländern nicht verboten waren. Die Entscheidung kommt für mich zur richtigen Zeit. Nach vielen Gesprächen, auch mit meinem befreundeten Anwalt und mehreren Abgeordneten hatte ich heute auf dem Plan, mit einem Verwaltungsrechtler eine ähnliche Klage in die Wege zu leiten. Ich bedanke mich bei dem mir unbekannten Mitbürger für die ersparte Zeit und Nerven, dass er das erstritten hat.

    Und sonst habe ich mich beim Lesen der gestrigen Kommentare gewundert, wie ihr dem grünen Oberpolarisierungsmeister und dem Medienzirkus auf den Leim gegangen seid. Das Dilemma ist da, aber die Extrempositionen (“die Alten opfern” vs. “wir haben die Pflicht, jedes Leben zu retten, auch wenn Dir Arsch die Alten egal sind”) helfen nicht weiter.

    Das Risiko einer Covid-Infektion und deren Folgen ist nicht für alle Menschen gleich. Das ist offensichtlich, auch wenn sternburg sich damit schwer tut.

    Und eine unmittelbare Folgerung aus genau dieser Erkenntnis ist, dass es in unserer Gesellschaft viele Schutzbedürftige gibt und gleichzeitig viele, die den Schutz für diese Schutzbedürftigen erbringen (wollen oder müssen; direkt und mittelbar). Jede Person in unserer Gesellschaft kann einer, beiden oder keiner dieser Gruppen angehören.

    Jeden Tag verlassen Menschen ihre Wohnung, um dadurch Erkankte und Vorerkrankte zu behandeln und zu schützen. Sie nehmen dadurch ein höheres Risiko einer Infektion und einer Erkrankung in Kauf, als wenn sie zu Hause bleiben würden. Sie tun es, weil dieses erhöhte Risiko ihnen vertretbar erscheint. (Und aus anderen Gründen.)

    Der unverwundbare männliche Abiturient ist der falsche Archetyp für diese Diskussion. Der Altenpfleger taugt schon ein wenig besser. Risikoabwägung ist schwierig, aber für unsere Gesellschaft notwendig, denn wir brauchen bessere Wege als heute.

18. 29.04.2020 | 13:10

    RugbyLeaguer

    @Embolado ehrlich gesagt, darüber hatte ich noch nichts gelesen.

    Vor der Unterbrechung hieß es aber, das bei einer möglichen Infektion eines Spielers nur die Spieler des Vereins und die des Gegnersin Quarantäne müssten. Der Spielbetrieb der restlichen Teams liefe weiter.

    Für Nachholtermine wird allerdings keine Platz mehr sein. Die NRL denkt nur an die Fortsetzung der Saison. Da denkt man nicht an Infizierte.

    Momentan sind in Australien insgesamt 6.718 Menschen erkrankt, 84 Menschen sind gestorben.

    Allerdings wird es Zeit für die Spieler, dass sie ihrem Beruf wieder nach gehen können.

    Am Wochenende tauchen Fotos von Latrell Mitchell und Josh Addo-Carr auf, wie sie mit Schußwaffen beim feucht fröhlichem Feiern am Lagerfeuer mit anderen feierten. Neben der Waffen, stieß vor allem die Missachtung der Distanz auf Unverständnis.

    Die Strafe folgte von der NRL. 50.000 A$ Strafe, ein Spiel Sperre auf Bewährung. Ob beide aus der Nationalmannschaft ausgeschlossen werden, steht noch nicht fest. Latrell Mitchell wurde sein Waffenschein eingezogen.

    Am ANZAC Day (25.4.) wurde Panthers Star Nathan Cleary erwischt, wie er mit mehreren Frauen beim Tanz in seinem Haus erwischt. Auch er missachtete die Abstandsregelung.

    Manchmal muss man sich bei den Aktionen der Spieler an den Kopf fassen….

19. 29.04.2020 | 13:20

    Heiner

    Da gab es in der Premier Lgue auch einige Kandidaten.

    https://11freunde.de/artikel/geil-walker/1755570

20. 29.04.2020 | 13:58

    dermax

    “wir haben die Pflicht, jedes Leben zu retten, auch wenn Dir Arsch die Alten egal sind”
    ist eine Extremposition? Seh ich anders.

21. 29.04.2020 | 14:20

    Eishockey-Freak

    Doch keine Entscheidung am Donnerstag wie es weitergeht
    https://www.eurosport.de/fussball/bundesliga/2019-2020/saison-neustart-im-profifussball-entscheidung-wohl-nicht-am-donnerstag_sto7737348/story.shtml

22. 29.04.2020 | 14:32

    Embolado

    Der Münchner Stadtrat hat heute beschlossen, dass München auch 2021 Spielort der EM bleibt. Mal schauen ob es für die anderen Städten und Ländern auch dabei bleibt, also ob er Spielplan gleich bleibt, nur um ein Jahr verschoben, oder ob es noch Veränderungen beim Spielplan gibt.

23. 29.04.2020 | 15:05

    Sascha72

    Prima. Dann kann ich ja doch 2021 auf Ronaldo in München hoffen!

24. 29.04.2020 | 18:06

    schranke

    Tu quoque, sascha? Dann können wir uns ja dort vor dem Stadion treffen. Habe auch Karten.

25. 29.04.2020 | 18:15

    Charly

    Danke, Dominik 12h49.
    Kein spezieller Dank geht an die auch hier virulenten Hobbyvirologen und -statistiker.
    So lautet die Empfehlung: Einfach mal die Klappe halten.

26. 29.04.2020 | 18:16

    Dudel

    Alljährlich am 30. April versammeln sich im Stadtpark der südschwedischen Studentenstadt Lund Tausende junge Menschen zum gemeinsamen Feiern – das soll dieses Jahr verhindert werden: Um Studenten vom Park fernzuhalten und eine größere Menschenansammlung anlässlich der traditionellen Walpurgisnacht zu vermeiden, will die Stadt unter anderem eine Tonne Hühnermist versprühen.

    Die Lösung für die Bundesliga. Vor den Stadien Gülle ausfahren und hat man das Problem der Fanansammlungen im Griff.

27. 29.04.2020 | 18:56

    Embolado

    Ganz interessanter Artikel, auch wenn das meiste bereits bekannt ist, der ein bisschen Einblick in die Quoten-Zählweise gibt. ProSieben hatte heute in der Pressemitteilung geschrieben, dass 10,37 Millionen Menschen gestern Masked Singer gesehen haben. Dabei handelt es sich jedoch um die Anzahl an Menschen, die Masked Singer für mindestens 60 Sekunden gesehen haben. Die bekannte TV-Quote lag (wie oben berichtet) bei 5,34 Millionen Zuschauer. Also jeder Zuschauer wird anteilig gemessen wie lange er die Sendung gesehen hat. Hat er nur die Hälfte gesehen wird er auch nur als halber Zuschauer gewertet.

    RTL und ProSieben preisen mittlerweile immer mehr die andere Quote an, also wie viele “Klicks”/”Kontakte” ihre Sendung hatte, also wer mindestens eine Minute ihre Sendung eingeschaltet hat. Damit will man sich besser vergleichen mit YouTube, Facebook, Netflix, etc., da diese häufig nur diese Zählweise haben. Tja, da wird hier zwar häufig das GfK-Panel belächelt, wenn man aber sieht was die Sender sonst daraus machen, lebe ich lieber mit den ausgewiesenen 5,34 Millionen, die zumindest zwischen den Sender vergleichbar ist, auch wenn Online-Abrufe in Mediatheken nicht enthalten sind.

    https://www.dwdl.de/magazin/77424/rekorde_rekorde_der_unruehmliche_reichweitenwettlauf/

28. 29.04.2020 | 19:00

    Embolado

    @NoBlackHat hat es gestern noch geschrieben. Karl Lauterbach ist heute wieder bei Markus Lanz. Er bekommt aber explosive Gäste an seiner Seite. Kein geringer als Boris Palmer.

    Heute bei Markus Lanz:

    Markus Söder, Politiker
    Der Ministerpräsident von Bayern und CSU-Politiker spricht über die Lage in seinem Bundesland und über Perspektiven für die Wirtschaft, das Bildungswesen und das gesellschaftliche Leben.

    Karl Lauterbach, Politiker
    Der SPD-Gesundheitsexperte und Epidemiologe äußert sich zu den neuesten Infektionszahlen und zeigt auf, warum er die jüngsten Lockerungsmaßnahmen kritisch sieht und vor weiteren warnt.

    Boris Palmer, Politiker
    Gemeinsam mit anderen Prominenten verfasste der Grünen-Politiker und Tübinger OB einen Appell mit dem Titel “Rasch raus aus dem Corona-Lockdown”. Er erläutert seine Ausstiegsszenarien.

    Prof. Veronika Grimm, Ökonomin
    Sie ist Mitglied des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. In der Sendung spricht die Wirtschaftsweise über ihre Konzepte zur Bekämpfung der Krise.

    Dr. Matthias Thöns, Palliativmediziner
    Der Arzt für Anästhesiologie hat viele Hochbetagte beim Sterben begleitet. Er erläutert, warum er die Fokussierung auf die Intensivmedizin bei vielen COVID-19-Patienten kritisch sieht.

    https://www.zdf.de/gesellschaft/markus-lanz/markus-lanz-vom-29-april-2020-100.html

29. 29.04.2020 | 19:35

    Standuhr

    Bei 60 Sekunden Sehdauer wäre ich auch dabei! ;)

    Charly, der kleine Diktator!

30. 29.04.2020 | 19:53

    NoBlackHat

    Hat es also Palmer geschafft, wieder mal die nötige Aufmerksamkeit zu erregen, um bei Lanz eingeladen zu werden.

31. 29.04.2020 | 19:54

    Charly

    Masket Singers sind Herolde der aktuellen Ära.
    Man wünscht ihnen und uns, ihre Masken niemals abnehmen zu müssen ;-)

    Die Suche nach einem, von Elton moderierten, Schlag-den-Coronastar-Contest ist bestimmt schon angelaufen. Embolado, übernehmen und moderieren Sie bitte.

32. 29.04.2020 | 20:11

    MarioP

    Palmer war vor einigen Wochen schon einmal da. Gute Quote für den OB von Tübingen. Fast so präsent wie der frühere Bezirksbürgermeister von Neukölln vor einigen Jahren…

33. 29.04.2020 | 20:13

    Standuhr

    Jetzt wird’s eng, veniat….
    https://www.aerotelegraph.com/einigung-ueber-zwangspause-fuer-berlin-tegel

34. 29.04.2020 | 20:24

    Embolado

    Wenn Tegel einmal temporär zu ist werden sie den nicht mehr aufmachen. Vermutlich ab 1. Juni dann für immer zu.

35. 29.04.2020 | 20:37

    Charly

    By the way, und bevor wir`s aus den Augen verlieren:

    veniat, standuhr, charly, sternburg etc. sind erfundene Traumnamen ohne Bedeutung, Adresse oder Wesensart. Alle sind mangels Identität nicht ernst zu nehmen und sofort ersetzbar. Wer das weiß, ahnt, mit wem er sich einlässt ;-)

36. 29.04.2020 | 20:56

    Standuhr

    Vielleicht solltest du mal ganz nach oben scrollen und den Untertitel von allesausseraas lesen. ;)

37. 29.04.2020 | 21:23

    Embolado

    2DF und JBK werden aber auch immer trashiger. Heute bei Da kommst du nie drauf sind u.a. Laura Wontorra, Matze Knop, Ross Anthony und Giovanni Zarella zu Gast. Da fragt man sich was sie Jan Hofer und Judith Rakers geben, dass sie auch mitmachen.

    Promis unter Palmen Finale dagegen ziemlich langweilig.

38. 29.04.2020 | 21:48

    Embolado

    #Sport
    Die Gäste bei Maischberger heute auch AAAAS-relevant ;-)

    Olaf Scholz (SPD, Bundesfinanzminister)
    Alexander S. Kekulé (Virologe)
    Reiner Calmund (früherer Manager Bayer Leverkusen)
    Peter Lohmeyer (Schauspieler)
    Hubertus Meyer-Burckhardt (Produzent und Autor)
    Cerstin Gammelin (Süddeutsche Zeitung)

39. 29.04.2020 | 21:49

    Charly

    Bleibt die dezent unterstellte Frage “Laura W oder Judith R” ?
    Mein Tipp: 60% Laura, 30% Judith,10 % Embo.
    Und jetzt zu Jan, Ross, Matze ond Giovanni.

40. 29.04.2020 | 21:51

    NoBlackHat

    “Adaptive Strategien zur Eindämmung der COVID-19-Epidemie”
    gemeinsames Papier von Fraunhofer-Gesellschaft, Helmholtz-Gemeinschaft, Leibniz-Gemeinschaft und Max-Planck-Gesellschaft

    https://www.helmholtz.de/fileadmin/user_upload/01_forschung/28-04-2020_Strategien_zur_Eindaemmung.pdf

    Erwartet nicht zu viel – ein dünnes Papierchen

41. 29.04.2020 | 22:16

    Stammeln

    Naja, das ist einfach gehalten, damit es jeder verstehen kann, aber da steckt ganz schön Sprengstoff drin.
    Soweit ich das sehe heißt es über die aktuelle Strategie der Regierung: “Die lange Dauer und die schwierige Steuerung machen dieses Szenario unrealistisch.”

    Stattdessen setzt man sich dafür ein R noch deutlicher stärker zu drücken, um dann mehr Spielraum zu haben.

    Da das die vier größten Forschungsorganisationen sind, die sich da auf eine Linie verständigt haben, dürfte das Gewicht haben. Mal sehen wie die Politik reagiert.

42. 29.04.2020 | 22:19

    NoBlackHat

    Das ist ja nichts Neues, das ist die alte Linie des Prof. Meyer-Herman.

43. 29.04.2020 | 22:20

    Charly

    “Erwartet nicht zu viel – ein dünnes Papierchen”

    Vielen Dank für die Warnung vor sinnfreien Aussagen.
    Einen kontraproduktiven Link sollte man sich dann allerdings schenken, oder?

44. 29.04.2020 | 22:30

    Stammeln

    @NoBlackHat

    Klar, man hat das alles schon mal gehört, aber jetzt ist es offiziell der Standpunkt der deutschen Wissenschafts-Community.

    Nun kann die Politik nicht mehr sagen, dass die Wissenschaft sich ja gar nicht einig wäre.

45. 29.04.2020 | 22:39

    sternburg

    *eines gewichtigen Teils der deutschen Wissenschafts-Community.

46. 29.04.2020 | 22:49

    sternburg

    “Ein Sonderfall sind die New Zealand Warriors. Stand jetzt werden sie alle Matches in Australien austragen, nicht nach Neuseeland zurück kehren.”

    “Neymar und Thaigo Silva sind mitt­ler­weile aus Paris nach Bra­si­lien geflüchtet.”

    Puh. Ich würde mich derzeit in Neuseeland ja deutlich sicherer fühlen als in Australien. Und so ziemlich überall sicherer als in Brasilien.

    @Dudel: “Die Lösung für die Bundesliga. Vor den Stadien Gülle ausfahren und hat man das Problem der Fanansammlungen im Griff.”

    Niemand mit dem obligatorischen “Gerüchteweise würde man in Berlin den Unterschied überhaupt nicht bemerken”-Gag?

    @Franzx: “Wenn die DFL jetzt kündigen und die Rechte neu vergeben sollte (bsp. direkt an DAZN), wäre dies ein deutliches Minusgeschäft für die DFL.”

    Hm-hm. Und wie hier bereits diskutiert steht dem ein – von außen schwer einschätzbares – Prozessrisiko gegenüber. So richtig völlig abwegig ist das nicht, wenn Discovery sich auf den Standpunkt stellt, Übertragungsrechte an Geisterspielen sei nicht das, was man damals eingekauft habe. Hinzu kommt wie immer die “Spatz in der Hand”-Theorie: Im Zweifel prozessiert man jahrelang gegen Discovery (in Frankreich? USA? …?). Und selbst wenn man gewinnt, sind die am Ende vielleicht einfach pleite.

    Man darf wohl davon ausgehen, dass über diese Frage gerade einige Köpfe sehr heiß brüten.

47. 29.04.2020 | 23:05

    Stammeln

    Die Regierung plant tatsächlich einen Immunitätsausweis. Also mir kommen da noch andere Bedenken als nur datenschutzrechtliche:

    https://www.sueddeutsche.de/politik/coronavirus-immunitaetsausweis-regierung-1.4892945

    Und Christian Drosten hat erste Erkenntnisse, dass Kinder offenbar nicht weniger ansteckend sind:
    https://twitter.com/c_drosten/status/1255555995671150597

48. 29.04.2020 | 23:10

    strubbi77

    Naja dünn ist Übertrieben … und der Erkenntnisgewinn ist beschränkt.

    Es ist unplausibel, dass Rt erst ab Ende März auf unter 1 gesunken ist. Außer der 17. März ist Ende März. Hier würde ich mir genauere Angaben wünschen. So ist das auf dem Level einer Erstsemester Hausarbeit.
    Wenn Rt dauerhaft unter 1 ist ist das Virus irgendwann eradikatiert oder besser gesagt ausgerottet.
    Die Aussage, dass die Änderungen von 20. April erst in der zweiten Maiwoche zu sehen sind lässt mich auch mit mehr Fragezeichen wie Klarheit zurück. Präziser wäre hier die Angabe der Kalenderwoche 19 da sonst zu fragen ist ob die 3 Tage im Mai eine Woche ergeben oder nicht. https://www.aktuelle-kalenderwoche.org/ Also eher nicht, da die erste KW im Jahr 4 Tage haben muss sollte somit auch die erste Woche im Monat 4 Tage beinhalten. Somit KW 20 ab 11. Mai.
    21 Tage sind reichlich Zeit bei der jetzigen Sensibilität und der mittlerweile besseren Meldekette. Da kriegt man schon in den Zahlen der neuen Intensivpatienten ein Lagebild.

    Irgendwie passt für mich die letzte Maßnahme, die Querschnitttests nicht so. https://de.wikipedia.org/wiki/Kohortenstudie wäre evtl. besser geeignet. Aber mit empirischer Forschung habe ich es nicht so.

49. 29.04.2020 | 23:15

    sternburg

    Was für Gerichtsurteile haben wir denn eigentlich mittlerweile, die Corona-Maßnahmen gekippt haben? Aus dem Gedächtnis:

    In Hessen das überschießende absolute Demonstrationsverbot ohne Einzelfallprüfung.

    In Hamburg und Bayern die offensichtlich willkürlich gewählte 800-qm-Regel (wobei ich da weniger Probleme mit hätte, wenn sie wenigstens ansagen würden, dass das willkürlich gewählt wurde um nicht alle ungeraden Hausnummern oder sowas zu sagen). Wobei übrigens die Justiz in Berlin-Brandenburg und Sachsen-Anhalt daran alles bounty findet.

    Gestern die “französische Lösung” bei den Ausgangsbeschränkungen im Saarland. Wobei deren Justiz das erst jetzt unfair und vorher okay findet.

    Habe ich was vergessen?

    Alles andere hat sich soweit als gerichtsfest erwiesen. Inklusive der Grundsatz-Eilentscheidung des BVerfG, selbst härteste Grundrechtseinschränkungen seien grundsätzlich in Ordnung, wenn sie kurzfristig terminiert und ständig evaluiert werden.

    Aus Sicht der Justiz läuft es in Deutschland in Sachen Corona also wohl eigentlich ganz gut. Einzelne Ausreißer werden eingefangen und da läuft der Eilrechtsschutz auch zügig und zuverlässig. Und dafür ist er ja auch da. Grundsätzliche schwere Bedenken gegen die Linie der Exekutive scheint es aber keine zu geben (zur Erklärung wegen der Formulierung: Auf Grund der sogenannten Einschätzungsprärogative der Exekutive bei Gefahrenlagen würde man von leichten oder normalen Bedenken kaum etwas hören).

50. 29.04.2020 | 23:15

    Thor

    Obligatorischer Hinweis: Gerücheweise bemerkt man in Berlin den Unterschied überhaupt nicht.

51. 29.04.2020 | 23:24

    sternburg

    Es gibt übrigens historische Erfahrungen mit Privilegien für immune Personen während einer tödlichen Seuche.

    @Stammeln: Hatte Drosten das nicht schon im Podcast erzählt?

52. 29.04.2020 | 23:28

    Dudel

    Die führenden Forschungsgesellschaften Deutschlands veröffentlichen etwas, aber die AAS-Wissenschaftler wissen es natürlich besser. Nur exemplarisch zur R-Zahl und der Erbsenzählerei ob “Ende März” richtig ist, was benutzt wird, um das Paper zu kritisieren.

    Nehmen wir z.B. das letzte epdemiologische Bulletin des RKI zur Hand: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2020/Ausgaben/17_20.pdf?__blob=publicationFile – Ab Seite 15. Auch da wird geschrieben, dass sich der Wert um den 22.03. bei 1 stabilisiert. Zudem erwähnen die Autoren der Stellungnahme, dass sie verschiedene Modelle verglichen haben und damit zu der Aussage “Ende März” kommen. Gut, ohne nähere Angabe der Modelle muss man das erstmal glauben, aber es ist doch überhaupt nicht abwegig, dass Ende März als der Zeitraum rauskommt, ab dem alle Modelle übereinstimmend von einem Wert unter 1 sprechen?

    Wenn man unbedingt das Haar in der Suppe suchen will, dann sollte das fundierter sein, als die Frage wann die zweite Mai-Woche beginnt.

53. 29.04.2020 | 23:31

    mik

    Palmer ist übrigens aktuell in Interviews weniger als Kommunalpolitiker, sondern als Mitautor dieses Artikels gefragt: https://www.spiegel.de/politik/corona-raus-aus-dem-lockdown-so-schnell-wie-moeglich-a-00000000-0002-0001-0000-000170604448

    Ob die Mitautoren, er sich selber oder Journalisten ihn als Rampensau ausgewählt haben, ist dann auch gleich.

    Trotzdem musste ich gestern über “grünen” Bürgermeister einer Kleinstadt schmunzeln.
    Nur der Vergleich mit Neuköln passte nicht so ganz, @MarioP hat es oben erwähnt. Dazu noch die Nachfolgerin Giffey.
    Weitere aktive/ehemalige Bezirksbütgermeister sind mir deutschlandweit überhaupt nicht präsent.

    Walker, Neymar usw., war nur eine Erinnerung von @Heiner, @sternburg. Ist schon einige Wochen her.

54. 29.04.2020 | 23:58

    strubbi77

    @Immunitätsausweis: Spieltheoretisch totaler Quatsch.

    Für gewisse Nichtrisikogruppen ist je nach Ausgestaltung der Anreiz diesen Schein zu bekommen größer als das Risiko des Virus. Also besteht die Gefahr der absichtlichen Ansteckung. Total Kontraproduktiv zu R<1

    Anderer Punkt ist wie genau geprüft werden soll. Es wird genügend Ärzte geben die Antikörper zu einer Blutprobe zumischen würden. Fuentes ist sicher wieder auf freiem Fuß. Fällt also raus. Amtsarzt? Bei 0,5-2 Mio Fällen? Schwer vorzustellen.

    Und da sind wir noch nicht bei den rechtlichen Hürden.

    Der Nachweis ist also extrem schädlich oder wird nutzlos. Im Zweifelsfall beides gleichzeitig. Und dann hat noch kein Gericht und Parlament drüber geschaut. Ich denke das wird wieder ein Rohrkrepierer wie die Idee mit der App mit GPS Tracks.

55. 30.04.2020 | 00:10

    Stammeln

    @Sternburg: Soweit ich mich erinnere hatte er angekündigt, dass er in der nächsten Folge vielleicht schon Ergebnisse hätte.

    In diesem Podcast ( https://www.microbe.tv/twiv/twiv-601/ ) erzählt Drosten übrigens, dass er 2003 nach Frankfurt zum ersten Sars-Patienten in Deutschland gerufen wurde.

    Er hätte dann eine Flasche mit Virus-Zellen in seinem Privatwagen transportiert. Jetzt könne er es sagen, weil er nicht mehr dafür verhaftet werden dürfe.

56. 30.04.2020 | 00:15

    sternburg

    @Dominik: “Das Risiko einer Covid-Infektion und deren Folgen ist nicht für alle Menschen gleich. Das ist offensichtlich, auch wenn sternburg sich damit schwer tut.”

    Ich tue mich damit nicht schwer. Weil es schlichtweg nicht stimmt.

    Hauptsächlich, weil hier Begriffe vermischt werden, nämlich Gefahr und Risiko. Nochmal: Die Gefahr, nach einer Sars-2-Infektion einen schweren Verlauf von Covid-19 zu erleiden, ist für jedes menschliche Wesen exakt gleich groß. Die Eintrittswahrscheinlichkeit dieser Gefahr ist für jeden Menschen unterschiedlich hoch (wobei es dabei keine exakt abzugrenzenden Prognose-Möglichkeiten gibt und wir immer noch sehr wenig wissen). Und so wie selbst im Lotto immer doch irgendjemand gewinnt, verbergen sich hinter Eintrittswahrscheinlichkeiten konkrete Menschenleben. In jedem Teil der Gesellschaft.

    Ja, diese Eintrittswahrscheinlichkeit ist der medizinische Begriff des Risikos. Umgangssprachlich ist das Risiko aber all das, was mir realistischerweise passieren kann. Wenn ich über die Straße gehe, dann laufe ich in das Risiko, vom Bus überfahren zu werden. Um dieses Risiko zu umgehen, gucke ich vorher links und rechts und gehe erst dann. Tatsächlich habe ich das Risiko gar nicht ausgeschaltet, sondern lediglich gesenkt. Die Gefahr ist immer noch dieselbe, nur ihre Eintrittswahrscheinlichkeit ist drastisch geringer, nahe Null. Umgangssprachlich: Statt das Risiko einzugehen, vom Bus überfahren zu werden, gucke ich vorher links und rechts und gehe erst dann über die Straße.

    Bei Covid-19 ist die Eintrittswahrscheinlichkeit eines schweren Verlaufs aber für niemanden nahe Null. Sie ist selbst im optimistischsten Szenario für den “besten” Infizierten immer noch in einem Bereich, in dem ich jederzeit gerne Lotto spielen würde.

    Oder andersherum: Wir könne das ja mal durchspielen. Auf welche ca. 4 (gesetzt den Fall, das läuft hier nicht aus dem Ruder wie in Italien, New York oder Spanien) regelmäßige AAAAS-Besucher wollen wir verzichten? Und wie viele von uns sollen ein qualvolles Martyrium und/ oder nicht absehbare Spätfolgen durchleiden? Wie viel Risiko sind wir bereit einzugehen?

    Das Risiko in diesem Sinne trifft mich genauso wie Dich, meinen Nachwuchs oder meine Eltern. Wir sind zum Glück (noch?) in der Lage, als Gesellschaft selber entscheiden zu können, ob wir dieses Spiel spielen wollen. Ich persönlich würde da gerne drauf verzichten.

    ps: Ich hab mir jetzt diesen einen Aspekt Deines Kommentars herausgegriffen, weil ich direkt adressiert war. Das finde ich eigentlich schade, weil ich ihn insgesamt sehr bedenkenswert finde. Ich würde auch gerne mehr über die Menschen reden, die weiterhin jeden Tag das Haus verlassen, weil sie wollen, dürfen oder müssen. Und dabei vor allem über die, die müssen. Weil die nämlich sehr viel mehr sind, als wir in unserer wohlfeilen deutschen “Helden des Alltags”-Rhetorik so wahrhaben wollen.

57. 30.04.2020 | 00:30

    sternburg

    @mik: Der besagte Neuköllner Bürgermeister war a) Zaunkönig einer 330.00-Einwohner-Gliederung, das sind schon ein paar Tübingen, b) nicht wegen einer internationalen Pandemie in den Schlagzeilen, sondern wegen des Umgangs mit Jugendkrimininalität in einer der am dichtesten besiedelten Gegenden des Landes, also zu seiner eigenen Spezial-Erfahrung und c) habe ich das bei dem Typen damals nachweislich exakt genauso wenig verstanden, warum dem und seinen steilen Thesen so viel Platz in den Medien eingeräumt wurde. Das ist kein Gegenargument sondern eine Bestätigung.

    Und wer Frau Giffey vor ihrem Übertritt in die überregionale Politik (als Nicht-SPD-Mitglied) schon auf dem Schirm hatte, der werfe den ersten Stein.

    ” Ist schon einige Wochen her.” Okay, ich lebe halt in der Vergangenheit.

    Ach und zum Spiegel-“Debattenbeitrag”: Der war hier schon Thema. Mein Furor war keineswegs nur auf Palmers jüngste Medienpräsenz gemünzt. Sondern auf jede schon immer.

58. 30.04.2020 | 00:39

    Heiner

    @sternburg

    In Hessen wurde gerichtlich untersagt, dass die Viertklässler in die Schule müssen, während die anderen Grundschüler zu Hause bleiben. Eine betroffene Schülerin hatte geklagt.

    https://www.hessenschau.de/gesellschaft/immer-mehr-klagen-gegen-corona-einschraenkungen,klagen-gegen-corona-einschraenkungen-100.html

59. 30.04.2020 | 00:44

    mik

    @sternburg: Giffey wurde tatsächlich recht zügig nach Amtsantritt Buschkowskys Talkshowstuhl bereit gestellt.

    Mit “steilen” Thesen triffst Du einen Punkt, wem viel Platz in den Medien eingeräumt wird.
    Dazu das übliche Personal, das hier – leider, aber nicht meine Baustelle – täglich als Figuren im Zirkus einiger Shows gelistet wird.

60. 30.04.2020 | 00:58

    sternburg

    @Heiner: Ach fuck, stimmt. Danke. War hier Thema und mit dem Gedanke daran hatte ich die Zusammenstellung noch begonnen… m(

    Ich wollte dazu übrigens noch die steile These in den Raum stellen, nach der wir die Verbindung von “schrittweiser Öffnung” und “Schulpflicht” ohne sachlichen Anknüpfungspunkt wie “Abschlussklassen” (der, so absurd ich persönlich das finde, einer ist), noch in einigen interessanten Entscheidungen sehen werden. Aber ich habe dazu selber noch keine so richtig abschließende Meinung.

    @mik: Okay, das mit dem Talkshowstuhl habe ich – dem ich diesen Shows aus dem Wege zu gehen pflege, solange mich kein konkreter Anlass “zwingt” – tatsächlich nicht mitbekommen. Bietet mir endlich eine Erklärung, warum sie innerhalb der SPD so schnell so viel Reputation gewinnen konnte. Erklärungsansätze wie “Kompetenz” oder “kommt gut rüber” fand ich immer etwas seltsam. Als wäre das plötzlich ein Maßstab für überregionale Eignung von Kommunalpolitikern.

61. 30.04.2020 | 01:08

    Heiner

    Die DFL möchte in Zukunft eine Taskforce “Zukunft” bilden, die sich mit der Zukunft befasst.

    https://www.wz.de/sport/fussball/dfl-chef-seifert-wollen-nicht-weitermachen-wie-bisher_aid-50292903

62. 30.04.2020 | 01:11

    Paul Herrmann

    Habe gerade ein Video über den Fußball-Achtligisten (!) FCA Darmstadt gesehen, der 60 Spieler aus Südamerika und den USA mit dem Versprechen nach Deutschland geholt hat, sie würden hier Profis werden. Stattdessen müssen sie für ihren Traum bis zu 600 Euro im Monat bezahlen und campieren mit 40 Leuten in drei Wohnungen.
    Der 19-jährige (!) sportliche Leiter hat rhetorische Fähigkeiten wie ein Drittklässler der Sonderschule und der der Trainer (Deutscher) quatscht als hätte er noch nie in seinem Leben Deutschunterricht in einer Schule genossen.
    Herrlich, passt irgendwie alles…

63. 30.04.2020 | 01:17

    Thor

    Der, der schreibt

    Der 19-jährige (!) sportliche Leiter hat rhetorische Fähigkeiten wie ein Drittklässler der Sonderschule und der der Trainer (Deutscher) quatscht als hätte er noch nie in seinem Leben Deutschunterricht in einer Schule genossen.

    hat grammatikalische und orthografische Fähigkeiten, als hätte er noch nie Deutschunterricht in einer Schule genossen.
    Herrlich, passt irgendwie alles…

64. 30.04.2020 | 01:22

    Heiner

    Hatte diesen Hessenschau-Artikel zu dem Thema schon mal verlinkt. Sehr dubios. Durch Corona wird dem Ganzen aber zuindest vorerst auch ein Ende bereitet.

    https://www.hessenschau.de/sport/fussball/umstrittenes-modell-spielt-der-1-fca-darmstadt-mit-den-traeumen-junger-amateurfussballer,arheilgen-darmstadt-100.html

65. 30.04.2020 | 05:41

    veniat®

    Guten Morgen. Es ist viel zu früh und den ganzen Tag in diversen ICEs unterwegs zu sein und dann noch nach Cologne zu müssen u. a. ist schon gar nicht mal so cool. Der Zug ist quasi leer, das Wlan läuft noch und mal sehen, was so passiert. Ich werde berichten ;-)

66. 30.04.2020 | 05:44

    veniat®

    Achso, was Tegel angeht: Es ist und bleibt ein Elend, wie dieser funktionale Flughafen behandelt wird. Der BER hat noch nicht einen Tag irgendeine Tauglichkeit bewiesen und hat jahrelang tägliche Kosten in unfassbarer Höhe produziert, aber nun will man vorschnell Tegel schließen, um 7 bzw. 15 Millionen Euro zu sparen? Das ist aberwitzig naiv und auch in dieser Zeit vollumfänglich dumm, ganz zu schweigen von der generellen Torheit, die man da begeht. Und Lütke-Schnalltnix lässt sich auch noch feiern, man oh man.

67. 30.04.2020 | 14:52

    rheinländer

    Also ich nehme die 7,5 Mio. EUR Steuergelder [liquide Mittel der Flughafengesellschaft] gerne, wenn sie unbedingt ausgegeben werden müssen nachdem man TXL geschlossen hat.

    Es gibt in der Zeitrechnung nach Corona keine betriebswirtschaftliche oder operationelle Notwendigkeit TXL offen zu lassen. Nur das Flughafen aus Teilen der Stadt gut zu erreichen ist und sich durch eine gewisse Kompaktheit ist nicht ausreichend.

    Die Herausforderung im Schönefeld neu finanziell nicht Schiffbruch zu leiden waren schon vorher enorm und sind jetzt nicht geringer geworden. Wenn die Stadt Berlin einen Investor findet, der genug Geld mitbringt, die Flughafengesellschaft zu entlasten, die notwendigen Sanierungen in TXL vorzufinanzieren und auf einen Preiskampf mit BER verzichtet, darf dieser Investor gerne TXL weiter betreiben.

68. 01.05.2020 | 15:19

    veniat®

    @rheinländer: Das ist mit Verlaub so alles nicht zutreffend und im Vergleich zu sonst lieferst du überhaupt keine Argumente.

    1. Woher willst du wissen, was nach der Corona-Zeitrechnung an Bedarfen da ist und inwiefern die Nachfrage hoch oder niedrig ist? Jede Argumentation von “auf Fliegen wird erstmal verzichtet” bis hin zu “endlich geht es wieder, jetzt aber schnell” ist sowohl für Privatreisen als auch Geschäftsreisen logisch verargumentierbar. Es ist aber schlicht wilde Spekulation, was eintrifft.

    2. Eine Flughafenruine, die irgendwie jetzt öffnet und unter normalen Umständen viel zu klein gewesen wäre stellt ein riesiges Wagnis dar. Niemand weiß, ob die Abläufe am BER wirklich laufen, niemand weiß, ob nicht doch ein riesiges Problem wartet und niemand weiß, wie die diversen Geräte wirklich ineinander greifen. Da darf das Vertrauen in ein reibungsloses Gelinge nahe 0 sein nach dem, was finanziell und zeitlich da alles passiert ist.

    3. Die gesamten Pläne wurden VOR Corona gemacht und beschlossen. Das heißt, dass man zu dem Zeitpunkt von der vollen Last ausgegangen ist, die von Tegel und Schönefeld zum BER wandert. Irgendwann hat man eingesehen, dass der Quatsch nicht geht, weil zu wenig Kapazitäten bei einem neuen Flughafen da sind (peinlich ist das!) und hat Schönefeld (alt) noch mit ins Boot geholt als Beihilfe. Dass jetzt durch Corona aktuell die Fluggastzahlen und Cargo komplett eingebrochen sind, war den Planern NICHT klar und es ist reines Glück aus deren Sicht, dass es so kommt. Und das ist mit Verlaub schlicht Makaber!

    4. Natürlich ist die Erreichbarkeit eines Flughafens und die Effektivität bei der Abwicklung ein ganz gehöriges Merkmal! Wie kannst du denn das Gegenteil behaupten? Jeder, der von einem Flughafen weg fliegt interessiert sich für
    a) die Erreichbarkeit
    b) die Abwicklung vor Ort
    c) ggf. noch Parkmöglichkeiten und Verpflegung
    d) die Ziele

    Tegel bietet, obwohl die Regierungen seit Jahrzehnten den sinnvollen und sogar zügig (Dank existierender Tunnelvorbereitung) möglichen U-Bahn-Anschluss verhühnert hat, eine gute Anbindung mit Bussen. Das ist ein Wahnsinn, aber das klappt. Parken geht auch soweit gut mit dem Auto. Über die Abwicklung müssen wir nicht reden: Terminal A/B und D bieten nach wie vor in Deutschland die schnellsten Zeiten von Ankunft am Terminalgebäude bis durch die Security durch sein am Gate. Einzig der nachträglich hingebaute Wellblechpalast (Gerkan wollte zu Recht den zweiten Stern) ist zu Stoßzeiten wenig cool. Und was die Ziele angeht: Europäisch voll im Rennen, interkontinental ist es das übliche Berlinproblem, was auch der BER haben wird. Das hat nicht ausschließlich was mit TXL zu tun. 2-3 Langstreckenflüge zu passenden Zeiten würden selbst noch gehen.

    Was den Preiskampf angeht: Es ist komplett Unsinn, was du schreibst. Tegel war super, sogar überausgelastet und hat von den Zahlen her gut abgeliefert. Schönefeld war eher der Problemfall. Und wenn ich aus politischen Gründen Tegel seit Jahren bis Jahrzehnten totspare, dann ist es logisch, dass irgendwann wie bei der Rheinbrücke alles marode wird. Das ist aber kein Problem vom Flughafen Tegel, sondern von den Entscheidungsträgern, die getrieben waren vom BER. Jetzt zu sagen, dass in Tegel alles marode sei, ist ein Witz in Anbetracht der Kosten, die der BER verschlungen hat. Da hätte man in Tegel nicht nur einen zweiten Stern bauen können im Terminal C, sondern auch den U-Bahn-Anschluss und noch ein weiteres Terminal.

    Und letztlich hast du offensichtlich noch nicht verstanden, dass ich nicht Tegel STATT BER will, sondern beide. Wie in Paris Charles de Gaulles und Orly, in London Heathrow und die diversen anderen, in Rom Fiumicino und Ciampino, in Mailand Malpensa und Linate und so weiter und so weiter. Und jeweils gibt es einen Stadflughafen und einen etwas bzw. sehr weit (Malpensa) draußen. Genau diese Konzepte funktionieren parallel und ergeben auch Sinn. Tegel ist dann der Stadtflughafen mit innerdeutschen Verbindungen und sowas wie Wien, Zürich, London, Madrid, etc., also wichtige Point-to-Point-Verbindungen zwischen relevanten Strecken in Europa. Dazu kommen noch ein paar, aber nicht alle Zubringerflüge nach FRA und MUC (hoffentlich bald wegen eigenem Angebot in Berlin nicht mehr so viele). Das ist also klassicher Geschäftsreiseverkehr plus privater Verkehr hauptsächlich im P2P.
    Am BER starten hingegen starten alle Interkontinentalverbindungen im Langstreckenbereich sowie auch weitere Angebote in andere europäische Städte und zusätzlich zu ein paar genannten Zielen, die auch TXL anfliegt. Allerdings nicht in Konkurrenz. denn die Idee ist natürlich, dass die Leute am BER umsteigen, also beispielsweise eine Route Stuttgart – Berlin – Moskau wahrnehmen können oder Basel – Berlin – Peking. So in der Form.
    Die unendlichen Flüge von und nach Frankfurt und München würde also einerseits reduziert und andererseits auf Tegel und den BER verteilt. Dadurch würde Tegel insgesamt gut entlastet und könnte endlich nicht mehr über dem Maximum agieren = man könnte die Sanierung im laufenden Betrieb realisieren und die Anwohner wären wie politisch gewünscht entlastet, weil der Flugverkehr deutlich zurückgeht.

    Beide Flughäfen im Betrieb einer Gesellschaft agieren also gebündelt zusammen und eben nicht im Konkurrenz. Das kann und würde gut funktionieren. Aber wenn du jemanden wie einen inhaltlich lange Zeit komplett ahnungslosen Engelbert ran lässt und politische Getriebene hast sowie dazu noch den Bund mit ganz eigenen, nicht immer einheitlichen und nachvollziehbaren Interessen, dann endet es darin, dass der alten DDR-Flughafen Schönefeld weiterlaufen muss. Wie man das ernsthaft als besser Option gegenüber einem selbst bei großem Sanierungsbedarf noch meist gut funktionierendem Tegel finden kann, ist mir völlig schleierhaft. Darf ich dich fragen, wann du das letzte Mal von Tegel oder Schönefeld geflogen bist?

    Btw.: Einen Preiskampf Tegel vs. BER am Beispiel eines Flug Frankfurt nach Berlin würde der BER immer gewinnen. Gewinnen aber im negativen Sinne von die Airlines müssten die Tickets günstiger anbieten. Denn die überwältigende Mehrheit der Geschäftsreisenden (und die bringen nunmal das meiste Geld) würden, selbst wenn es etwas teurer wäre, niemals freiwillig da unten landen, sondern in Tegel. EInfach weil es massiv Zeit spart in weite Teile von Berlin rein. Du bist aus Tegel natürlich schneller im Westen überall, aber auch schneller in Mitte und selbst der Alex ist eher 50:50 als das du aus Brandenburg da bist. Vor allem mit dem Taxi, dass da häufig genommen wird. Kurzum: Den Preiskampf würde der BER massiv verlieren, weil dort die Tickets massiv günstiger angeboten werden müssten. Daher ja das Konzept der Aufteilung, dass Sinn ergibt, weil preisbewusste und Leute, die in den Süden/Südosten müssen, eine Wahl haben.

    Fazit: So wie es jetzt passiert ist es kompletter Unfug, einen funktionierenden Flughafen unnötig dicht zu machen, obwohl man nicht weiß, ob der neue überhaupt im Regelbetrieb lauffähig ist, ist ein Wahnsinn. Das Ganze erinnert genauso an die ähnlich bescheuerte Schließung vom Bahnhof Zoo, wo man unbedingt politisch durchgeboxt hat, dass das Ding da im damaligen nirgendwo die zentrale Anlaufstelle wird und ein funktionierender und topangebundener Bahnhof samt Einzugsgebiet komplett abgeschnitten wird. Erst gestern habe ich wieder 35 Minuten Zeit innerhalb von berlin verloren, weil ich um Mitternacht bescheuert über den Zoo gefahren bin ohne Halt, dann irgendwie vom HBF zu mir musst. Vom Zoo wäre ich aber in 10 Minuten bei mir gewesen. Es passiert jetzt genau dasselbe und es ist einfach kaum zu ertragen, was für ein politisches Desaster da gerade abgeht. Nicht umsonst hat die Befragung ja ein deutliches VoTum dafür ergeben, alles zu prüfen, was ein Offenhalten von Tegel ermöglicht. Glaubt wirklich jemand, dass das passiert ist? Von den Leuten, die überhaupt kein Interesse daran haben? Absurd und demokratisch verwerflich ist das. Und erst recht, das jetzt unter dem Deckmantel von Corona irgendwie durchzuboxen. Das ist eine Farce die da abgeht. Und was ich mit den 7.5 Millionen meinte, war doch wohl klar. Es geht um die Verhältnismäßigkeit dessen, was die brach liegende Baustelle BER täglich verschlungen hat (bis zu 1 Mio), weil man das Licht nicht ausstellen konnte! Dagegen sind 7.5 Millionen gar nichts. Und darum geht es.

69. 01.05.2020 | 16:42

    Conejero

    @veniat

    https://www.rbb24.de/politik/Flughafen-BER/BER-Aktuelles/akteure_aktuell/2020/04/finanzdesaster-flughafen-ber-berlin-brandenburg-eroeffnung.html

70. 01.05.2020 | 18:58

    Uwe

    Gibt es zu sternburgs Frage schon ein abschließendes Urteil?

    Auf welche ca. 4 (gesetzt den Fall, das läuft hier nicht aus dem Ruder wie in Italien, New York oder Spanien) regelmäßige AAAAS-Besucher wollen wir verzichten?

    Ich frage für einen tony.

71. 01.05.2020 | 19:04

    rheinländer

    1. Woher willst du wissen, was nach der Corona-Zeitrechnung an Bedarfen da ist und inwiefern die Nachfrage hoch oder niedrig ist? […] 2. Eine Flughafenruine, die irgendwie jetzt öffnet und unter normalen Umständen viel zu klein gewesen wäre stellt ein riesiges Wagnis dar. […]
    Richtig, das weiß niemand. Wüsste ich es wäre ich nicht hier sondern würde Geld auf diesem Niveau verdienen.
    Ging die Branche im März davon aus, dass man 2021 wieder das 2019er-Niveau erreicht geht man aktuell frühestens von 2023/24 aus. Der Flughafen Berlin hat also mehre Monate gewonnen, die Funktionen in BER ausreichend zu testen und die Kapazität vom Terminal 2 kommt wohl rechtzeitig dazu. Da das Landratsamt die Freigabe erteilt hat gehe ich nicht davon aus, dass es beim Terminal noch um eine Flughafenruine handelt. Ich lasse mich aber gerne durch Fakten vom Gegenteil überzeugen.

    4. Natürlich ist die Erreichbarkeit eines Flughafens und die Effektivität bei der Abwicklung ein ganz gehöriges Merkmal! Wie kannst du denn das Gegenteil behaupten?
    Ich habe nicht das Gegenteil behauptet, sondern unter der Annahme das es operativ und betriebswirtschaftlich keine Argumente für den Weiterbetrieb gibt die Erreichbarkeit kein Argument ist, das die anderen beiden Argumente aushebelt.

    Was den Preiskampf angeht: Es ist komplett Unsinn, was du schreibst. Tegel war super, sogar überausgelastet und hat von den Zahlen her gut abgeliefert.
    Ein Flughafen mit abgeschriebener Infrastruktur und kaum Investitionen liefert ein gutes Betriebsergebnis. Das ist nicht besonders schwierig. Jetzt kommt das aber: Wenn man Tegel weiter in Betrieb lassen will stehen in Tegel Investitionen an, die man ausgelassen hat, weil es in Anbetracht der Standortentscheidungen vertretbar war sie auszulassen .
    Zudem muss in Tegel der Schallschutzbereich neu festgelegt werden. Das wurde für Tegel bisher unterlassen, mit Verweis auf die anstehende Schließung. Mit entsprechenden Kosten für die Flughafengesellschaft. Daher ist die Annahme, dass Tegel in Zukunft kein ausreichendes Betriebsergebnis liefert, um die notwendigen Investitionen zu finanzieren jetzt nicht so weit hergeholt.
    Schönefeld hat ein Null-Ergebnis zur Flughafengesellschaft beigesteuert, weil man die Flughafengebühren für den Standort erheblich gesenkt hat. Und ein Teil der Berliner Luftverkehrsnachfrage ist auf die niedrigen Gebühren zurückzuführen.

    Und letztlich hast du offensichtlich noch nicht verstanden, dass ich nicht Tegel STATT BER will, sondern beide. […] . Und jeweils gibt es einen Stadtflughafen und einen etwas bzw. sehr weit (Malpensa) draußen.
    Das ist mir schon klar. Ich würde auch gerne eine dritte Startbahn für Berlin behalten, weil ich denke, dass am Standort Schönefeld keine dritte Startbahn genehmigt wird. Ich hätte mich 1996 vermutlich für den Standort Sperenberg als alleinigen Flughafenstandort mit ausreichend Wachstumspotential entschieden.
    Gerade das Beispiel Mailand ist ein schönes Beispiel was passiert, wenn man Luftverkehr einer Region auf zwei Flughäfen aufteilt. Mailand MXP funktioniert auch deshalb als Hub nicht weil ihm der Zubringerverkehr fehlt, da sich Kurzstreckenverkehr auf Mailand LIN konzentriert und eine Mischkalkulation erschwert. (Alitalia und diverse politische Interessen in Rom spielen ebenfalls eine Rolle.) Und die Luftverkehrsnachfrage in Berlin ist definitiv eher mit Mailand oder von mir aus Barcelona vergleichbar als an London und Paris.

    Darf ich dich fragen, wann du das letzte Mal von Tegel oder Schönefeld geflogen bist?
    Ab Tegel 2012 als die Schließung anstand. Ich hatte nie einen Grund ab Schönefeld zu fliegen. Für meinen Berlin-Reisebedarf ist die Bahn schon zu Tegel Zeiten ausreichend gewesen. Ich habe exakt 0 eigene Motivation in der Standortfrage außer es als Steuerzahler so günstig wie möglich zu halten. Wenn ich es für glaubwürdig hielte dass beiden Flughäfen parallel betrieben werden können ohne dass der Steuerzahler den operativen Betrieb der beiden Flughäfen und die Finanzierungskosten von BER stützen muss wäre ich für die Offenhaltung Tegels. In die Berliner Flughäfen ist genug Steuergeld geflossen.

72. 02.05.2020 | 00:46

    sternburg

    Langweilt Euch das nicht selber?

    Mit der Genehmigung der Bauordnungsbehörde LDS ist der Rest Formsache und dann ist BER zu öffnen. Punkt. Du kannst nicht so viel Geld in ein Infrastrukturprojekt versenken und es dann, wenn es endlich genutzt werden darf, einfach wieder abblasen. Den Zeitpunkt haben wir vor vielen Jahren verschenkt (da hätte man mal eine Curve flatten können).

    Wird BER geöffnet ist Tegel tot. Punkt. Den seit vielen Jahrzehnten nicht mehr genehmigungsfähigen Flughafen Tegel zu schließen ist elementarer Bestandteil der seitens der Justiz mit viel, viel, viel Bauchschmerzen gerade so durchgewunkenen Planfeststellung für den an sich damals auch schon kaum noch genehmigungsfähigen Standort in Schönefeld. Eine der Probleme des BER – selbst wenn er ganz ohne den ganzen Spaß mit der Bauaufsicht wie geplant in Betrieb gegangen wäre – ist ja gerade der Zoo an Auflagen an diesem viel zu nah an viel zu dicht besiedelten Gegenden liegenden Standort. Tegel zu schließen ist da für die Flughafengesellschaft nur eine Auflage von vielen.

    Ist Tegel tot bleibt Tegel tot. Punkt. Du kannst da nichts neu genehmigen, was irgendwas mit Flugbetrieb zu tun hat. Gut, Rettungshubschrauber gingen vielleicht, meinetwegen sogar irgendwas für den Beercopter und auch für die Flugbereitschaft der Bundeswehr gibt es halbwegs plausible Fantasien (wobei gerade deren Terminal in Schönefeld das einzige am BER ist, was ordentlich funktioniert).

    Jede wesentliche Erweiterung von Tegel wäre an diesem Standort übrigens auch nicht genehmigungsfähig gewesen. Aber das nur am Rande.

    BER in Schönefeld ist natürlich dumm. Man hätte von vornherein Schönefeld und Tegel aufgeben, nach Sprerenberg oder sonstwo gehen und für den Zubringerverkehr das gesparte Geld in einen kraftvollen Leistungsnachweis des auf Kurzstrecken allen anderen Verkehrsmitteln überlegene Rad-Schiene-System investieren sollen (gerne auch mit einem Halt für Veniat am Zoo). Nunja, verschüttete Milch und so.

73. 02.05.2020 | 01:11

    mik

    “und dann ist BER zu öffnen. Punkt”

    Dem hat doch niemand widersprochen, oder habe ich etwas überlesen?

    Und eine abgeschriebene Piste muss gegenüber einem neuen Invest natürlich dicht gemacht werden, um Steuergelder nicht noch mehr zu vernichten. Die Busfahrt zu Tegel war ja eh Wahnsinn, wie @veniat schrieb. Tschüss.

74. 02.05.2020 | 02:14

    veniat®

    @rheinländern:

    Und die Luftverkehrsnachfrage in Berlin ist definitiv eher mit Mailand oder von mir aus Barcelona vergleichbar als an London und Paris.

    Nunja, das würde ich aber mal deutlich bezweifeln, zumindest was Barcelona angeht. Natürlich befindet sich Berlin nicht auf dem Niveau von Paris oder gar London. Aber sicher auf dem von Mailand oder Rom. Die politischen Interessen, die ich in Malpensa für ganz gewaltig negativ beeinflussend halte, die Tatsache, dass der dann einfach zu weit weg ist von der Stadt und dazu Alitali ein ziemlicher Pleiteverein ist, machen die Sache dann doch vielschichtiger. Da hast du völlig Recht.

    @sternburg: Langweilig wird es nicht, solange man für eine Sache kämpft und leidenschaftlich debattiert. Ich denke da gibt es Schlimmeres. Zunächst muss ich ja sagen, dass ich von dieser “Punk”-Argumentation irgendwie nie sehr beeindruckt bin. Damit meine ich nicht mal unbedingt den Inhalt deiner Ausführungen jetzt, denen ich nur zum Teil widerspreche.

    Tegel ist aktuell genehmigt und alleine Tegel zu schließen ist ja das Problem, gerade weil er dann nicht mehr geöffnet werden kann. Das habe ich nie bestritten, ist jedoch genau das Problem. Und ich habe nie die Logik verstanden, wieso ein ach so naher Stadtflughafen ein größeres Problem darstellen sollte als eine komplette Verlagerung an einen Punkt. So hätte man eine Belastung und eine einigermaßen ausgeglichene Lärmbelästigung. Nun bekommt man einen absoluten Peak in Schönefeld mit Einflugschneisen, die je nach Windrichtung gar nicht geil für wesentlich mehr Menschen werden. Das soll besser sein? Ich weiß nicht.

    Was den Standort des BER generell angeht: Volle Zustimmung, der ist grandioser Mumpitz, oder Momperpitz, ganz wie man will. Sperenberg und dann eine autarke Schnellfahrstrecke meinetwegen via Südkreuz zum HBF (besser natürlich auch eine Variante über die Grunewaldbahn und den Zoo über die Trasse bis zum Ostbahnhof) wäre genial gewesen. Dann aber mit 24h-Flugbetrieb und die Anbindung wirklich optimal, also schnell und häufig und ggf. mit neuer Trasse auch innerhalb des Stadtrings. London baut auch neben der super ausgebauten Tube noch Crossrail. Da wäre auch ich dabei und man hätte Bahn und Schiene ideal verbunden. Ideal wäre halt, dass die normalen ICEs auf ihrem Weg ähnlich wie in Frankfurt da dann auch halten. Genau das ist nämlich auch ein Unterschied zu anderen Flughäfen. Düsseldorf, Frankfurt, selbst Köln haben eine Fernverkehrsanbindung. Das wäre durchaus möglich und sinnvoll gewesen, den BER da irgendwie einzubeziehen, statt nur mit einer S-Bahn anzubinden. Das ist zwar besser als Tegel, aber auch nicht gut. Schönefeld (alt) hat ja immerhin noch Regionalverkehr.

    Was die Genehmigungsfähigkeit angeht: Natürlich sind ältere Bauten nach neuen Standards nicht mehr oder höchst selten genehmigungsfähig. Aber dafür gibt es ja verschiedene Auflagen. Dass man Tegel natürlich bestmöglich sanieren muss, steht ja außer Frage. Aber wenn wir unsere Ente im Mai zum TÜV bringen, dann wird der Typ da auch nicht die Brems- und Lichtanlage auf dem Niveau eines Neuwagens aus 2020 messen. Und dennoch wird sie durch den TÜV gehen und kann gefahren werden.

75. 02.05.2020 | 02:33

    mik

    Passt, @veniat. Euer 2CV kommt vielleicht gerade noch durch die Prüfung.
    Könnte aber auch ein Blumenkübel wie Tegel sein.
    Bevor ich aber einer Ente den Motor umbaue, habe ich was mit einem Flughafen angestellt?

76. 02.05.2020 | 02:48

    sternburg

    @veniat: ” Sperenberg und dann eine autarke Schnellfahrstrecke meinetwegen via (…) wäre genial gewesen.”

    Schön, dass wir einer Meinung sind. Endlich. Ich leg das Thema dann mal weg.

    “Was die Genehmigungsfähigkeit angeht: Natürlich sind ältere Bauten (…) Dass man Tegel natürlich bestmöglich sanieren muss (…)”

    Nanana (* winkt mit dem Zeigefinger*). Du weißt natürlich, dass jedesmal, wenn ich das Wort “genehmigungsfähig” verwende, die Möglichkeit gemeint ist, irgendeinen Flughafen – mit welchen noch so geilen Gebäuden auch immer – an diesem jeweiligen Standort zu genehmigen?

    Sieh es ein oder tue das nicht: In Tegel hat ein Verkehrsflughafen exakt dieselbe Chance auf eine neue Genehmigung wie ein oberirdisches Atombomben-Testgelände. Das ist halt die BRD und nicht Sim City.

77. 02.05.2020 | 11:18

    rheinländer

    Nunja, das würde ich aber mal deutlich bezweifeln, zumindest was Barcelona angeht

    Was Barcelona hat, Berlin aber nicht, sind/waren die Kreuzfahrtpassagiere und die Nachfrage nach Interkont-Geschäftsreiseverkehr. Ansonsten ist das Angebot in beiden Städten stark vom Tourismus und Veranstaltungs-/Messegeschäft geprägt.

    Was die Genehmigungsfähigkeit angeht: Natürlich sind ältere Bauten nach neuen Standards nicht mehr oder höchst selten genehmigungsfähig. Aber dafür gibt es ja verschiedene Auflagen.

    Die Nutzung der bestehenden Bauten wird nicht das Problem sein. Auch der Bau von Ersatzgebäuden welche die Kapazität des Flughafens nicht ändern dürfte theoretisch realisierbar sein. Hier wird es spannend. Was ist die planfestgestellte Kapazität? Tegel ist unter Besatzungsrecht gebaut worden und in den Gesetzen zur Wiedervereinigung als planfestgestellt bewertet worden. Terminal A sollte kein Problem sein, bei den Terminals B-D sind wir im Sim-City-Bereich.

    Was unvermeidlich ist und mit der Genehmigungsfähigkeit des Flughafens oder seiner Betriebsgebäude nichts zu tun hat ist der Fluglärmschutzbereich, der für den Flughafen festgelegt werden muss, da die Lex-Tegel ausgelaufen ist. Daraus folgen dann Kosten für die Sanierung von Gebäuden im Geltungsbereich des Fluglärmschutzbereichs. Die Kostenschätzung liegen hier zwischen 100 und 400 Mio. EUR, also bis zu vier Jahren des Betriebsergebnisses von Tegel.

78. 02.05.2020 | 14:41

    veniat®

    Ja, natürlich sind das Investitionen. Aber es geht ja nirgendwo ohne und dieses Geld in die Hand zu nehmen, ist sinnvoll. Tegel würde ja entlastet und hätte sogar weniger Flugverkehr, zumindest nicht deutlich mehr als jetzt (geht ja auch fast nicht mit der aktuellen Infrastruktur). Dieses Geld in die Hand zu nehmen wäre auf jeden Fall sinnvoll, wenn man es richtig macht und sauber durchzieht. Man muss ja auch bedenken: Weil quasi nichts in die Infrastruktur mehr außer dem Nötigsten investiert wurde, ist das Betriebsergebnis bei allem, was neben der reinen Flugabwicklung abgeht, gering. Ich bin der letzte, der Geschäfte, Resturants und Co. an einem Flughafen en masse braucht, aber das gibt natürlich Geld, das ist ja klar.

    Ansonsten hat sich Berlin über die Jahre verändert und der Geschäftsreiseverkehr nimmt stetig zu, genauso wie der immer schon große Tourismus. Dazu kommen die saisonalen Dinge wie von dir genannt. Da von Anfang an eigentlich ja auch der zweite Stern in Tegel geplant war, muss es ja auch ein damals genehmigtes Konzept dafür gegeben haben. Auf Basis dessen könnte man agieren.

    Klar ist, dass Tegel längst über der (wie hoch genau die ist weiß ich aber leider gerade nicht aus dem Kopf) planfestgestellten Kapazität agiert.

    @sternburg: Noch ist Tegel halt am Laufen. Und zunächst wäre halt der Schritt, ihn so lange am Laufen zu halten wie es irgendwie aktuell geht. Und solange es geht, will ich mich nicht damit abfinden, dass lobbyismusgetriebene Entscheidungsträger und teilweise sehr, sehr irrational argumentierende Menschen den nächsten Flughafen der statt platt machen. Der, der die Stadt in bisher nahezu jeder Lebenslage gerettet hat. Fluglärm ist ein wichtiges Thema heutzutage, das ist völlig klar. Aber da gibt es eben die auch hier schon zur Genüge diskutierten Arugmentationsketten, wer eher da war, was man in kauf nehmen muss, was nicht, oder dass jedes zweite Motorrad nachts wie selbstverständlich ultralaut fahren darf, was mich zumindest deutlich mehr nervt als jedes Fluggeräusch. Mich ärgert halt vor allem, dass hier mal wieder eine politisch motivierte Entscheidung auf Gedeih und Verderben durchgedrückt wird und nicht die Logik und Sinnhaftigkeit an erster Stelle steht. Dass man dann noch Menschen da rein zieht, die aus gänzlicher anderer Logik (teilweise sehr krude und abenteuerlich) argumentieren gegen Tegel, ist hanebüchen. Und dass letztlich der nachgefragte Wille einer Mehrheit mit Füßen getreten wird, entspricht gänzlich nicht meinem Demokratieverständnis.

79. 02.05.2020 | 15:50

    Herr Holle

    veniat, bei aller Sympathie für Deinen Eifer und Deine Wilmersdorfer Bequemlichkeit: Die Demokratie wegen so etwas in Frage zu stellen finde ich ziemlich daneben. Und tue bitte nicht so als entbehre die Entscheidung TXL dichtzumachen jedweder Logik. TXL sind 461ha oder 4,61 Mio. m² innenstadtnahe Entwicklungsfläche die die Berlinerinnen und Berliner wirklich gut gebrauchen und auch wirtschaftlich sehr gut verwerten kann. Bei einem Bodenrichtwert von mindestens €1.000 je qm für Gewerbe- und Wohngebäude bist Du da im hohen Millionen- oder sogar unteren Milliardenbereich. Das steht dann neben einem effizienteren Einzel-Flughafenbetrieb ganz deutlich auf der Habenseite und entlastet den Verdichtungsdruck in der Berliner Stadtfläche.

    Ein durchfahrender ICE bräuchte von Berlin Südkreuz bis zum 24h nutzbaren Flughafen Halle/Leipzig nicht einmal eine Stunde, und das ginge mit der Leipziger Nordkurve auch noch einmal deutlich schneller. Es braucht neben dem nicht einmal 20km von der Stadtmitte entfernten BER (Heathrow ist weiter draußen!) und Halle/Leipzig nicht noch einen weiteren (Ausweich-)Flughafen.

    BER kann übrigens mit einer ohnehin längst überfälligen und substanziellen Erhöhung der Landegebühren mittel- bis langfristig entschuldet werden, ohne die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler zusätzlich zur Kasse zu bitten.

80. 02.05.2020 | 16:30

    rheinländer

    Und solange es geht, will ich mich nicht damit abfinden, dass lobbyismusgetriebene Entscheidungsträger und teilweise sehr, sehr irrational argumentierende Menschen den nächsten Flughafen der statt platt machen.

    Sämtliche Entscheidungen zum Berliner Flughafensystem sind demokratisch legitimiert und wo möglich juristisch überprüft. Das fängt mit der Standortentscheidung von Bund/Berlin/Brandenburg aus dem Jahr 1996 an, geht über den gemeinem Berlin/Brandenburger Raumordnungs- und Flughafenentwicklungsplan bis zur Planfeststellung des neuen Flughafens. Viel besser kann in einer repräsentativen Demokratie ein Infrastrukturprojekt nicht legitimiert werden. Der Volksentscheid zur Offenhaltung fällt da hinten runter, bzw. spricht nur einen von drei notwendigen Adressaten an und hat dadurch auch ein Legitimationsproblem.

    Pro Passagier verdient TXL auf dem Niveau von MUC oder FRA. Also tendenziell gut, was auch durch eine sehr gute Auslastung gestützt wird.

    Klar ist, dass Tegel längst über der (wie hoch genau die ist weiß ich aber leider gerade nicht aus dem Kopf) planfestgestellten Kapazität agiert.

    Es gibt nirgendwo in Deutschland ein Verwaltungsakt in dem die Kapazität für den Flughafen verbindlich festgelegt wird. Auf der sicheren Seite ist man mit dem baulichen Zustand am Tag der Wiedervereinigung.

81. 02.05.2020 | 17:51

    veniat®

    @Herr Holle: Du willst jetzt aber nicht ernsthaft Halle/Leipzig als Flughafenalternative für die Bundeshauptstadt in Betracht ziehen als Ergänzung zum BER, oder? Man ist schon jetzt in 15. Minuten von Heathrow in Paddington und mit Crossrail ergibt sich auch in die östlichen Teile eine Reisezeit von unter 40 Minuten. Im Vergleich ist ein ICE in einer Stunde bis Leipzig ewig weit weg. Das kann man niemandem verkaufen (und es geht darum, Tickets zu verkaufen). Das ist eine Option, wenn es wetterbedingt oder warum auch immer mal einen besonderen Notall gibt, aber sonst nicht.

    BER kann übrigens mit einer ohnehin längst überfälligen und substanziellen Erhöhung der Landegebühren mittel- bis langfristig entschuldet werden, ohne die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler zusätzlich zur Kasse zu bitten.

    Um in Zeiten auch nach Corona die völlig brach liegende Flugindustrie dann komplett zu ruinieren? Grundsätzlich ist das eine gute Idee, aber genau jetzt eben nicht. Zu glauben, dass der BER sich über das nächste Jahrzehnt kostenneutral für den Steuerzahler verhält, ist aus meiner Sich völlig unrealistisch. Und alle Erfahrungen mit dem Ding zeigen, dass das stimmt.

    Was die Fläche angeht: Natürlich ist Fläche wichtig und nötig. Aber nicht an allen Stellen ergibt es Sinn, das auch zu machen. Ich halte es wie gesagt nicht für sinnvoll. Und wenn es um Bebauungsflächen geht, hat man das Tempelhofer Feld als zwiegespaltenes Beispiel: Einerseits eine wunderschöne Erholungsoase mit riesiger Freifläche. Andererseits keine Chance, das Gebiet irgendwie in der von dir genannten Form zu nutzen. Dass da mal ein weiterer Flughafen war bis 2008, der ebenfalls eingemottet wurde, erwähne ich erst gar nicht.

    @rheinländer: Demokratisch legitimierte Entscheidungen können und werden täglich dennoch unter massivem Lobbyeinfluss getroffen. Und das habe ich kritisiert und meinte damit das Problem der Deomkratie. Was die Befragung angeht: Was hätte man denn noch mehr tun können als diese zu unterstützen, durchzusetzen und noch erfolgreich zu gestalten? Letztlich wurde das Votum knallhart ignoriert und nie ernsthaft irgendwas geprüft, welche Optionen es geben könnte für eine Offenhaltung. Das widerspricht in der Tat ganz massiv meinem Demokratieverständnis. Es war politisch nicht gewollt, also hat man das schlicht so gut es geht ignoriert. Denn sind wir ehrlich: Wäre es politisch gewollt, Tegel offen zu halten, dann würde man ganz sicher auch eine rechtliche Lösung finden. Das wäre nicht einfach und würde sicher dauern, aber das wäre mal meine These.

    Dass Tegel auf dem Niveau von FRA und MUC verdient, spricht doch gerade für Tegel. Und das obwohl dort eigentlich alles marode wirkt im Vergleich zur schicken, gestylten Umgebung in MUC oder FRA.

82. 02.05.2020 | 18:51

    hilti

    Warum sollte es auch nicht gewollt sein die Anwohner vom Fluglärm zu erlösen und städtebauliche Entwicklungsfläche zu erhalten? Die Berliner Politk plant quasi schon seit der Einheit die innerstädtichen Flughäfen aus der Stadt rausbekommen. Statt dessen raunst Du von massiven Lobbyeinflüssen. Nenn doch mal Ross und Reiter statt nur zu raunen.

83. 02.05.2020 | 19:12

    veniat®

    @hilti: Weil in selbem Umfang der Fluglärm dann im ebenfalls dicht bevölkerten Schönefeld aufschlägt.

84. 02.05.2020 | 19:14

    sternburg

    Komisch. ich bin in Schanghai und Peking mit dem Schnellzug in irgendwas um eine Dreiviertelstunde vom Flughafen in der Stadt gewesen (es hätte billigere, langsamere Möglichkeiten gegeben) und das schien niemanden zu stören.

    “Letztlich wurde das Votum knallhart ignoriert und nie ernsthaft irgendwas geprüft, welche Optionen es geben könnte für eine Offenhaltung. Das widerspricht in der Tat ganz massiv meinem Demokratieverständnis.”

    Wir können auch ein Volksbegehren mit der Forderung abhalten, das Abgeordnetenhaus möge dem Senat vorschlagen, darüber nachzudenken, sich dafür einzusetzen, dass der Reichstag zu Fasching einen lustigen Hut aufgesetzt bekommt. Wenn das die Mehrheit bekommt und dann ignoriert wird, das widerspricht massiv meinem Demokratieverständnis.

    “Wäre es politisch gewollt, Tegel offen zu halten, dann würde man ganz sicher auch eine rechtliche Lösung finden. Das wäre nicht einfach und würde sicher dauern, aber das wäre mal meine These.”

    Steile These.

85. 02.05.2020 | 19:53

    hilti

    Bei einem schnellen Blick auf die Karte und die Einflugschneisen scheinen mir bei Tegel allerdings ein oder zwei Größenordnungen mehr davon betroffen zu sein.

86. 02.05.2020 | 21:17

    rheinländer

    Wäre es politisch gewollt, Tegel offen zu halten, dann würde man ganz sicher auch eine rechtliche Lösung finden. Das wäre nicht einfach und würde sicher dauern, aber das wäre mal meine These.
    Im einfacheren Fall: Vorausgesetzt Berlin, Brandenburg und die Bundesregierung einigen sich, den Flughafen offen zu halten müsste das Land Berlin die beiden Verwaltungsakte Aufhebung der Planfeststellung und Aufhebung der Betriebspflicht aufheben und TXL könnte weiter betrieben werden.
    Im schwierigeren Fall müsste das Land Berlin den gemeinsamen Raumplanungsvertrag mit Brandenburg kündigen, die Planungsgrundlagen ersetzen, die beiden Verwaltungsakte aufheben und den Flughafen aus der Flughafengesellschaft im Einvernehmen mit dem Bund herauslösen oder was auch immer machen, dass der Flughafen einen Betreiber hat.
    In beiden Fällen wäre man dann davon abhängig, dass bei der gerichtlichen Überprüfung die Verwaltungsgerichte es für ausreichend erachten, dass die Aufhebung der Schließungsbescheide ausreichend ist und das bestehende Landesplanungsrecht den Betrieb von Tegel mit irgendeiner Kapazität erlaubt. Wenn das Landesplanungsrecht angepasst werden muss kann auch dieses juristisch überprüft werden. Hört sich definitiv machbar an.

    Was die Befragung angeht: Was hätte man denn noch mehr tun können als diese zu unterstützen, durchzusetzen und noch erfolgreich zu gestalten?
    In Berlin eine Regierungskoaltion wählen, die Tegel offen halten will. Sich bewusst machen, dass es eine Entscheidung ist, die die Stadt Berlin nicht alleine treffen kann. Wo kommen wir den hin, wenn eine Berliner Befragung den Bund oder ein anderes Bundesland verpflichten kann. Also eine Befragung für Berlin und Brandenburg organsieren. Das würde im Falle des positiven Befragungsausgangs den Druck auf den Bund erhöhen.

    Demokratisch legitimierte Entscheidungen können und werden täglich dennoch unter massivem Lobbyeinfluss getroffen. Und das habe ich kritisiert und meinte damit das Problem der Deomkratie.
    Ist jetzt das Problem der Prozess oder das Ergebnis.

    Grundsätzlich ist das eine gute Idee, aber genau jetzt eben nicht. Zu glauben, dass der BER sich über das nächste Jahrzehnt kostenneutral für den Steuerzahler verhält, ist aus meiner Sich völlig unrealistisch.
    Irgendwo fehlt mir da die Konsistenz, auf der einen Seite ist BER in den Jahren nach Corona zu klein und unausgelastet, dass man TXL offen halten muss, auf der anderen Seite gibt der Markt Berlin es nicht her, dass die Flughafengebühren von lächerlichen 8,44 EUR/Passagier auf 12-13 EUR/Passagier anzuheben.

87. 02.05.2020 | 21:55

    Herr Holle

    veniat, Leipzig/Halle natürlich wie von Dir geschrieben als Ausweichflughafen bei Störungen in Schönefeld. Die dortigen Taxifahrer wird’s dann freuen. Wenn der BER allerdings irgendwann an seine Kapazitätsgrenze gelangen sollte gibt es als Alternative zum weiteren Ausbau dann aber immer die Möglichkeit einer sukzessiven Erhöhung der Gebühren bis einige Flugzeuge von Billig-Fluggesellschaften aus wirtschaftlichen Gründen nach Halle/Leipzig ausweichen. Macht Heathrow ja auch nicht anders. Wie teuer sind eigentlich die 15 Minuten mit dem Zug von Paddington nach Heathrow? Die gut 30 Minuten vom Hauptbahnhof zum BER werden €3,40 kosten. Die 20 Minuten über die Trasse der Dresdner Bahn sind dann nach 2025 hoffentlich ein wenig teurer.

    Ich empfand den Volksentscheid zur Offenhaltung von Tegel übrigens ziemlich lobbygetrieben, da haben im Hintergrund ganz schön viele Interessenträger mitgearbeitet. Vom ganz vordergründigen Interesse von FDP und CDU, noch ein paar ihrer Wähler zur Abgeordnetenhauswahl zusätzlich zu mobilisieren mal ganz abgesehen.

    Beim Flughafen Tempelhof habe ich auch noch diese massive Plakatkampagne vor Augen. Air Berlin sel. hat damals auch fleißig plakatiert wenn ich mich recht entsinne.

    Die Berliner Flughafengesellschaft hat im letzten Jahr übrigens €100 Mio. für Zinsen aufgewendet, die Höhe der Verbindlichkeiten beträgt €3,5 Mrd. Bei mittelfristig wieder 35 Mio. Fluggästen und einem wesentlich effizienteren Geschäftsbetrieb auf nurnoch einem Flughafengelände wird sich der Flughafen problemlos und ohne weitere Belastung der Gesellschafter selbst finanzieren können.

    P.S. schön dass es Euch allen gut zu gehen scheint! Irgendwie ist alles wie “früher”…

88. 02.05.2020 | 23:31

    veniat®

    Man darf doch Dinge diskutieren, egal wie es einem geht. Den Kausalzusammenhang verstehe ich nicht.

    @rheinländer und sternburg: Ich bin kein Jurist und kann das nicht beurteilen. Aber Sternburg nennt es “steile These” und rheinländer wenn ich es richtig lese für “machbar”. Das sind zwei verschiedene Perspektiven. Ich kann es nicht beurteilen, aber mein Gefühl (was natürlich im rechtliche Sinne maximal unerheblich ist zum Glück) sagt mir, es würde sich ein Weg finden lassen.

    Ansonsten habe ich ja schon ausgeführt, wie sich der BER und Tegel ergänzen können, sodass beide davon profitieren. Das ist ja die Idee. Mehr dann ggf. die Tage, heute nun nicht mehr.

89. 03.05.2020 | 08:18

    Dudel

    Passend zu Tegel

    https://m.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/besuch-auf-dem-leeren-flughafen-berlin-tegel-16742803.html

90. 03.05.2020 | 13:13

    rheinländer

    Ich kann es nicht beurteilen, aber mein Gefühl (was natürlich im rechtliche Sinne maximal unerheblich ist zum Glück) sagt mir, es würde sich ein Weg finden lassen.
    Den Weg habe ich beschrieben. Es ist machbar in dem Sinne, dass es keine unüberwindbaren Hürden gibt.
    Aber es ist nicht realistisch, diesen Weg erfolgreich zu gehen, da an jedem Punkt politische Kosten und juristische Unwägbarkeiten stehen die in Relation zum Nutzen unverhältnismässig sind. Selbst mit Brandenburger Zustimmung.

    Ohne?
    Den gemeinsamen Landesplanungsvertrag mit Brandenburg kündigen? Hier geht es nicht nur um den Flughafen sondern um die gesamten Landesplanung und Raumordnung. Die dafür auf den Kopf stellen. Was hindert Brandenburg dann Eschborn nachzueifern.
    Was hindert Brandenburg dann, weitere (operativ sinnlose aber aus brandenburger Politik lohnende) Beschränkungen für BER zu erlassen. Oder klagefreudige Bürger erzwingen eine überarbeitung der Kapazitäten für BER.
    Juristische Bewertungsfragen bei der zulässigen Kapazität von Tegel, ein zweiter Stern, S- oder U-Bahn anbindung werden nie kommen, die Zeltstädte könnten stehen bleiben, die Anzahl der zulässigen Flugbewegungen, vielleicht 200.000/Jahr vielleicht 60.000/Jahr?

    Würde man diesen Weg gehen, wäre das wahrscheinlichste Ergebnis meiner Ansicht nach, dass die Region zwei vollkommen fehldimensionierte Flughäfen mit insgesamt geringerem Nutzen hat.

    Berlin ist nicht London oder Paris. Mailand profitiert nicht von zwei Flughäfen mit künstlich (politisch) aufgeteiltem Verkehr. Auch andere Städte/Regionen mit höherem Luftverkehrsaufkommen als Berlin sind mit einem Flughafen ausreichend versorgt.

Zitat mit hübschen Anführungsstrichen