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Montag, 27.07.2020

Guten Tag. Ich bin ein Platzhalter, an dem bis heute niemand nichts ergänzt hat.

Listing

27.07.2020

07:00Magazin/Magazin/Features/Handballsportarena extraSpielerisch durch saaarländische HandballgeschichtenSR+Die sportarena extra ist diesen Sonntag am Ball - am HANDball. Ganz spielerisch bewegen sich Moderator Thomas Braml und gleich fünf Gäste durch saarländische Handballgeschichte.
13:35FußballChinese Super LeagueTianjin Teda - Shanghai SIPGDAZN
18:00Transfer Update: Die ShowSky Sport News
ChampionshipFußball
20:40FußballChampionshipSky Bet Championship: Cardiff City - FC Fulham, Halbfinale, HinspielSPORTDIGITAL FUSSBALL HD
20:45FußballChampionshipCardiff - FulhamDAZN+In den Playoffs zum Aufstieg in die Premier League treffen im Halbfinale Cardiff City und der FC Fulham aufeinander. Nachdem beide Teams im vergangenen Jahr aus Englands höchster Spielklasse abgestiegen waren, peilen sie nun den direkten Wiederaufstieg an. // Kommentator: Uli Hebel
21:40BaseballMLBAngels @ AthleticsDAZN
02:00WWE RAW Live (28.07.)DAZN
MLSFußball
02:38FußballMLSSan Jose - Salt LakeDAZN
05:08FußballMLSSeattle - Los Angeles FCDAZN
Übertragung für den 27.07.2020 hinzufügen+

28.07.2020

10:20Leschs KosmosZDFinfo+

Einige Politiker lügen, dass sich die Haare sträuben. Wir verurteilen ihr Verhalten und sind selbst nicht besser: Lügen gehören zum Alltag. Warum fällt es so schwer, die Wahrheit zu sagen?

Bis zu 80 Mal lügt jeder Mensch – täglich. Doch lässt sich auch erkennen, wann jemand lügt? Tatsächlich gibt es Zeichen, und mit geschärftem Blick lässt sich ein Lügner entlarven. Harald Lesch auf den Spuren der Wahrheit hinter der Lüge – ganz ungelogen.

US-Präsident Donald Trump lügt ganz offensichtlich und nachgewiesen. Auch andere Politiker und Sportler sprechen öffentlich oft nicht die Wahrheit - mal mit, doch oft sogar ohne Konsequenzen für die Karriere.

Allgemein verzeihen wir unseren Mitmenschen so manche Unwahrheit. Dabei kommt es jedoch auf die Umstände an: Es gibt weiße Lügen, die reine Höflichkeitsfloskeln sind. Nur so gelingt ein harmonisches Zusammenleben. Und es gibt die sogenannten schwarzen Lügen. Sie dienen dem Eigennutz, um besser dazustehen, und sie schaden häufig anderen. Das Problem: Lügen soll sich zwar an Aktivitätsmustern im Gehirn erkennen lassen. Doch: Je häufiger und abgebrühter jemand lügt, umso weniger reagiert das Gehirn. Ein Abstumpfungseffekt tritt ein, und die nächste Lüge kommt noch leichter über die Lippen.

Doch nicht nur der Mensch flunkert, auch Tiere sind in der Lage, zu schwindeln. Wissenschaftler machen Studien mit einer Art, die dem Menschen in manchem erstaunlich ähnelt: dem Schwein. Und sie fanden Erstaunliches heraus.

Im Kindesalter bildet sich die Fähigkeit zum Lügen aus. Ab fünf Jahren begreifen Kinder, wie schummeln funktioniert. In diesem Fall nichts Bedenkliches, denn kann ein Kind lügen, spricht das für gut entwickelte kognitive Fähigkeiten.

Wissenschaftler suchen seit Langem nach der Formel, mit der sie erwachsene Lügner überführen können. Lügendetektoren werden stetig verfeinert und bleiben doch unzuverlässig. Die Körpersprache verrät oft, ob man flunkert oder nicht. Beim Lügen verändert sich auch die Temperatur von Gesicht und Händen; so wird die Lüge mit einer Wärmebildkamera sogar messbar. Mit einer Trefferquote von über 80 Prozent haben die Forscher damit einen neuen Lügendetektor entdeckt. Eine Hoffnung, auch um Straftäter zu entlarven?

Serie AFußball
19:30FußballSerie AParma - AtalantaDAZN+Während Parma die Saison im Tabellenmittelfeld ausklingen lassen kann, kämpft Atalanta Bergamo mit der besten Offensive der Serie A um die Vizemeisterschaft. // Kommentator: Flo Eckl
21:45FußballSerie AInter Mailand - NeapelDAZN+Inter will Vizemeister werden, Napoli kämpft um einen Europa-League-Platz. // Kommentator: Guido Hüsgen / Experte: Michael Hofmann
MLSFußball
02:08FußballMLSColumbus - MinnesotaDAZN
04:38FußballMLSPortland - CincinnatiDAZN
03:10BaseballMLBDodgers @ AstrosDAZN
Übertragung für den 28.07.2020 hinzufügen+
Dies ist ein Versuch das legendäre Listing von allesaussersport.de zu ersetzen. Eine Maschine liest Sendungen aus. Die Leserinnen dürfen diese ergänzen. Mit Doppelklick auf eine Sendung kann ein Kommentar hinzugefügt werden.
Die Auswahl ist vollkommen unvollständig. Ein Tag geht von 6:00 Uhr bis 6:00 Uhr. Die Machine wird trainiert, wird aber nie perfekt sein. Das Listing hier zerstört sich in dem Moment selbst, in dem dogfood wieder Zeit für allesaussersport.de findet. Eine Vorschau über den aktuellen und den Folgetag hinaus gibt es hier. Dort können außerdem Wünsche und Anmerkungen hinterlassen werden.

98 comments

  1. Franzx

    kleiner Tipp falls die Gewitter heute Abend schon einschlagen sollten; Athlete A auf Netflix, die Doku über den Belästigungsskandal bei den US Turnerinnen. Was ich ganz spannend daran finde, dass der Fokus jetzt weniger auf den Taten von Larry Nassar liegt, diese sind ja bekannt, sondern eher darauf wie der Verband versucht hat, die Vorwürfe gegen Nassar unter den Teppich zu kehren und wie “Athlete A”, also die erste Athletin, die sich gemeldet hat, selbst als amtierende Vizeweltmeisterin nicht für Rio nominiert wurde, nachdem sie erstmals den Verband kontaktiert hatte:

    https://www.netflix.com/de-en/title/81034185

  2. Ich nehme an, dass die brechenden Nachrichten damit heute geschrieben sind und die Stotternews ihren Tag damit vollziehen können? Sonst ist ja heute rein gar nichts und morgen noch weniger. Das Listing sieht schon richtig traurig aus.

  3. papaschlumpf

    #boxen: auch wenn boxen ausserhalb von deutschland mehr als nur randsportart sein mag, aber das volumen für ein paar kämpfe hab ich nie verstanden. für USA und vielleicht mittel- und südamerika hat das potential, aber in europa ist das ohne wert. in deutschland kennt den sportsmann ausserhalb der boxen-insider niemand, auch in UK, frankreich und italien dürfte das gelten.
    boxen ist inzwischen zur nischen-blase zurück-mutiert, weil es keine globalen typen gibt. da lässt man schön die finger weg. wenn sowas für +/- null lizenzsumme hergeht, okay. sky hat nicht umsonst die letzten verzweifelten versuche nur noch als pay-per-view angeboten. selbst das hat sich nicht gerechnet…. ergebnis = danke! und viel erfolg!!!!

    habt spass!

  4. Franzx

    denke eher, dass DAZN die gleichen Probleme hat wie alle anderen Sportrechteinhaber derzeit. Man kann einfach derzeit keine Veranstaltungen mit Publikum anbieten und damit passt dann das Vertragsvolumen nicht mehr, abgesehen von der Anzahl der Abonnenten.

  5. forlan

    ich denke mal, Boxen und mma sind auch immer ein Zugpferd im PPV Markt, den man außer halt in Deutschland, nicht vernachlässigen sollte. Da schauen schon mal ein paar Hunderttausend für 50 oder mehr Dollar pro Kampf zu.

  6. Embolado

    DAZN fährt beim Boxen jedoch genau die umgekehrte Strategie, also kein PPV. Zumindest sind Boxen, Darts und CL&EL die vier Sachen die ich bei DAZN am häufigsten schaue.

  7. forlan

    @embolado: Ich meinte damit primär USA. Wo schaust Du DAZN? In D? Da ist ppv natürlich ein traditionell schwieriges Thema, siehe Komentar von papschlumpf

  8. Embolado

    @forlan – Ich meine auch primär die USA. Denn das ganze Geld im Boxen gibt DAZN primär für die USA aus, nicht für Deutschland. In Deutschland übernimmt man dann die Übertragungen von DAZN US und packt noch einen deutschen Kommentar draus. Und dort ist Boxen bei DAZN nicht PPV (sondern regulär wie in Deutschland im Abo) und damit vom Grundsatz her in den USA ein anderes Geschäftsmodell.

  9. Bregalor

    Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich dennoch der eine oder andere Fan finden wird, der bereit ist ins Stadion zu gehen, obwohl nicht alle Plätze besetzt werden dürfen.

  10. Das wäre zumindest eine interessante Entwicklung: Was macht der BVB und was machen die BVB-Fans, wenn die Ultras nicht ins Stadion gehen wollen und boykottieren? Ich denke, dann füllt der BVB in Rekordzeit das Stadion auch im Ultrablock sehr schnell mit anderen Zuschauern – könnte das zumindest. Und dann wäre die Frage, was das heißt. Sind die Ultras weniger relevant als sie immer kolportieren? Sind sie so mächtig, dass der BVB sich nicht traut, gegen sie zu handeln? Interessante Spielchen sind das, die ganz andere Fragen, u. a. nach dem Stellenwert der Ultras, beantworten.

    Selbstverständlich gilt hier BVB synonym für andere Clubs mit boykottwilligen Ultras wie eben S04 oder sicher auch andere.

  11. spoonman

    @Bregalor

    Sicherlich. Wenn man sie lässt. Aber die Fan-Organisationen fordern jetzt, dass gar keiner reingelassen wird, was ich nach dem Slogan “Fußball ohne Fans ist nichts” schon einigermaßen absurd und anmaßend finde.

    “Stadionbesuche erst dann wieder möglich machen, wenn alle ins Stadion dürfen”, lautete die am Sonntag auf Facebook verbreitete Botschaft des Schalker Fan-Club Verbands.

    In St. Etienne hatte die Fanszene mit ihrem Boykott Erfolg: Der Verein hat sich solidarisiert und vor dem Pokalfinale alle 900 zur Verfügung stehenden Tickets aufgekauft, damit sie nicht in den freien Verkauf gehen konnten.

  12. NoBlackHat

    Die organisierte Fanszene überschätzt sich mal wieder maßlos. Ich hoffe, es kommt zum Showdown mit dem von @venait skizzierten Verlauf. Danach ist viellecht mal Ruhe.

  13. @NoBlackHat: Da liegen so starke wirtschaftliche Interessen im Pott (versteht ihr…Pott….Knallergag), dass kein Verein sich nur aus goodwill gegenüber den Ultras freiwillig in Verzicht üben wird. Man wird sich irgendwie da arrangieren (müssen).

  14. Bregalor

    Und vielleicht will man auch den Nicht-Ultras nicht auf den Schlips treten.

  15. Embolado

    Gibt es eigentlich einen ernsthaften Grund hinter dieser Forderung: Entweder alle oder keinen? Mir fällt nämlich keiner ein. Es ist nun mal Pandemie und da kann es nicht verantworten, dass alle ins Stadion dürfen. Das ist nun mal Fakt. Nun versucht man eben das Beste, dass so viele Leute wie möglich ins Stadion dürfen und man es trotzdem noch mit der Gesundheit verantworten kann. Das ist doch eigentlich eine schöne Sache. Wie kann man nun so dumm sein solch eine Forderung zu machen? Wenn zum Beispiel nur 33% rein dürfen, dann kann man es doch so machen, dass jemand nur jedes dritte Mal ins Stadion darf, damit jeder fair bei der Auswahl behandelt wird. Wenn man da ein faires und transparentes Konzept (von mir aus auch losen) vorstellt ist das doch super.

  16. spoonman

    @Embolado

    Ich fürchte, der einzige ernsthafte Grund ist, dass die keinen Bock haben, Abstand zu halten. Und sie wollen halt nicht, dass dafür andere Fans ins Stadion kommen, die bereit sind, sich an die Regeln zu halten.

    Die meisten befürchten schließlich, dass unter den kolportierten Bedingungen das Stadionerlebnis nicht als solches empfunden werden kann. Wenn plötzlich die Fangruppe, die seit Jahren gemeinsam zu Spielen pilgert, getrennt wird. Wenn der langjährige Dauerkarteninhaber nicht auf seinem angestammten Platz stehen oder sitzen darf. Oder wenn man sich nach einem Treffer nicht leidenschaftlich in den Armen liegen kann.

    Schon der Zusammenschluss “Unser Fußball”, dessen Initiative Stand Montag von rund 2400 Fanklubs sowie mehr als 13.000 Einzelpersonen unterstützt wird, hatte auf die Bedeutung der Anhänger hingewiesen. Diese müssten als “elementarer Bestandteil des Fußballs anerkannt werden”, schließlich lebe der Fußball “von einer vielfältigen Fankultur im Stadion”.

    Dabei ist die Anzahl an möglichen Zuschauern innerhalb der Fanlager längst nicht der einzige Aspekt, der für Unverständnis sorgt. Auch die Personalisierung der Tickets missfällt sowohl schwarz-gelben als auch königsblauen Anhängern. “Jedem sollte bewusst sein”, hieß es in der Mitteilung des Schalker Fan-Club Verbands, “dass ein Besuch in unserer Donnerhalle nur mit vielen Auflagen verbunden sein wird”.

    Während ich bei der Hopp-Geschichte noch gewisse Sympathien für die Proteste hatte (Fadenkreuze ausgenommen), fehlt mir diesmal jedes Verständnis. Wie auch immer: Das könnte in den nächsten Monaten noch sehr spannend werden.

  17. Original

    Sehe das mit der geringeren Auslastung jetzt auch nicht so kritisch, da es nunmal eine Ausnahmesituation ist und dann lass doch die Leute rein, die sich so ein Spiel auch mit 2m Abstand anschauen moechten. Die Personalisierung der Tickets sehe ich aber auch kritisch – da kann man sich sicher sein, dass das nicht mehr rueckgaengig gemacht wird.

  18. Franzx

    ich zitiere Malik aus anderem Zusammenhang: Ihr denkt schon wieder alle viel zu rational

  19. Thor

    Da hat FranzX Recht. Mein 6-Jähriger hat mir das ja auch erklärt, dass jetzt draußen wieder alle zusammenspielen müssen, weil: “Sonst macht’s keinen Spaß und dann ist es ja sinnlos”.

  20. Dudel

    Die wollen keinen Abstand, die wollen keine Regeln befolgen, die wollen keine persönlichen Daten angeben, die wollen keine Masken tragen.

  21. schranke

    Wie sieht das mit dem Stadioboykott rein rechtlich aus? Haben die Vereine bislang schon Dauerkarten verkauft? Falls ja, dann kann der Inhaber boykottieren, aber sein Platz kann nicht noch einmal verkauft werden. Der bliebe also leer. Und wer gehen will, der geht halt. Spannend würde es doch nur, wenn bislang keine Karten verkauft worden sind, weil dann Ultras – und andere Interessentengruppen – eventuell andere Hebel haben, um Druck ausüben zu können.

  22. Dudel

    Es gibt aber auch bei einigen Clubs die Regel, dass die Dauerkarten entzogen für die Folgesaison gekündigt werden, wenn nicht eine bestimmte Quote an Spielen besucht wurde.

  23. Haidhauser

    Bei dem Tempo, das die Pandemie aktuell vorlegt bin ich ernsthaft skeptisch ob wir im Herbst noch über „alle oder keiner“ im Stadion diskutieren.

  24. Nesro

    Es gab zumindest in der Vergangenheit Diskussionen/Beispiele, dass Vereine Dauerkarten für die folgende Saison abnehmen wollten, wenn jemand x Zahl Spiele verpasst (und nicht über die internen Tausch portale der Platz genutzt wird).
    Klappt natürlich mehr bei Vereinen mit Dauerkartenwarteschlange (also nicht Leverkusen).

    Ob man ne nicht genutze Dauerkarten im Laufe der Saison anerkennt, könnte schwierig werden. Aber in zeiten von Corona ist viel möglich

  25. KHR ist einfach die Verkörperung aller Klischees über unangenehme, einflussreiche Männer.

    Dass Sebastian Hoeness keinen eigenen Namen hat, sondern überall nur über seine Verwandschaftsbeziehung bezeichnet wird (meine Lieblingsbemerkung dazu: “Als wäre er eine Frau”) ist ja schon absurd genug. Aber warum ist er überall der Neffe von Uli? Hat der Mann keinen Vater? Oder kennt wirklich niemand mehr den Dieter?

  26. Zaungast

    Dass Babelsberg 03 im letzten November fristlos den Profitrainer entlassen hatte und der sich dagegen wehrte, war doch hierzukommentarspalte ebenfalls Thema. Noch nicht hier erwähnt, wenn ich es nicht übersehen habe: Am letzten Donnerstag war Termin im Arbeitsgericht und dort einigte man sich nach einigem Zieren, und zwar auf einen Vergleich, der auch beinhaltet, (Zitat) „künftig über den Fall Verschwiegenheit zu wahren“. (Interessant in diesem Zusammenhang, wie unterschiedlich detailreich die beiden Berichte sind.)

  27. MarioP

    #Hoeness

    In der Tagesschau wurde zuerst Dieter genannt. #Qualitätsjournalismus

  28. MarioP

    Und “als wäre er eine Frau” sagte ich zu meiner Herzdame.

    Ein Gedanke mit sternburg…

  29. Peter Pan

    und noch tiefer als Liga 5 und dem “Sportplatz Grubenstraße” (wahrscheinlich) kann es für den ruhmreichen RWE (Ost) ja auch kaum gehen (abgesehen von einer Vereinslöschung)

  30. Kombüse

    @Titus
    Springerpresse darf direkt nach Abpfiff Highlightclips ausstrahlen. DAZN darf auch die Highlights der Samstagsspiele zeigen, bloß eben versetzt.

  31. @spoonman: Die Forderung “Alle oder keiner” macht in der Bundesliga-Fanszene (und das ist sehr viel mehr als “die Ultras”) schon ziemlich lange die Runde. Ich möchte dazu neben Franzx’ “Ihr denkt schon wieder alle viel zu rational” die andere Weisheit einwerfen: Wenig ist von der Realität in den Kurven weiter weg als die Sofasportler auf aaaas (dabei nehme ich mich selber nicht aus).

    Hier wird sich eine starke Meinung über Befindlichkeiten von Menschen gebildet, in deren Lebensrealität man nicht steckt.

    Ich habe dazu keine abschließende Meinung. Aber ich kann auf der emotionalen Ebene diesen Standpunkt schon irgendwie nachempfinden und verspüre eine gewisse Sympathie für ihn.

    Neben dem schon gesagten habe ich dazu grosso modo (einer muss diese Phrase ja mal verwenden, bevor dogfood hier völlig in Vergessenheit gerät) drei Argumentationsstränge wahrgenommen (unter anderen bei Drei90, so ehrlich darf man sein):

    – Das einzige, was mir über diese ganze Scheiße hinweg hilft, ist der Gedanke an den einen Moment, wenn wir alle zusammen wieder zu n-Tausenden in unsere $Kurve einfallen und zum ersten Mal nach der ganzen beschissenen Zeit zusammen $Hymne anstimmen. Bei dem Gedanken kommen mir jetzt schon die Freudentränen. Wenn sie mir diesen Moment jetzt auch noch wegnehmen, dann weiß ich nicht, wie ich das alles weiter aushalten soll.

    – Ich möchte nicht, dass unser sozialer Kosmos von Dauerkarten-Besitzern und sonstigen Immer-im-Stadion-Hockern in einen Teil glücklicher Losgewinner, die schön separiert vor sich hin Fähnchen schwenken, und vielen Losverlierern, die weiter ausgesperrt bleiben, aufgeteilt wird. Damit würde unsere Fanszene dauerhaft zerstört und das will ich nicht erleben.

    – Was DIE haben, behalten DIE auch. Das ist ja nicht nur eine kleine Anzahl an Zuschauern, sondern auch Personalisierung (Rückverfolgung), Vereinzelung, Versitzplatzung und überhaupt die komplette Kontrolle über alles, was auf den Tribünen geschieht. Lassen wir das jetzt zu, dann werden wir nach der Pandemie nichts davon wieder los. Jedenfalls nicht komplett und ganz sicher nicht ohne Kampf. Das ist ein paar Sitzplätze für ein paar glückliche Losgewinner unter uns nicht wert. Dann halten wir lieber alle noch etwas länger gemeinsam durch.

    Das sind drei (es gibt bestimmt noch mehr) recht unterschiedliche Argumentationen, zu denen jeder stehen kann, wie er will. Die ersten beiden sind rein emotional und entziehen sich damit ohnehin jeder Ratio. Die dritte ist rational, aber in Misstrauen begründet und streng genommen ein Kategorienfehler, weil eigentlich gar kein sachliches Gegenargument gegen “einige Fans reinlassen” – was es aber bei ausreichend Misstrauen als rein taktische Herangehensweise nicht falsch macht.

    Ich muss zugeben, ich teile dieses Misstrauen und habe schon deswegen mindestens Verständnis für die dritte Argumentation. Taktik ist halt trotzdem kein Argument.

    Und ich kenne so halbwegs die Lebensrealität, in der das Stadion sehr viel mehr ist, als ein Angebot der Unterhaltungsindustrie. Nämlich ein öffentlicher Raum als zentraler Ort sozialer Kontakte und persönlichem Gruppen-Erleben mit hoher emotionaler Bindung. Auch wenn es Phrasen sind: Für viele Menschen ist “ihr” Stadion gleichzeitig die moderne Agora und “ihr eigentliches Wohnzimmer” (die Formulierung hört man ja nicht nur aus Pathos von so vielen Leuten).

    Ich wäre deshalb vorsichtig, die emotionalen Argumente hinter einer solchen Forderung pauschal zu pathologisieren. Auch wenn ich persönlich sie nicht teile. Und auch wenn ich den Verdacht habe, dass mindestens bei einigen Leuten dahinter unausgesprochene Emotionen stehen, die man eher in einer Analogie zum Liebeskummer findet (“Ich halte halbwegs aus, dass sie ein Jahr in Australien ist, aber dann soll sie da bitte keinen anderen haben”, sowas).

    Emotionen sind selten falsch oder richtig. Emotionen sind schlichtweg. Und allein Emotionen von Fans sind es, die aus Alltags-Fußball den Profi-Fußball machen. Das ist eine Binse und sie wird oft für verquere Dinge in Anspruch genommen. Aber das macht sie nicht falsch.

    tl;dr: Glücklicherweise ist all das, meine ganzen Buchstaben, Deine ganzen Buchstaben, deren ganze Buchstaben, alles egal. Weil die Realität exakt null interessiert, was ich, Du oder diese Leute über diese Frage denken. Ich glaube, ich hab das hier schon mal vor einigen Wochen angedeutet, als mir die Forderung zum ersten Mal unterkam:

    Sobald die Pandemielage innerhalb unserer Pandemie-Strategie nicht mehr rechtfertigt, den Clubs nicht zumindest ein paar tausend Besucher im Stadion zu erlauben, _muss_ die Politik ihnen das auch erlauben (andernfalls tun das die Gerichte). Und so ein Punkt muss denklogisch früher oder später kommen. Wie sollte es auch anders gehen? So eine Pandemie ist ja nichts, was sich von heute auf morgen ausknipst.

    Und sobald ihnen das erlaubt ist, _müssen_ die Verantwortlichen in den Clubs das – schon aus Gründen der wirtschaftlichen Verantwortbarkeit – auch in Anspruch nehmen. Wer als Verantwortlicher noch bei einem Club arbeitet, in dem er ausschließlich einer binnendemokratischen Mitgliederversammlung Rechnung legen muss, der _kann_ eventuell zu einem anderen Verhalten angehalten werden, wenn sich die entsprechenden Mehrheiten finden (was ich angesichts der gegenläufigen Interessen zunächst mal anzweifeln würde, aber kann ja passieren) und wenn diese ausreichend zeitnah organisiert und in die richtige vereinsrechtliche Form gegossen werden (das halte ich für komplett abwegig). Das wäre dann aber eine Ausnahme. Eine Ausnahme, die erst nach der einfachen Wahrheit eingezogen würde, dass sie erst einmal alle reinlassen müssen, die rein dürfen.

    Oder jetzt mal ganz kreativ gedacht: Vielleicht gibt es auch einzelne Verantwortliche, die sich sagen (und das Rückgrat haben, auch so zu handeln): Ich kenne unsere Anhänger, und wenn wir uns jetzt zu “Alle oder keiner” verpflichten, dann bringt uns das auf lange Sicht mehr und das bekomme ich auch den Mitgliedern (und ggfs. anderen Anteilseignern) verkauft.

    Das sind schon ziemlich kreative Gedankenspiele. Die selbst wenn sie zutreffen, nur für sehr wenige Teilnehmer zutreffen und spätestens dann wird das wahrscheinlich auf dem Altar “die anderen machen das auch und das bringt uns im Wettbewerb ins Hintertreffen” geopfert werden.

    Fazit: Egal wie man zu dieser Forderung steht, die Fans kämpfen da einen von vornherein aussichtslosen Kampf, in den ich an deren Stelle keine Kraft investieren würde (und wenn, dann lokal und nicht als medienwirksame Bewegung). Und wer deren Forderung nicht teilt, der kann das schon deswegen ignorieren.

    Und weil man das so schön wegignorieren kann, kann man sich Häme darüber ruhig auch sparen. Es ist für uns alle die erste Pandemie und jeder hat seinen eigenen Sollbruchstellen. Wie in anderen – sehr viel wichtigeren – Sachverhalten halte ich auch hier Empathie für angebrachter als Häme.

  32. Heiner

    Da hat sich der Umbau des Steigerwaldstadions jetzt auch nicht so gelohnt.

  33. NoBlackHat

    Juristen müssen aber auch aus allem und jedem eine längere Abhandlung machen – wäre nichts für mich. In der Schlußfolgerung treffen wir uns aber wieder: In dieser Pandemie-Zeit gibt es kein Wünsch-dir-was oder beleidigtes auf den Boden stampfen – die aktuelle Virussituation bestimmt die Spielregeln. Diese kann man enger oder weiter auslegen – das wird wohl auch passieren – aber der Weg ist vorgezeichnet, ob das den Ultras passt oder nicht.

  34. spoonman

    @sternburg

    – Das einzige, was mir über diese ganze Scheiße hinweg hilft, ist der Gedanke an den einen Moment, wenn wir alle zusammen wieder zu n-Tausenden in unsere $Kurve einfallen und zum ersten Mal nach der ganzen beschissenen Zeit zusammen $Hymne anstimmen.

    Dieser Gedanke sei ihnen gegönnt, und es zwingt sie ja auch niemand, schon vor diesem Moment in kleineren Gruppen ins Stadion zu gehen. Sicher würden die Vereine ggf. aus Rücksicht auch bis dahin keine anderen Fans in die entsprechenden Blöcke lassen.

    Wenn sich aber einige auf den Standpunkt stellen “Solange wir es für richtig halten, nicht ins Stadion zu gehen, hat auch niemand anders hinzugehen”, dann halte ich das schlicht und einfach für größenwahnsinnig.

    Und ja, ich halte es auch für möglich, dass sich einige Vereine (insbesondere die mit kleineren Stadien) diesem Druck beugen, wenn sie die Einnahmen aus ein paar tausend verkauften Tickets minus erforderliche Hygienemaßnahmen gegen den zu erwartenden Stress mit den Ultras abwägen.

  35. BSI

    Irgendwie schon witzig, dass es in der gesamten MLB nach gerade mal drei Spielen pro Team kein einziges mehr gibt ohne Sieg und auch keines ohne Niederlage. Sweeps sind offenbar out, der Besen kann weggelegt werden.

  36. tony

    der Humor von Pannewitz gefällt mir:

    Wir waren zu Beginn mit Spie­lern wie Bas­tian Oczipka, Fin Bar­tels oder Marcel Schied unter­wegs und oft feiern. Die Jungs haben die Kurve bekommen. Fin Bar­tels, zum Bei­spiel, hat sich nach einem halben Jahr um 180 Grad – ach was, um 360 Grad – gedreht und ist über­haupt nicht mehr weg­ge­gangen.

  37. spoonman

    Ausgerechnet die Offebäscher sind pragmatisch? Ein Schelm, wer Böses dabei denkt :)

  38. @Zaungast: Tiefen Dank für den Hinweis und die beiden Links. Das ging an mir vorbei.

    Schön, dass wir jetzt deutlich mehr über den Sachverhalt sicher wissen. Insbesondere, wenn man beide Texte nebeneinander liest, das sehe ich auch so. btw: Wobei man das eher als Potsdamer Lokalteil des Tagesspiegel vs Märkische Allgemeine lesen sollte und dann macht das für den unbeteiligten Betrachter gleich viel mehr Sinn, dass die jeweils eine Person vor Ort hatten.

    Große Liebe für:

    Die „fast fußballchristliche Entrüstung“ des Klägers sei unglaubwürdig: „Dieser Impetus erscheint uns ein wenig milieuuntypisch“.

    Die Verschwiegenheitsklausel ist übrigens in solchen Vergleichen fast so Standard wie die Tatsache, dass erstinstanzliche Verfahren vor dem Arbeitsgericht praktisch immer genau dort letztgültig in einem Vergleich beerdigt werden (das Gericht besteht dabei aus einem “richtigen” Richter als Vorsitzendem und je einem Vertreter der Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite und “Vergleich” heißt für das Gericht, man muss kein Urteil schreiben, aber das nur am Rande). Mich dünkt, dem Mann von der MAZ fehlt da etwas Erfahrung oder er traut seinen Lesern wenig zu. Die öffentliche Verhandlung konterkariert das natürlich maximal, wenn jemand wie Christoph Kluge anwesend ist und das so akribisch mit schreibt. Aber deswegen löscht man das ja nicht aus seinem Textbaustein.

    So oder so, man erfährt da doch viel Interessantes. Mich würde interessieren, wie Jens Keller auf die Lektüre reagiert.

    @MarioP: “In der Tagesschau wurde zuerst Dieter genannt.”

    Hilf mir mal bitte: In der Tagesschau der ARD war der Wechsel eines Nachwuchsmanschaftstrainers vom FC Bayern zu 18,99 Hoffenheim Thema? Das ist nicht Dein fucking ernst?

    “Ein Gedanke mit sternburg…”

    Guter Hinweis. Das nimmt die Tage überhand. Wir müssen etwas aufpassen, bevor dem Publikum noch auffällt, dass hier eine milieutypische Kontroverse künstlich aufrecht erhalten wird, um an einem ekelhaft harmonischen Ort sowas wie Streit vorzugaukeln. Moment, habe ich jetzt den leisen Teil laut gesagt?

  39. Paul Herrmann

    In Bieber gibt es noch Leute, die seit 50 Jahren jede Woche die gleiche verstaubte Kutte tragen (“hoch lebe die Freundschaft zu Bayer 04”) und jede Erwin-Ausgabe auswendig kennen und es gibt auch noch ein paar in die Jahre gekommene ASF-ler, die gelegentlich nach dem Rechten schauen.
    Aber diese modernen “tradionsliebenden” Zaunkletterer, Selbstdarsteller und Sich-selbst-Feierer haben da nie eine wichtige Rolle gespielt…

  40. #Snooker
    Mit dem Schweizer Alexander Ursenbacher hat sich eben erstmals ein deutschsprachiger Spieler für das Crucible qualifiziert. Die WM beginnt am Freitag.

  41. Paul Herrmann

    Die gibt es in DA auch nicht…Eine der wenigen sympathischen Angewohnheiten bei euch…

  42. @spoonman:

    “Wenn sich aber einige auf den Standpunkt stellen “Solange wir es für richtig halten, nicht ins Stadion zu gehen, hat auch niemand anders hinzugehen”, dann halte ich das schlicht und einfach für größenwahnsinnig.”

    Größenwahnsinnig, vermessen, von vornherein verlorener Kampf – das sind Nuancen in der Formulierung und ich würde keiner direkt widersprechen. Ich finde trotzdem angebracht, zu differenzieren: Was ist Forderung, was Appell und was Wunsch? Wie viel Wunsch steckt in welcher Forderung und wie viel Empathie kann ich dem entgegen bringen? Da bricht man sich keinen Zacken aus der Krone.

    “gegen den zu erwartenden Stress mit den Ultras abwägen”

    Nochmal: Als Sofasportler wäre ich sehr vorsichtig bei der Annahme, dies sei ein reines Ultra-Thema. Mein Eindruck ist komplett gegenläufig. “Die Ultras” würde ich da eher ausnehmen, weil die – für ihre Positionen folgerichtig – von vornherein gegen jede Fortsetzung ohne Zuschauer waren und sind. Die ärgerst Du damit nicht zusätzlich, die sind eh schon raus aus der Nummer. Es sind die “normalen” Kurvensteher und – vor allem – ehemaligen Kurvensteher auf den Sitzplätzen, die diese Position vertreten.

  43. Nunja, Kretschmer zu widersprechen ist ja auch wirklich keine Nachricht (egal, worum es geht).

    Interessehalber: Wie schwer viel es Dir, Patrick Gensing zu verlinken?

  44. tony

    wann herrschte an diesem Ort eigentlich zuletzt so viel Harmonie?

    kann es tatsächlich sein, dass es allen gut tut wenn gerade kein Pro7-Schwachsinn, Ping-Pong-Antarktis-Meisterschaft oder ähnliches stattfindet?

  45. @sternburg: Deine Einzelexegese in allen Ehren, aber wenn wir wie franzx sagt nicht zu viel Rationalität annehmen sollten, um das nachzuvollziehen, dann ergibt dieses doch eher tiefgreifende Analyse irgendwie weniger Sinn, weil diejenigen, um die es geht gerade nicht so weit gedacht haben.

    Stichwort “Personalisierung der Tickets”: Nie und zu keinem Zeitpunkt ist dies ein wie auch immer geartetes Mittel, irgendetwas wie Kontrolle oder Sicherheit zu erwirken. Alleine schon deshalb, weil in keinem größeren Stadion auf dieser Welt 50.000+x Menschen einzeln kontrolliert werden können.

  46. Embolado

    Apropos ProSieben Show: Blümchen war heute bei der Puls Show mit Gätjen. Das ist aber schon eine der schlechtesten Shows die jemals auf ProSieben laufen. Ich behaupte ja immer noch, dass sie die nie ausgestrahlt hätten ohne Corona, da sie noch mit Publikum aufgezeichnet wurde.

  47. @tony: Harmonie bedeutet ja auch ein ausgeglichenes Verhältnis unterschiedlicher Teile zueinander. Deshalb ist es sehr wohl auch harmonisch, wenn verschiedene Meinungen gleichsam kund getan und erörtert werden. So gesehen war es hier fast nie nicht harmonisch. Ab und an hat die Aliatorik vielleicht ein paar Misstöne an die akustische Oberfläche befördert, aber am Ende waren das nie mehr als sich in weitestgehenden Wohlklang auflösende Akkorde, aber nie Resonanzkatastrophen.

  48. Sehe ich genauso, Embolado. Ich habe die einmal kurz und dann bei wieder geschaut. Grausam und Gätjen kann es auch nicht mehr retten.

  49. Aleatorik natürlich. Schon kurios, dass Fleksy das nicht kennt. Quasi ein Metagag von meiner digitalen Tastatur an der Stelle.

  50. fak

    Ich glaube, es sollte eigentlich Alligatorik heißen. Fachbegriff für zähnefletschendes Tippen ins Internet.

  51. Dudel

    Mit Felix Neureuther und Andi Goldberger heute eine launige Runde im Hangar-7.

  52. Lurker

    Stichwort “Personalisierung der Tickets”: Nie und zu keinem Zeitpunkt ist dies ein wie auch immer geartetes Mittel, irgendetwas wie Kontrolle oder Sicherheit zu erwirken. Alleine schon deshalb, weil in keinem größeren Stadion auf dieser Welt 50.000+x Menschen einzeln kontrolliert werden können.

    Ich war bei der WM in Russland in 2 Stadien mit über 50.000 Zuschauern sowie in weiteren mit um die 45.000 Zuschauern. Bei jedem Spiel wurde jeder Zuschauer einzeln kontolliert. Die Kontrollen waren mit denen am Flughafen vergleichbar.

  53. Thor

    @Sternburg
    Lurker ist kein Sofasportler. Bitte handeln.

    Finde eh, dass die Tür hier immer nachlässiger wird, am Ende kommt noch einer rein, der sich auskennt.

  54. @veniat: (ich googel jetzt nicht “Aleatorik”, halte das aber für einen Fachbegriff aus dem Würfel-Bereich und “Alligatorik” für irgendwas spitzfindisches aus dem deutschen Hip-Hop):

    “Deine Einzelexegese in allen Ehren, aber wenn wir wie franzx sagt nicht zu viel Rationalität annehmen sollten, um das nachzuvollziehen, dann ergibt dieses doch eher tiefgreifende Analyse irgendwie weniger Sinn, weil diejenigen, um die es geht gerade nicht so weit gedacht haben”

    Vielleicht ist es zu spät, aber ich versteh inhaltlich überhaupt nicht, was Du damit aussagen möchtest. Vielleicht liegt es an mir, aber könntest Du das nochmal umformulieren?

    Bei mir kommt an: “Du kannst den Deppen ja gerne Empathie entgegen bringen. Aber die sind doch viel zu doof, selber zu durchschauen, woher ihre Emotionen stammen. Und dann ist doch wohl jede Empathie verschwendet.” Ich kann mir schwer vorstellen, dass Du dies gemeint hast.

    “Alleine schon deshalb, weil in keinem größeren Stadion auf dieser Welt 50.000+x Menschen einzeln kontrolliert werden können.”

    Lurker hat bereits ein Gegenbeispiel gebracht. Unter anderem jedes italienische Stadion bietet weitere (btw: Vielleicht solltest Du Dich in solchen Fragen ab und an mal mit ernsthafteren Fans Deiner Eintracht ins Benehmen setzen – ohne dass ich damit die dumme “wer ist ein richtiger Fan?”-Frage aufwerfen möchte).

    Natürlich kann man das. Hier und da kommen halt ein paar tausend Leute erst das eine oder andere Viertelstündchen nach Anpfiff ins Stadion und so manche Person kommt auch gar nicht rein, weil sich auf dem Ticket irgendein kleiner Schreibfehler eingeschlichen hat, weswegen Ticket und Ausweis nicht mehr komplett übereinstimmen. Und sehr viele Leute haben auf den Scheiß überhaupt keinen Bock mehr und bleiben zu Hause. Aber natürlich geht das. Ist eine reine Abwägungsfrage und man muss es nur wollen.

  55. Zaungast

    Stichwort „Verstrahlte Friedensfahrt“: Allein vom Titel ausgehend dürfte es sich um die Internationale Friedensfahrt 1986 handeln. Im Wikipedia-Artikel sieht man gleich im Inhaltsverzeichnis unter Vorgeschichte schön, was es mit dem „verstrahlt“ auf sich hat.

    Stichwort Arbeitsgerichte und Vergleiche: Im Sportbuzzer-/MAZ-Artikel wird kolportiert, dass der Richter „das Arbeitsgericht als “Vergleichsweltmeister” bezeichnete“ (MAZ = Märkische Allgemeine). Übrigens ist der Journalist schon einige Jahre bei der MAZ. Das sagt aber nichts darüber, wie oft er Verhandlungen beim Arbeitsgericht besucht hat.

    Dass Jens Keller nicht aus sportlichen Gründen bei Union Berlin entlassen worden war, wurde doch aber auch hier genüsslich ausgebreitet.

    Aber danke für deine Ausführungen, Sternburg.

  56. @Zaungast: Wow. Wie viel Drama sich aus ein paar dürren Worten an Wikipedia-Eintrag entfalten kann.

    Zur MAZ: Wenn ich Deine Worte lese habe ich den Eindruck, ich könnte da an ein zwei Stellen Widerspruch formuliert haben, wo ich Dir eigentlich zustimmen wollte. Jedenfalls und bevor das falsch stehen bleibt: Ich moser nicht über die Formulierungen von Stephan Henke und er wird schon wissen, was er seinen Lesern zutrauen kann und muss (oder seine Redaktion; wer weiß, was da wie zusammengestrichen wurde). Grundsätzlich finde ich es überhaupt sehr gut, dass ihn jemand dafür bezahlt hat, dort vor Ort gewesen zu sein. Es ist halt einfach nur noch besser, dass wir zusätzlich den PNN-Bericht haben. Viel besser.

    Zum Spruch mit dem “Vergleichsweltmeister”: Genau das meinte ich. Da ist halt so eine Formulierung, die kann man bringen oder es auch lassen. Aber jeder, der jemals mit erstinstanzlichen Arbeitsgerichten zu tun hatte, lächelt darüber hinweg und weiß, der geht an die Parteien. Und sind die – wie hier – anwaltlich vertreten, dann gibt es da Denkblasen, in denen (“Gut, dass er es mal von jemand anderen hört”) steht. Nach zwei fruchtlosen Schlichtungsterminen allemal.

  57. @lurker: Ok, also ich halte deine Expertise für mehr als ausreichend, um erstaunt zur Kenntnis zu nehmen, dass du den Eindruck hattest, es wurde jeder kontrolliert. Und sternburgs Aussage deckt sich ja damit. Demnach formuliere ich das gerne um: Ich möchte in keiner Regelmäßigkeit Bundesligaspieler sehen, bei denen man nur mit einem personalisierten Ticket rein kommt. Bei einer WM oder EM ist das noch was anderes vielleicht, in Italien kann ich nicht beurteilen, ob das überall so ist oder nur bei manchen Clubs (ggf. mit Vorgeschichte?).

    @sternburg: Nein, das meinte ich definitiv nicht. Was ich eigentlich sagen wollte ist: Völlig unabhängig davon, ob ein Anhänger der Ultraschaft dazu in der Lage wäre oder nicht, möchte er sich (vielleicht) nicht rational mit der Sache beschäftigen. Daher der Verweis auf franzxsens Hinweis, wir würden es mitunter zu rational angehen. Gerade weil die Ultras (pauschale Zusammenfassung) nicht rational, sondern emotional bis fanatisch an die Sache herangehen, läuft eine (wie von dir angerissene) rationale Erklärung naturgemäß ins Leere. Nicht, weil sie falsch ist und nicht, weil die Ultras nicht rational argumentieren können, sondern weil sie es bewusst nicht machen wollen und du aber einen Versuch der rationalen Erklärung abgibst.
    Kurzum: Es gibt vereinfacht gesagt keine (relevante) Schnittmenge im Venn-Diagramn zwischen Rationalität und Emotionalität. Näheres weiß auch Herr Freud genauer zu beschreiben. So in etwa meinte ich das.

    @Heiner: Kennst du Asterix und Obelix? Alea iacta est heißt es da, die Würfel sind gefallen. Genau das meint Aleatorik unter anderem in der Musik – das zufallsbasierte Entwerfen von Stücken. Im Gegensatz dazu steht zum Beispiel die 12-Ton-Musik, die hochstrukturiert ist und gerade nicht zufällig entsteht. Am Ende ist aber für den ungeübteren Hörer beides mitunter ein ähnliches Werk, das schlicht “schief klingt” und voller Dissonanzen ist. Übertragen auf tonys Frage meinte ich damit, dass eben zufällig und ungeplant aus einer bestimmten Situation heraus Wellen an Unstimmigkeiten entstanden sind, die dann aber auch schnell in ruhige Fahrwasser übergingen. Aber eben ungeplant und nicht mit Ansage. Aber eben auch ein Akkord, bei den es am Ende die “nicht schief klingende” Auflösung gibt :-)

  58. Woah, nachdem ich nur den heutigen Tag nachgelesen habe, wird mir hoffentlich das Arianen verziehen: Aber hab ich am Wochenende noch mehr so großartigen Sport-Trash verpasst? Ist Kalle interveniert zwecks Ballon d’Or, Hoeness Schwippschwager in der Tagesschau und “Lieber aus Fairnessgründen ein komplett volles Stadion (oder keins!)” noch irgendwie zu toppen?

    Ansonsten Blitznews mit Sportbezug! -> Bin keine Crashpilotin, sondern kann mittlerweile sogar ziemlich gut seitwärts vorwärts und rückwärts einparken und habe von Großtante Irma sowohl Lob für den ollen Fiesta als auch meine Fahrkünste erhalten. Außerdem hat mein Navi (bzw Iphone-Siri) schlimmere Orientierungsprobleme als ich. Im Stop and Go südlich des Elbtunnels war es überzeugt, dass ich den Hamburger Hafen erkunde und wollte mal wenden, mal links, mal rechts abbiegen (als wenn das da nicht schon verwirrend genug AUF der A7 ist, Protipp: nie die ganz rechte Spur verwenden, die verwandelt sich ständig überraschend zu einer Abfahrt mitten nach Hamburg hinein)

    Die Rückfahrt hätte ich beinah entnervt wieder aufgegeben, weil die Gegend an der Ostseeküste bei Damp herum wohl völlig unbekannt ist und ich aufgrund des Navis irgendwie in Schuby landete und da quasi jede Sackgasse des mir unbekannten Ortes erkundigen musste, bevor ich endlich ein hilfsreiches Straßenschild entdeckte. Wetter übrigens so bekloppt, dass ich mich nicht mal gewundert habe, dass ich bei der Abfahrt Posthausen um ca 23 Uhr von einer Nebelbank begrüßt wurde.

    Aso und was hat Sky denn am Sonntag im hohen Norden eigentlich übertragen? Ein Auto mit großem Sky Sport News HD – Aufdruck hat mich mit 170 (meine Geschwindigkeit) von der linken Spur gedrängelt und düste mit einem Affenzahn vorbei. Noch bekloppter war nur der Kombi, der mich mit Lichthupe wieder in die Mitte drängte und einen Gepäckträger auf dem Dach hatte, da war schon stockdunkel und nach 22 Uhr, sprich LKWs und Schwerlast-Transporter ebenfalls unterwegs. Mit Zeugs auf dem Dach würde ich ja doch mal etwas angepasster fahren, auch wenn da das Tempolimit schon aufgehoben war – meine ich.

    Aso und Technikbezug! -> Habe an zwei Fernsehern TV-Kanäle eingestellt (während meine immer noch verchaoitisiert sind) und bin brutal daran gescheitert, Kanäle aus Favoritenlisten wieder wegzubekommen. Soll das so? (oder machen das eh nur noch so Bekloppte wie ich, dass die stundenlang lediglich mit der Fernbedienung und trial and error-Verfahren herumhampeln?)

  59. MarioP

    #tschernobyl

    Und plötzlich gab es jede Menge frisches Gemüse in den DDR-Geschäften (weil der Westen das verstrahlte Zeug nicht wollte)…

    Kiew war nach Moskau 1985 der zweite Startort in der UdSSR. Und auch der letzte…

  60. Ariane

    Hmpf veniat! Nächstes Mal bitte gleich die Erklärung mitliefern, ich habe – methodisch wie ich bin – gegoogelt und verschreckt eine mehrseitige Abhandlung über den Begriff wieder weggeklickt :D

    Muss jetzt natürlich noch wieder nachlesen, in welchem Zusammenhang diese Würfelmusiksache überhaupt gehörte. Oo

  61. Ariane

    So random reingeworfen, möchte ich nochmal meine Bedenken wiederholen, dass die Probleme im Stadion logischerweise kleiner sind als die Massen (selbst bei geringer Auslastung) erstmal hygienesicher dorthin zu bekommen.

    Scheint mir prinzipiell unmöglich in modernen Erst- bis Drittligastadien, das geht bei den Etelser Schlosskickern aber sonst? Sowohl die An/Abreise als auch das Hinkommen auf die Plätze bzw Essen/Trinken/Sanitär ist doch drinnen auf Massenandrang ausgelegt. Wenn niemand mal fix das Beamen erfindet und alles außer Gucken verbietet, kann man ja noch eher die In Fußreichweite genehmigen.

  62. Bregalor

    “Wenig ist von der Realität in den Kurven weiter weg als die Sofasportler auf aaaas”

    Ähnlich weit weg sind aber die Vereinsführungen, die Umsatz erwirtschaften wollen.

  63. Lurker

    @Kombüse, 00:42

    Das hoffe ich doch. Wäre auch die einzige Möglichkeit, dass ich das sehen kann. Würde den Link dann hier auch reinsetzen.

    Und falls einige noch nicht Deutschland. (K)ein Sommermärchen – Die Tour de France ’97 gesehen haben:

    https://www.ardmediathek.de/ndr/video/sportclub/deutschland-k-ein-sommermaerchen-die-tour-de-france-97/ndr-fernsehen/Y3JpZDovL25kci5kZS85MjdlODk3Yi0xNjA2LTQzNmMtYTY0YS0yZmFkNDM0ZjdjZGQ/

    oder

    https://www.youtube.com/watch?v=mGVRNWTP4lo

  64. Lurker

    @veniat

    Ich möchte natürlich auch keine personalisierten Tickets. Gab/gibt es halt schon.

    Wie das in Russland ablief, hatte ich damals schon geschrieben.

  65. NoBlackHat

    Warum sind personalisierte Tickets bei Länderspielen ok, aber nicht bei Bundesligaspielen?

    Wenn Ausschreitungen / Pyro in Stadien weiter bestehen oder sogar zunehmen, dann wird genau das passieren, was die Ultraszene unbedingt vermeiden will: es wird flächendeckende Videoüberwachung und personalisierte Tickets geben. Dann kann man nur sagen: toll gemacht Ultraszene.

  66. NoBlackHat

    @Lurker
    Habe mir gestern nachträglich die Tour 97 angesehen. Habe damals fast alle Etappen live gesehen, was war das ein Wahnsinns-Hype. Auch wenn die Dopinggeschichten (von allen) das jetzt überlagern, die Erinnerung an diese Jahre möchte ich nicht missen. Ich bin auch nach wie vor überzeugt, dass Ullrich und Armstrong die besten Fahrer auch ohne Doping gewesen wären, wird leider nie zu beweisen sein.

  67. @NoBlackHat: Personalisierte Tickets und durchgängige flächendeckende Videoüberwachung ohne Anlassbezug sind grausam. Was ich ausdrücken wollte: Schlimmer als bei Länderspielen, die immer noch mehr als Einzelevent gesehen werden können, ist es, wenn das routiniert bei Bundesligaspielen der Fall wäre. Dass es heute was die Überwachung angeht schon so ist, macht die Situation nicht besser. Damit meine ich übrigens nicht das Filmen von offensichtlich Illegalem wie brennenden Blöcken – das ist ja gerade mit konkretem Anlassbezug. Und netterweise haben die Ultras ja auch Blockfahnen, die sie vor dem Vermummen hochziehen und dann beginnt das vor Spielbeginn oder nach der Halbzeit. Das ist ein Service, den man einfach auch mal anerkennen sollte, im Prinzip nichts anderes als ein Entgegenkommen.

  68. Zaungast

    @Sternburg: Das Problem liegt dann wohl eher bei mir und meiner Nicht-Formulierungskunst. Soll heißen, ich wollte dir nicht widersprechen.

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